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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Cody
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Erde um das Fenster herum schon ganz platt gedrückt war. Eric benutzte diesen Ausgang offensichtlich häufig.
    Drinnen war es nicht so dunkel, wie Daniel befürchtet hatte, und er hielt einen Moment inne, um sich im Zimmer umzuschauen. Es war typisch für Eric – Poster von Superhelden an der Wand und überall hohe Schuber voller Comics.
    An der gegenüberliegenden Zimmerwand hing eine Karte von Noble’s Green und Umgebung – eins dieser Satellitenfotos, die vom All aus aufgenommen wurden. Daniel hatte exakt die gleichen im Souvenirshop der Sternwarte gesehen, an dem Tag, als Eric ihm das Leben gerettet hatte.
    Der Tag, als Eric ihm das Leben gerettet hatte …
    Wieder war da diese Übelkeit, das schlechte Gewissen verknotete seinen Magen wie ein Seil. »Lass uns schnell machen«, sagte er zu Rohan. Er wollte nicht länger als nötig hier sein.
    Rohan ging die Comics durch, während Daniel sich die Karte ansah. Als er einen genaueren Blick darauf warf, entdeckte er winzige Nadeleinstiche, die über die ganze Gegend verteilt waren. Es gab einen Einstich an der Bergbachbrücke und ein paar markierte Punkte hier in Briarwood. Daniel vermutete, dass Eric alle Stellen kennzeichnete, an denen er tatsächlich etwas Gutes getan hatte, all die Orte, an denen er ein Held gewesen war.
    »Ich glaube nicht, dass du dich mit den normalen Schubern für die Comics beschäftigen musst. Zumindest solltest du damit nicht anfangen. Wahrscheinlich versteckt er die Hefte irgendwo, also müssen wir ein Versteck suchen – wie zum Beispiel eine verschlossene Kiste oder ein Geheimfach oder so etwas.«
    »Na klar, ich ziehe nur am Kronleuchter, und schon öffnet sich der Geheimgang, der zu seinem Versteck führt. Der Shroud-Höhle.«
    Daniel sah Rohan an.
    »Tut mir leid«, sagte Rohan. »Ich bin nur ein wenig gestresst.«
    »Ist schon okay. Lass es uns einfach hinter uns bringen.«
    Sie durchsuchten weiter Erics Zimmer, schauten unter dem Bett und hinter den Bücherborden nach, fanden aber nichts. Trotz der Enttäuschung stellte Daniel fest, wie seine Stimmung allmählich besser wurde – vielleicht war Eric unschuldig, vielleicht war alles nur die Wahnvorstellung eines einsamen alten Mannes, der zu viele Schundromane gelesen hatte.
    Er wollte gerade mit Suchen aufhören, als Rohan zu der Karte an der Wand zurückging.
    »Hast du sie dir angesehen?«, fragte er.
    »Mhm. Sieht so als, als benutzte er sie, um seine Abenteuer zu dokumentieren.«
    »Aber warum atmet sie?«
    »Was? Wovon redest du?«
    Daniel gesellte sich zu Rohan und folgte dem Blick seines Freundes. Es war eindeutig, die Karte bewegte sich, wenn auch nur ganz leicht. Das Papier wölbte sich in langsamem Rhythmus wie ein Segel in einer sanften Brise.
    »Warte«, sagte er. Daniel packte eine Ecke der Karte, die mit Klebeband an der Wand befestigt war. Vorsichtig, damit das Papier nicht einriss, zog er sie ab und legte den Blick auf einen Luftschacht frei. Ein sehr leichter Luftzug strömte heraus und brachte die Ränder der Karte dazu, dass sie sich wellten.
    Das Abdeckgitter fehlte, und der offene Schacht führte in die Wand hinein, bevor er in einem größeren zentralen Schacht verschwand. In dem Hohlraum war ein schmaler Stapel Comics, die in eine Plastiktüte eingewickelt waren. Daniel nahm sie vorsichtig aus ihrem Versteck und zeigte sie Rohan, der nickte. Dann deutete Rohan auf das Fenster, durch das Mollie, von der im Sonnenlicht nur die Silhouette zu sehen war, hindurchspähte. Daniel hielt die Hefte ins Licht und zeigte ihr die staubigen Titelbilder. Darauf war ganz unverkennbar das Schattenwesen zu sehen.
    Sie sagte nichts, doch der Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ keinen Zweifel zu. Daniel hätte sie nicht mehr verletzen können, wenn er sie körperlich angegriffen hätte.
    »Mollie!«, rief Daniel. »Warte!« Doch es war zu spät. Mollie trat vom Fenster zurück und verschwand.
    In diesem Moment hörte er Schritte von oben. Daniel blickte zu Rohan, der den Kopf schüttelte.
    »Oh Mann«, sagte er. »Wir sitzen so was von fest.«
    Im selben Augenblick sprang die Zimmertür auf und zwei Polizisten mit Taschenlampen und gezückten Pistolen erschienen.
    »Nicht bewegen!«, brüllte einer von ihnen. »Hände hoch!«
    Als Daniel die Hände hochnahm, sah er eine Frau, die einem der Polizisten über die Schulter blickte.
    »Mein Gott«, sagte sie. »Das sind ja noch Kinder!«
    Stimmt, dachte Daniel. Ich frage mich, ob sie Handschellen in unserer Größe haben. Denn

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