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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Kampfstieren kannte, die auf dem Boden scharrten, bevor sie blindwütig zur Attacke vorpreschten.
    Becker fluchte und ließ sich auf die Fersen zurücksinken, lauschte mit einem Ohr dem aufgebrachten Kater und mit dem anderen dem steten »Biep… Biep…« des Nahbereichorters.
    »Ich hätte nicht übel Lust, euch beide auf irgendeinem Felsbrocken auszusetzen und es künftig ihm zu überlassen, für dein Wohl zu sorgen, wenn du so wild auf ihn bist«, drohte Becker. Den Kater beeindruckte das wenig. Sie wussten schließlich beide nur zu genau, dass Becker das niemals tun würde, ganz gleich, wie unvernünftig sich SB auch aufführen mochte. Denn der Signalgeber des Roboters würde früher oder später Kisla Manjari zu sich locken, und deren Aufmerksamkeiten würde Becker nicht einmal seinem ärgsten Feind an den Hals wünschen, ganz zu schweigen von seinem üblicherweise durchaus mehr oder weniger geselligen Schiffskameraden.
    »Schon gut, schon gut. Lässt du mich ihn wenigstens auf die Brücke rüberschaffen, damit ich im Auge behalten kann, wo wir hinfliegen, und wahrscheinlich bald auch, wer hinter uns herfliegt, während ich versuche, die Wanze unschädlich zu machen?«

    Der Kater benetzte den Roboter mit einer weiteren Duftmarke, hüpfte dann leichtfüßig auf Beckers Schulter und schlang sich ihm schnurrend um den Nacken, wobei er seine Pranken ständig in der Nähe von Beckers Kehle behielt, nur für den Fall, dass dieser auf komische Ideen kam. Becker wuchtete seinen Hintern sowie den aller anderen gerade rechtzeitig in die Bordzentrale, um eines jener seltenen Wurmlöcher zu erspähen, die auf keiner Karte verzeichnet waren, ausgenommen denen von Theophilus Becker.
    »Du bist eine echte Schönheit, Baby!«, jubilierte er und warf dem Wurmloch eine Kusshand zu, als er die Condor darauf zusteuerte und schließlich hineintauchte.
    Er wusste zwar nicht genau, wie wirkungsvoll diese Elektronenfährten auch durch Wurmlöcher hindurch verfolgt werden konnten, aber wenn sie nur ein bisschen Glück hatten, konnte er sich und SB auf diesem Wege vielleicht wenigstens einen kleinen Vorsprung verschaffen.
    Das Wurmloch spie sie in demselben malträtierten Teil der Galaxie aus, wo er jenen in Trümmer gelegten Planeten mit den hornähnlichen Katzenspielzeugen entdeckt hatte.
    Becker wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Roboter zu. Jetzt würde er die Wanze aber wirklich schleunigst unschädlich machen müssen. Er stürzte sich in die vor ihm liegende Arbeit. Der Kater sah ihm mit der besorgten Miene eines werdenden Vaters dabei zu.
    Insgeheim hoffte Becker immer noch, dass, wenn er nur lange genug herumfuhrwerkte, der Kater am Ende doch das tun würde, was er für gewöhnlich immer tat: des Spielchens überdrüssig zu werden und irgendwohin abzuziehen, um ein Nickerchen zu machen. Doch natürlich war dies das, was Becker wollte, also dachte SB selbstredend nicht im Traum daran, ihm diesen Gefallen zu tun.

    Becker konzentrierte sich so intensiv auf seine Aufgabe, dass er richtig ins Schwitzen geriet. Und die ganze Zeit über blieb unablässig dieses nervtötend regelmäßige, leise »Biep…
    Biep…« zu hören. Nach einer Weile kühlte sich SBs überhitzte Besitzgier weit genug ab, dass auch der Kater die Signaltöne des Nahbereichorters zu registrieren und Interesse dafür zu bekunden begann. Ein eindringliches Interesse. Der Kater wanderte wachsam an der lang auf dem Boden ausgestreckten Gestalt des Roboters auf und ab, stolzierte quer über die in der Brust des Maschinenmenschen aufklaffende Wartungsklappe und wedelte mit seinem neuen flauschigen Schwanz unter Beckers Nase herum, wenn er zwischen Becker und dem vorbeischlich, woran dieser zu arbeiten versuchte.
    »Hör mal, Kater, es wäre ganz nett, wenn du auch ein wenig mithelfen würdest, indem du mir nicht dauernd zwischen den Beinen rumläufst.«
    Sehr zu Beckers Überraschung rückte SB ein Stück weit von ihm ab, hockte sich mit beleidigter Miene hin und begann seine rechte Vorderpfote zu lecken. Seine Ohren, jetzt wo er wieder zwei davon hatte, waren beide in spitzem Winkel nach vorne ausgerichtet. Becker hielt einen Moment lang in seiner Arbeit inne und beugte sich dann wieder über die geöffnete Wartungsklappe.
    Als er wenig später wieder aufsah, zuerst einen kurzen Blick auf ihren Panoramaschirm und danach auf SB warf, bemerkte er, dass die Ohren des Katers bei jedem »Biep« des Ortungsgeräts leicht zuckten und dass er sich in der Zwischenzeit auf

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