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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Pfähle gefesselt in der Wüste aussetzen? Was meinst du, mein Liebling?«
    »Oh, Hafiz, das ist alles so niederevolutionär. Außerdem würden die Krokodile Kisla Manjari aus Höflichkeit einer Berufskollegin gegenüber wahrscheinlich verschonen oder womöglich an verdorbenem Magen sterben. Warum sperrst du sie nicht einfach alle so lange in die Schiffskerker, bis ihnen die überirdische Gnade irgendwann Erleuchtung zuteil werden lässt?«
    »Schon, mein Engel, aber ich bin ihnen doch recht gram.
    Ihretwegen können wir unsere Reise nicht mehr fortsetzen.
    Vielleicht sollten wir ihnen die Freuden der vollkommenen raumzeitlichen Freiheit offenbaren?«
    »Das wäre eine Überlegung wert«, räumte Karina ein. Doch sie hatten mit ihrer Entscheidung ein wenig zu lange gezögert.
    Kisla Manjari hatte sich von ihren Tanzknaben losgerissen und einen Berührungsschalter auf ihrer unbedeutenden linken Brust betätigt. »Midas, schicken Sie die zweite, dritte und vierte Phalanx rüber! Und passen Sie auf die Biogefahren und die Tanzmädchen auf!«
    Ihre Wärter fingen sie wieder ein und drohten ihr mit ihrer eigenen Waffe. Sie lächelte sie gekünstelt unschuldig an. »Sie würden doch ein Mädchen nicht erschießen, nur weil sie einen Anruf getätigt hat, oder?«
    Karina blickte ihren Gemahl hoffnungsvoll an, doch dieser schüttelte den Kopf. »Leider haben wir keinen zweiten Verteidigungswall mehr.«
    »Shahrazad, hier spricht die Condor. Ist bei Ihnen noch alles in Ordnung?«
    »Condor?«, meldete sich Hafiz. »So gerade eben noch. Aber wir erwarten jeden Moment, ein zweites Mal geentert zu werden.«
    »Die kommen vermutlich durch diesen überdimensionalen Schlauch, der ihr Schiff mit der Shahrazad verbindet, nehme ich an?«, erkundigte sich die Stimme.
    »Das scheint mir eine vernünftige Annahme zu sein«, bestätigte Hafiz.
    »Von Ihren Leuten ist keiner da drin unterwegs, richtig?«
    »Nein, da sind bloß Piraten drin.«
    »In Ordnung, wir kümmern uns darum. Aber, Shahrazad?«

    »Ja, Condor?«
    »Ich erhebe Anspruch auf alles, was von dem Andocktunnel hinterher noch übrig ist. Wir sind schließlich ein Bergungsschiff.«
    »Bedienen Sie sich, Condor.«
    »Also dann. Halten Sie sich gut fest. Könnte sein, dass Sie ein bisschen durchgerüttelt werden.«

    Acorna hatte das volle Ausmaß des Abenteuers, auf das sie sich eingelassen hatte, als sie Teil der wachsenden Mannschaft der Condor geworden war, noch gar nicht recht erfasst.
    »Wie nahe sind wir an ihnen dran, Kapitän Becker?«, hatte sie gefragt.
    »Gerade mal zwei Wurmlöcher weit entfernt«, gab dieser Auskunft. »Die Strecke sieht stabil aus und müsste uns in unmittelbare Eingreifnähe zum Ziel bringen. Haltet eure Hornkappen fest, Jungs und Mädels, es geht los.« Er hatte sogar das, wie er behauptete, bisher beispiellose Wagnis unternommen, den Kater anzuschnallen, eine Prozedur, die SB
    wenig erfreut, jedoch auffällig zurückhaltend lediglich damit quittiert hatte, dass er die Ohren flach an den Kopf anlegte. Mit dem Schwanz hätte er zwar wohl auch noch umhergepeitscht, doch das war SB mangels entsprechender Bewegungsfreiheit nicht möglich, war doch sein Hinterteil fest in einem Sessel verkeilt. »Tut mir ja aufrichtig Leid, Schiffskamerad. Aber wir müssen ein bisschen Zeit gutmachen, da kann es schon mal etwas rauer werden.«
    An den Rest der Besatzung gewandt, erklärte er, während die Condor in das erste Wurmloch eintauchte: »Für gewöhnlich ist Bergung und Wiederverwertung ein sehr viel gemächlicheres Geschäft, versteht ihr?«

    Acorna lächelte. Er erinnerte sie so sehr an ihre Onkel. Und Aari schien sich zum ersten Mal, seit sie ihn getroffen hatte, wahrhaftig zu amüsieren. Oder vielleicht auch nicht. Er entblößte die Zähne. War das jetzt eine feindselige Geste, oder war er einfach nur zu lange mit Becker zusammen gewesen?
    Nein, entschied sie, er war glücklich. Er fühlte sich für sie einfach glücklich an.
    Ein Ruck ging durch das Schiff, als es wieder aus dem Wurmloch herausschoss und damit die Erste der zwei ›Falten‹, wie Becker sie nannte und die er zu durchfliegen beabsichtigte, hinter sich ließ. »Nur eine kleine Raumturbulenz, meine Damen und Herren. Schwarzwasser, wie mein Papa es zu nennen pflegte. Raum-Zeit-Stromschnellen. Juchuuh!«
    Noch ein weiterer Ritt dieser Art, und plötzlich lag nicht mehr leerer, tiefschwarzer Raum vor ihnen. Sie hatten stattdessen Sichtkontakt zu zwei einander recht ähnlichen Raumschiffen,

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