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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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man den größten Teil ihrer Artgenossen eingepfercht hatte.
    »Wo habt ihr sie gefunden?«
    »In einem Freudenhaus auf Rahab Drei.«

    »Wirklich? Ihr meint, jemand wollte es wirklich mit einem von…« Der Wachtposten sollte seinen Satz nie zu Ende bringen. Irgendetwas knallte gegen seine Kniekehlen und ließ ihn dem Feldwebel entgegenstürzen. Das Letzte, was er sah, war die Gürtelschnalle des Feldwebels, als der Neuankömmling beide Fäuste hob und sie mit aller Kraft auf den Hinterkopf des Wachtpostens niedersausen ließ.
    Acorna hörte, wie der Wachtposten mit einem dumpfen Laut zu Boden ging, und nahm nur eine kurz aufblitzende Bewegung wahr, als Aari in die Stationskuppel vor ihnen eindrang. Er besaß eine unheimliche Begabung dafür, die Farbe seiner Umgebung anzunehmen, sah sie. Zur Unterstützung dieser Fähigkeit hatte er sich zwar auch noch mit Mondstaub eingerieben, doch das eigentliche Geheimnis lag in der Art und Weise, wie er regelrecht zu dem wurde, was auch immer um ihn herum war – obgleich sie wohl versichert hätte, wenn sie vorher jemand gefragt hätte, dass es unmöglich sei, mit einer Plastikkuppel zu verschmelzen.
    Khetala tischte dem nächsten Roten Krieger, dem sie begegneten, die gleiche Geschichte auf, die Becker über Acorna erzählt hatte: dass sie eine Sondergefangene sei, die sie in einem Freudenhaus gefunden hätten. In der Zwischenzeit geleitete Reamer sie und den Resttrupp tiefer in die Biosphärenkuppel hinein, wo man viele weitere Linyaari in Räumen eingekerkert hatte, die viel zu eng für sie waren. Sie wirkten alle sehr bedrückt. Zuerst dachte sie, dass sie alle Hornkappen trügen, um ihre Gedanken zu dämpfen, weil sie kaum etwas von ihnen empfing. Dann jedoch sah sie, dass ihre Hörner ebenso wie die Linyaari selbst allesamt in einem schrecklichen Zustand waren – sie alle waren so ausgemergelt und verdreckt, dass man die Knochen unter ihrer Haut hervorstehen sehen konnte und sie sich nur noch in schlaffer und in sich zusammengesunkener Haltung umherschleppten.

    Sie begann jene herauszusuchen, die ihr am stärksten und muntersten zu sein schienen, und wandte behutsam die Kraft ihres Hornes bei ihnen an, während sie die Bemitleidenswerten telepathisch ansprach: (Wir sind gekommen, um euch nach Hause zu holen. Bitte haltet euch bereit. Folgt unseren Anweisungen, und wenn wir nur ein bisschen Glück haben, werden wir alle sicher hier herauskommen.) (Khornya?) So wie ihre Tante den Namen telepathisch aussprach, klang es, als hielte Neeva sie für einen Geist.
    Acorna schob sich durch die Menge der apathischen Gefangenen, bis sie auf eine angrenzende Stationskuppel stieß, in der vier Linyaari Neeva und einen männlichen Liinyar mit ihren Hörnern berührten, sowie noch jemanden, der sie entfernt an jene Rote Kriegerin erinnerte, die einstmals Delszaki Lis Sicherheitschefin gewesen war, Nadhari Kando.
    (Neeva!)
    (Wir tun für sie, was wir können, Khornya. Aber sie und Virii sind aufs Übelste misshandelt worden.)
    (Melireenya! Khaari! Ich bin so froh, euch wieder gefunden zu haben. Tretet einen Augenblick zur Seite… nein, wartet.) Sie legte jedem reihum ihr Horn auf, und schon ein paar Augenblicke später hatten sie sich, abgesehen davon, dass sie weiterhin schrecklich dünn aussahen, so weit erholt, dass sie wieder mehr Ähnlichkeit mit ihren alten Schiffskameraden und ihrer Tante hatten.
    (Oh, Khornya! Du siehst, wie tief wir gesunken sind. Dem Schicksal sei Dank, dass dein Horn noch voller Kraft ist.
    Kannst du Nadhari helfen? Sie haben sie beinahe umgebracht mit diesen heimtückischen Drogen, unter deren Einfluss sie dazu gebracht wurde, uns allen schreckliche Dinge anzutun.) Nadhari hatte Fieber, und ihre Augen starrten blicklos ins Leere. Die Blutgefäße an ihrem Hals und im oberen Brustbereich standen angeschwollen vor, ebenso wie jene auf ihren Armen, da sie augenscheinlich an heftigen Krämpfen litt.
    Acorna legte ihr Horn auf die betroffenen Stellen, und schon kurz darauf entspannte sich Nadhari.
    Becker streckte den Kopf herein. »Khetala, Reamer, Markel und die Leute von Hafiz haben sich um die Wachen gekümmert. Hast du genug Piloten für die Linyaari-Raumschiffe zusammen?«
    »Ja. Aber keiner von ihnen ist sonderlich belastbar.«
    »Das ist schon in Ordnung. Sie brauchen ja nicht weit zu fliegen. Ich habe alle Schiffe bereits nach Peilsendern oder Pulsgebern durchsucht. Diese Lektion habe ich ein für alle Mal gelernt! Sie sind sauber. Also los, brechen

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