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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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kam.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Daniel. »Ich möchte zu Mr Plunkett.«
    »Oh, ich denke, der ist im Haus. Läute einfach und sag der Schwester, du seist gekommen, um ihn zu sehen.«
    »Danke schön«, entgegnete Daniel.
    »Gern geschehen, mein Junge«, sagte der Mann mit einem Lächeln und wandte sich wieder seiner Zeitung zu. Daniel fragte sich, welche Aufgabe dieser Mann wohl hatte, da er hier so allein herumstand. Vielleicht gehörte er zu einem Sicherheitsdienst? Er war ein großer Mann, wenn auch schon ein wenig alt.
    Daniel läutete und nach ungefähr einer Minute erschien das runde Gesicht einer Frau in der Tür.
    »Äh, hallo. Mein Name ist Daniel Corrigan und ich wollte fragen, ob ich mit Mr Plunkett sprechen kann? Wissen Sie, ich bin ein großer Fan seiner Arbeiten und ich hatte gehofft, ich könnte ein Autogramm bekommen.«
    »Mr Plunketts Arbeit?«, sagte die Schwester spöttisch. »Bist du ein Fan von Geschäftsleuten oder was?«
    »Äh, nein. Ich meine seine Comics. Ich habe einen Stapel Comics, die Mr Plunkett vor langer Zeit gezeichnet hat.«
    Er öffnete seinen Rucksack und zeigte ihr den Inhalt. Mit dem Arm in der Schlinge war das ein regelrechter Kampf.
    »Comichefte, ja?«, fragte sie und spähte in den Rucksack. »Nun, darüber weiß ich nichts. Mr Plunkett war seinerzeit ein sehr geachteter Geschäftsmann, aber er ist schon lange im Ruhestand. Und du solltest es wirklich mit richtigen Büchern versuchen, weißt du. Die hier lassen dich nur verblöden.«
    Daniel seufzte. Die Frau war eine Nervensäge. Er blickte über die Schulter, um zu sehen, ob er von dem gut gekleideten Herrn vielleicht Unterstützung bekommen würde, doch der Mann war verschwunden.
    »Warte hier«, sagte die Schwester und musterte ihn von oben bis unten. »Ich sehe nach, ob er wach ist.«
    Wach? , dachte Daniel. Es ist doch erst vier Uhr nachmittags! Wie alt ist der Typ denn?
    Nach ein paar endlos wirkenden Minuten kam die Schwester zurück. »Mr Plunkett empfängt dich. Du hast doch keine Süßigkeiten dabei, oder? Mr Plunkett ist auf strenger Diät und darf keine Süßigkeiten essen.«
    »Hm, nein, ich habe keine Süßigkeiten dabei.«
    Sie blickte auf seinen Rucksack. »Bist du sicher? Ihr Jungs schleppt doch immer Schokoriegel oder Lakritzbonbons mit euch herum …«
    Lakritzbonbons? »Ich habe nichts, ich schwöre es! Kann ich jetzt bitte zu Mr Plunkett?«
    »Na schön, nur herein, nur herein. Er ist im Lesezimmer, hier entlang. Aber lass dich nicht überreden, ihm irgendwelche Süßigkeiten zu geben. Er sollte es besser wissen!«
    Das Lesezimmer entpuppte sich als kleine Erweiterung des Hauptgebäudes und durch die riesigen Glastüren waren viele, viele Regale voller Bücher, Zeitungen und Zeitschriften zu sehen. Ein paar bequeme, aber vollgepackte Sessel standen im Raum verstreut, jeder von ihnen mit einer eigenen Leselampe. In dem Sessel, der dem Fenster am nächsten war, saß ein verschrumpelter alter Mann in einem alten Pullover. Er trug eine Brille mit dicken Gläsern und war so klein, dass seine Füße kaum den Boden berührten. Seine Nase steckte in einem alten Taschenbuch. Trotz der dicken Brillengläser hielt er sich das Buch so nah vors Gesicht, dass es fast seine Nase berührte. Auf dem Buchtitel war das Bild eines Astronauten zu sehen, der mithilfe eines Jetantriebs auf dem Rücken auf eine explodierende Rakete zuflog.
    Dieser Mann musste Herman Plunkett sein.
    Als Daniel die Tür öffnete, schoss Plunketts Kopf hinter seinem Buch hervor, zwei wache Augen spähten über den Rand seiner Brille hinweg.
    »Hallo? Wer ist da?«
    Der alte Mann war überraschend nervös – wie eine Schildkröte, die jederzeit bereit war, sich in ihren Panzer zurückzuziehen.
    »Entschuldigen Sie bitte, Sir, sind Sie Herman Plunkett?«
    »Wer will das wissen?«
    »Mein Name ist Daniel Corrigan. Ich glaube, die Schwester hat Ihnen gesagt, dass ich hier bin.«
    »Was? Oh, der Junge mit den Comicheften!«
    »Ja, Sir«, sagte Daniel.
    Plunkett glitt aus seinem Sessel und räumte einen Stapel Zeitungen von einer Fußbank, die dicht neben dem Sessel stand. Er schaufelte den Papierhaufen auf einen niedrigen Tisch, auf dem sich schon jede Menge alte Lexika und andere Nachschlagewerke türmten.
    »Nimm Platz«, sagte er und tätschelte das Polster der Fußbank.
    Daniel ließ die Tür des Lesezimmers hinter sich zufallen und setzte sich, den Rucksack hielt er fest in seinem gesunden Arm. Plunkett hüpfte wieder in seinen

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