Achtung - sexy Boss!
nervös.
„Keine Angst“, wandte sie ein. „Ich entbinde dich von deinen Verpflichtungen, weil du mein Frühstück machst.“
„Was unternehmen wir stattdessen?“ Bradley leckte einen Klecks Sauce Hollandaise von seinem Finger, schaltete den Herd aus und kam hinter dem Küchentresen hervor. Hannahs Körper streckte sich ihm buchstäblich entgegen, wie ein Reptil auf der Suche nach einer Wärmequelle.
Hannah drückte das Bettlaken fester an sich. Sie brauchte Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten. Das, was in Bradleys Fantasien noch alles geschehen würde. Bis Dienstag. Jetzt zurück ins Bett zu springen würde das Ganze nur noch verschlimmern.
„Ich habe einen Vorschlag“, meinte sie.
„Ja …?“
Sie dachte plötzlich an die Folgen, als er zuletzt diese Worte gesagt hatte. Ihm ging es sicherlich genauso. Warnend hob sie den Zeigefinger. Er schwieg.
Guter Junge.
„Genau vor unserer Haustür befindet sich ein wunderschöner Berg. Nichts im Vergleich zu dem, was du gewöhnt bist, aber trotzdem etwas ganz Besonderes. Es gibt dort mehr als zwanzig Wanderwege, Pflanzen- und Tierarten wie nirgendwo sonst auf der Welt, Ausritte, Mountainbiking und Fliegenfischen. Das musst du erleben. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn du nichts anderes von Tasmanien sehen würdest als dieses Hotel.“
Seine Augen leuchteten auf, und ein vielsagendes Lächeln sagte ihr, dass die Hotelsuite ihm völlig ausreichte.
Die wohlig schmerzenden Innenseiten ihrer Oberschenkel prickelten in Vorfreude. Aber sie musste sich ausruhen. Was konnte es Besseres geben als eine anstrengende Bergwanderung an einem eisig kalten Morgen?
Sie würde die professionellste Reiseleiterin sein, die Bradley je getroffen hatte.
„Bitte sag Ja“, bettelte sie ihn an.
„Also gut“, erwiderte er. Das Essen war auf die Teller verteilt. „Aber bevor du Reiseleiterin spielst, müssen wir frühstücken. Dann zeigst du mir, warum du diesen rührseligen Blick bekommst, wenn du von Tasmanien sprichst.“
Hannah schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht rührselig, sondern eine nüchterne und kühle Geschäftsfrau.“
Er schob ihr einen Teller hin. Es duftete köstlich. Wachsweiche Eier, perfekter Toast und köstliche Soße. Sie spürte, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief.
„Kühl kalkulierende Geschäftsfrau?“ Er schmunzelte. „Möchtest du wissen, mit welchen drei Worten ich dich beschreiben würde?“
Sie setzte sich aufrecht hin. „Nein.“
Bradley gehorchte.
Dann begannen sie zu essen. Das Eigelb zerging ihr auf der Zunge, die scharfe Soße streichelte ihre Sinne. Sie hatte noch nie so gute Eggs Benedict gegessen und würde es wohl in absehbarer Zukunft auch nicht mehr tun.
8. KAPITEL
Bradley und Hannah folgten dem steilen Wanderweg, der an Dove Lake vorbei bis zum zerklüfteten Rand des geheimnisvollen Kraters von Cradle Mountain führte.
Eiskalte Luft brannte in ihren Lungen. Der Himmel war blassblau und klar. Bei dem einzigartigen Ausblick und der Ursprünglichkeit des Ortes würden Bergsteiger wie Fernsehzuschauer gleichermaßen in Verzückung geraten.
Bradley hatte nichts von der Existenz dieses Kleinods gewusst. Er, der immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung war, hatte sich nie die Mühe gemacht, vor der eigenen Haustür nachzusehen.
Denn der größte Kick für ihn war, möglichst weit von zu Hause entfernt zu sein.
Aber das hier fühlte sich gut an. Jäh hatte er das Gefühl, dass er zu neuen Erfahrungen bereit war. Und die Bewältigung seiner schmerzhaften Vergangenheit ein Ende gefunden hatte.
Jemand zupfte an seiner Jacke. Als er sich umdrehte, sah er Hannah, die versuchte, mit ihm Schritt zu halten.
„Bitte … langsamer“, sagte sie, völlig außer Atem.
Er hielt inne. Ihr Gesicht glühte regelrecht unter der Wollmütze und dem Fellkragen ihres dicken Parkas, den sie im Hotel ausgeliehen hatte.
In seinem drängenden Bedürfnis, das Adrenalin seines nächtlichen Marathons zu verbrennen, hatte er völlig vergessen, dass Hannah keine Bergsteigerin war. Bei ihren gemeinsamen Reisen war sie immer im Hotel geblieben und hatte die Würdenträger und Sponsoren bei Laune gehalten.
Hannah konnte nicht kochen. Und sie übte auch keinen Sport aus. Von beidem hatte er nichts gewusst. Ebenso wenig wie von ihrem entzückenden Muttermal auf der rechten Pobacke. Was er wohl an diesem langen Wochenende noch so alles über seine begabte Assistentin in Erfahrung bringen würde …?
„Gehen wir noch weiter?“,
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