Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.
den eigenen Ängsten umgehen
liebgewordene Gewohnheiten hinterfragen
skrupellose Geschäftspraktiken anprangern
das Bewusstsein der Verantwortung wecken
Wir wünschen viel Erfolg!
Zehn böse Nachrichten, mit denen wir Friedens-Gutmenschen aufmuntern können
Friedliebende Gutmenschen fühlen sich verpflichtet, gewaltlos und verständnisvoll aufzutreten. Wenn es bei ihnen brodelt, dann unter einem Deckel. Die Unterdrückung der wütenden Energien führt bei ihnen leider oft zu Depression und Handlungsunfähigkeit. Mit den folgenden Sätzen, im Alarmton vorgetragen, können wir lebensmüden Friedens-Gutmenschen den fehlenden Adrenalinstoß versetzen:
Du hast einen Brief vom Kreiswehrersatzamt!
Die Etats für Kultur und Soziales werden zugunsten der Rüstung gekappt!
Auf unserem Fußballplatz sollen am Sonntag Bundeswehrsoldaten vereidigt werden!
Die Bundeswehr ist für den Friedensnobelpreis nominiert!
Deine Ossietzky-Medaille ist weg!
Die UNO stimmt morgen über die nächsten Präventivkriege ab!
Die GEZ-Gebühren werden jetzt komplett für neue Tornados verwendet!
Israel will im Libanon Atomwaffen testen!
Boxkämpfe werden jetzt offiziell als Mittel der gewaltfreien Kommunikation anerkannt!
George Bush bekommt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels!
Zehn Fragen, mit denen man Friedens-Gutmenschen den Partner ausspannen kann
Ein Gutmensch findet es herrlich, wenn er andere belehren darf. Wenigstens den Partner, der das Weltgeschehen garantiert nicht richtig durchschaut. Diese leidgeprüfte Person hat schon viele grausame Stunden der Belehrung ertragen müssen. Wir können ihr helfen. Etwa auf einer Fete. Wir flirten mit ihr, mit bestem Gewissen, denn wir können sie erlösen. Wir können ihr das verschaffen, worum es dem Gutmenschen angeblich geht: Frieden. Und damit unser Gutmensch ebenfalls glücklich ist, stellen wir ihm die folgenden zehn Fragen. Es sind sturzlangweilige Fragen, aus denen der Kalk bröckelt. Aber er wird sie gern in aller Ausgiebigkeit beantworten, selbst wenn wir uns schon ganz woanders vergnügen. Bereits die ersten drei Fragen müssten einem guten Menschen für einen gelungenen Abend reichen.
Wen hältst du für den schlechtesten amerikanischen Präsidenten aller Zeiten?
Wie beurteilst du Auslandseinsätze der Bundeswehr?
Was wäre dein Vorschlag für eine Lösung im Sinne der Palästinenser?
Was hältst du von den Konfliktlösungsstrategien der Amerikaner?
Wo überall im Westen gibt es eigentlich zurzeit politische Gefangene?
Wie findest du Michael Moore? Und an wem können wir uns sonst noch orientieren?
Was sollten gerade wir als Deutsche beachten?
In welchem Land wäre vorbeugende Friedensarbeit jetzt besonders nötig?
Meinst du, Militarisierung und Sozialabbau hängen zusammen?
Wie stehen die Chancen für eine vollständige atomare Abrüstung?
Tagebuch eines Friedens-Gutmenschen
Was Friedens-Gutmenschen öffentlich verleugnen, kommt im Privatleben ungefiltert zum Ausbruch: Ärger, Geifer, Wut, Gewalt. Mit einem Friedens-Gutmenschen zusammenzuleben, wird sogar von der Unesco als riskant und gefährlich eingestuft. Wir ersparen uns dieses Experiment. Und wir danken der anonym bleibenden Person, die uns ihr Tagebuch zur Verfügung gestellt hat.
6 Uhr. Wow – das tut weh! Waren wohl ein paar Peace-Cocktails zu viel gestern Abend. Liegt das am Gin? Originalrezept aus der UN World Bar: 4 cl Gin, 1 cl Zitronensaft, 1 Spritzer Holundersirup, 2 Tropfen Blue Curaçao, 2 Tropfen Mandelsirup. Nur die Friedenstaube aus weißer Schokolade am Glasrand haben wir weggelassen. Knallte nämlich auch ohne die!
9 Uhr. Schon wieder wach. Gefühl, es ist fünf vor zwölf. Die News. Sicherheitskonferenz, wenn ich das schön höre! Kriegsplaner umarmen Rüstungsvertreter. Militärische Global Player würfeln neue Präventivkriege aus. Muss gleich mal bei Julia checken, ob unser Friedensessen heute Abend stattfindet.
10 Uhr. Ins Web. Gleich mal wieder bei VoteNoWar.org unterschreiben. Ätzende E-Mail von Florian: Der IG-Metall-Typ, der bei unserem Ostermarsch die Rede «Neue Kriege – neue Armut» gehalten hat, ist festgenommen worden, wegen Korruption. Natürlich bei Daimler. Shit! Werde nie einen Mercedes kaufen.
11 Uhr. Bei eBay läuft gleich mein exklusives Angebot ab: das Autogramm von Heidemarie Wieczorek-Zeul. Vor neun Tagen habe ich’s reingestellt, ein Original von 2007, auf der Rückseite des tollen Flugblatts «Krieg muss geächtet werden». Bisher noch kein
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