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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gewesen, hätte ich...
    „...hätte ich ihn nicht so sanft
angefaßt“, sagte der TKKG-Häuptling laut. „Er wäre groggy gewesen, bis zum
Anfang der Tagesschau, der Mistkerl. Aber wir treffen ihn ja wieder. Und
dann...“
    Carina, die nur noch wenig sagte,
machte große Augen.
    Tim weitete die Maske auf die Größe
eines Autoreifens, was wohl bedeutete, der Frankenstein-Typ werde demnächst in
Stücke gerissen.
    „Mir fehlen die Worte“, meinte
Klößchen. „Monsters, wohin man guckt. Man stolpert ja über sie. Jetzt haben wir
der Spuren viele, nämlich zwei. Die Perser. Und Frankenstein. Die Monsters
können sich einsargen lassen. Ihr Ende ist programmiert.“
    „Sehr optimistisch“, sagte Karl. „Bis
jetzt stehen wir nur da mit einem Gummifetzen. Und immer noch an derselben
Stelle.“
    Das stimmte. Hier war das Taxi
abgefahren.
    „Ich habe mir die Kfz-Nummer gemerkt.“
Tim lächelte wölfisch. „Den unfreundlichen Mietwagen-Chauffeur werden wir
fragen, wohin er Frankenstein gebracht hat.“
    „Und wenn der Fahrer die Antwort
verweigert?“ Karl hatte seinen kleinmütigen Tag.
    „Wir können ja auch ungemütlich
werden“, knurrte Tim. „Oder etwa nicht?“
    Gaby seufzte. Der pochende Schmerz ließ
nach.
    Tim lächelte in ihre Blauaugen und
stellte fest, daß die sogar in dieser grauen Abenddämmerung ihr Strahlen
behielten.
    Klößchen öffnete eine
Reißverschlußtasche seiner Trekking-Jacke und griff hinein.
    Augenblicklich wich alles Strahlen aus
seinem Mondgesicht. Es wurde blaß.
    „Das... Geld ist weg.“

    Seine Finger stocherten, wühlten.
    „Mann!“ sagte Tim. „Wie hast du das
gemacht? 666 DM zu verlieren — das gelingt nicht aus dem Stand.“
    „Nicht 666“, begehrte Klößchen auf.
„Nur 665,90DM. Ich verstehe das nicht.“
    „Wann und wo hast du den Reißverschluß
aufgemacht?“
    „Gar nicht.“
    „Nur Spendengelder lösen sich bisweilen
auf dem Weg zu ihrer Bestimmung in Nichts auf. Unsere Knete entstammt einem
Wohltätigkeits-Bazar. Das ist was anderes.“
    Klößchens Mundwinkel zuckten. „Ich...
kann mir das nicht erklären. Mein Gott! Die armen kleinen Negerkinder! Am Ende
heißt es noch, ich hätte das Geld vermasselt, und die Hungersnöte dort werden
größer und größer.“
    Tim trat an seinen dicken Freund heran
und klatschte ihm auf die Rippen.
    „Hier knistert was. Hast du vielleicht
ein Loch im Taschenfutter?“
    Blitzartig zog Klößchen seine Jacke
aus. Da es sich um eine hochangesetzte Brusttasche handelte, die es zu
untersuchen galt, konnte er jetzt besser hineinlangen.
    Seine Miene hellte sich auf.
    „Ich fühle es“, schrie er. „Scheine,
ja. Hartgeld, ja! Es ist im Futter.“
    Nach längerem Graben und mit Hilfe
Carinas, die besonders lange Finger hat, förderte Klößchen das Geld zutage.
    Um hier nicht den Abend verbringen zu
müssen, zählten alle gemeinsam. Klößchen hätte länger gebraucht.
    „Stimmt“, stellte Tim schließlich fest.
„665,90 DM. Und hiermit stifte ich einen Groschen, damit die Summe ordentlich
wird. 666 — das klingt doch viel runder. Willi, steck’s in eine andere Tasche.
Aber sieh vorher nach, ob sie heil ist.“
    Während Klößchen das tat, sah Tim ein
Taxi.
    Es näherte sich aus der
Herrlichwetter-Gasse und hielt an dem Taxi-Stand — etwa dort, wo der Wagen mit
dem Frankenstein-Typ abgefahren war. Ein anderes Nummernschild zwar, eine
Fahrerin statt des Fahrers von vorhin. Trotzdem!
    Tim ließ seine Freundin los, die er
mehr aus Verliebtheit denn aus Notwendigkeit seit zwei Minuten stützte, machte
mehrere lange Schritte und öffnete die Beifahrertür.
    „Verzeihung, nein, ich will nicht
einsteigen. Es geht nur um eine Auskunft. Vorhin — unlängst, sozusagen — fuhr
hier einer Ihrer Kollegen ab, den wir gern sprechen möchten. Wir kennen seine
Kfz-Nummer — konnten sie gerade noch erspähen — wissen aber auch die
Wagen-Nummer, nämlich 31. Frage: Kommt der nach Beendigung seiner Fuhre hierher
zurück oder macht er Feierabend?“
    Die Frau hatte Schatten unter den Augen
— echte Müdigkeit, nicht Schminke — und eine frisch-vom-Frisör-Dauerwelle.
Aufgrund der Gesichtsfalten schätzte Tim das Alter auf 64 bis 65. Aber sie trug
einen knallgelben Jeans-Anzug mit Fransen an Schultern und Hosennähten — wie
Trapper Geierschnabel.
    „Wagen 31“, erklärte sie gelangweilt,
„das ist Franz Schlürfel. Der fährt immer Nachtschicht. Hat wohl gerade erst
angefangen.“
    „Kommt er wieder hierher?“
    „Nur,

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