Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.
hundert Euro, der überdies ein Schmuckstück für deine Halskette ist und der alle schädlichen elektromagnetischen Strahlen fernhält, Steckdose, Fernsehen, Hochspannungsleitung? Und der im Gegenzug gesunde Energien verstärkt?
Hast du etwa einen Stromzähler in der Wohnung? Er ist doch hoffentlich weiter als zehn Meter von deinem Schlafplatz entfernt?
Du schaltest doch wohl am Sicherungskasten die Sicherung des Schlafzimmers aus, bevor du ins Bett gehst?
Du benutzt hoffentlich eine Niedrigvolt-Nachttischlampe?
Von deiner Federkernmatratze hast du dich ja getrennt, oder? Du weißt, dass Federkerne elektromagnetische Felder verstärken? Kabel hast du ja sowieso nicht im Schlafzimmer.
Du hast hoffentlich keinen Dimmer oder Transformator in der Wohnung?
Deine Mikrowellengeräte hast du ja bereits zum Sondermüll gegeben, weil die hochfrequente Leckstrahlung zur Trübung deiner Augenlinse führte.
Ist dir klar, wie Aquarienpumpen, Anrufbeantworter, Babyphone und alles, was auf Stand-by leuchtet, deine Wohnung verseucht?
Weißt du Bescheid über die elektrischen Geräte deiner Nachbarn? Wie sehr sie deine Wohnung bestrahlen, erkennst du nur an deinen Allergien, deiner Nervosität, deinen depressiven Verstimmungen und an deinen Schlafproblemen.
Wenn du ausziehen willst, melde dich bitte. Wir würden deine Wohnung gern übernehmen.
Das gemeine Geschenk
Eine Wünschelrute. Die ist extrem preiswert und hat zugleich höchsten spirituellen Wert. Sie besteht aus einem gegabelten Ast. Probeläufe während der Geburtstagsfeier bringen lustige Abwechslung und erregen viel Schrecken. Erstens zeigt sich, wer sensibel für Störfelder ist; denn nur bei ihm oder ihr zuckt die Rute. Zweitens wird bei dem allgemeinen Gezucke klar, wie unrettbar gestört die Wohnung ist.
Freispruch für CO 2 ! Wie ein Molekül die Phantasien von Experten gleichschaltet , ein Buch des Physikers Wolfgang Thüne. Er hält den CO 2 -Output für unbedenklich. Thüne erklärt, warum Wissenschaftler dennoch Horrorszenarien malen (um an Forschungsgelder heranzukommen) und weshalb Politiker Schreckensbilder brauchen (um die Steuern zu erhöhen). Leider dürfen wir das Buch nur gesunden Umweltfreunden zumuten. Ältere, tiefgläubige Gutmenschen mit eingefleischter Furcht vor dem Teufel CO 2 könnte bei der Lektüre der Schlag treffen. (Notarztwagen bitte nicht über Handy rufen!)
Böse Sprüche für gute Menschen
«Nicht das Vorhandensein hochfrequenten Elektrosmogs ist ein konkretes Gesundheitsrisiko, sondern seine Abwesenheit in Form von Funklöchern, die eine schnellstmögliche Hilfe im Notfall verhindern.» Peter Kröling, Physiker
«Gute Menschen lassen sich gern über den desolaten Zustand der Welt informieren – das kitzelt ihre moralische Wollust.» Katarina Rutschky, Autorin
«Die Natur ist nicht gut. Eher kann man sie teuflisch nennen mit ihrem plumpen, stümperhaften, schrecklich grausamen Wirken.» Charles Darwin, Forscher
«Wenn die Natur eine Person wäre, würde man sagen: Sie braucht dringend Therapie, und zwar möglichst in einer geschlossenen Anstalt.» Melanie Klein, Psychoanalytikerin
5. Sie sehnen sich nach Katastrophen
Wie alle gläubigen Missionare sind die Gutmenschen davon überzeugt, dass die Welt untergeht. Jedenfalls dann, wenn die Welt nicht auf sie hört. Und die Welt hört nicht auf sie! Wie können die Guten nun beweisen, dass sie recht hatten? Sie müssen auf den Weltuntergang hoffen, am besten auf einen, bei dem sie selbst übrig bleiben. Die ertrinkenden Bösen können ihnen dann aus der Sintflut noch zurufen: Ihr hattet recht! Hätten wir nur auf euch gehört! Ihr seid die Guten!
Und selbst wenn das nur ein Wunschtraum bleibt – ein paar Katastrophen müssen einfach her, damit die Bösen abgestraft werden, die skrupellosen Konzerne und die uneinsichtigen Regierungen. Deshalb freuen sich die Gutmenschen heimlich oder offen über Fluten, Stürme, Waldbrände. Ein wohliger Schauer überrieselt sie, wenn die Nachrichten melden, «das Klima kippt» oder «Experten schlagen Alarm». Der Winter ist zu warm – sie haben es ja immer gesagt. Der Winter ist zu kalt – ja, das Wetter spielt verrückt.
Als Kinder gingen sie gern in die Geisterbahn. Jetzt gruseln sie sich glücklich vor Beben, Tsunamis, Meteoriteneinschlägen, globalen Seuchen und fernen Hungersnöten. Vor allem, was die Menschheit angeblich bedroht. Dagegen deprimiert es sie, wenn die Nachrichten Gutes melden. Luft, Flüsse, Seen sind deutlich sauberer als
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