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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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widmen.«
    Acorna rief sich das Vokabular ins Gedächtnis, das sie vermittels des LAANYE gelernt hatte, eines Übersetzungsgerätes, das Linyaari-Botschafter für gewöhnlich dafür einsetzten, um sich in Lernschlafsitzungen die Sprachen fremder Spezies anzueignen. In ihrem Fall allerdings hatte man einen LAANYE für die andere Übersetzungsrichtung umprogrammiert, damit sie die Linyaari-Sprache schneller erlernen konnte. Ein Viizaar war demnach irgendeine Art von hohem politischem Amt. Der andere Begriff, den das Mädchen benutzt hatte, schien ›höhere Bildung‹ zu bedeuten. Und Acorna war bereits geläufig, dass ein Ghaanye ein Zeitmaß war, das ungefähr eineindrittel Jahren Galaktischer Standardzeitrechnung entsprach.
    »Wir wollten gerade aufbrechen, um Bericht zu erstatten«, meinte Neeva mit besonderer Wärme in ihrer Stimme, um das Mädchen zu beruhigen, einer Wärme, die allerdings in krassem Widerspruch zu der Bestürzung stand, die Acorna in den von ihrer Tante ausgestrahlten Emotionen spürte. »Ich weiß ja, dass Liriili ganz versessen darauf ist, Khornya kennen zu lernen.«
    Das Botenmädchen musterte Acorna rasch, sogar ein wenig scheu, von Kopf bis Fuß. »Du bist also die, die von den Khleevi gefangen genommen wurde«, sagte sie. »Wie hast du denn wieder fliehen können, bevor man dich gefoltert und getötet hat?«
    »Von den Khleevi gefangen genommen? Aber ich wurde doch gar nicht von den Khleevi gefangen genommen«, widersprach Acorna verwirrt. Die Botin und sie schlossen sich Neeva und Melireenya an, als diese in Richtung der zur Stadt führenden Straße aufbrachen. Khaari hatte im Begrüßungskomitee alte Freunde entdeckt und war, dem lebhaften Mienenspiel nach zu schließen, in eine angeregte Unterhaltung mit ihnen vertieft. Thariinye, flankiert von zwei jüngeren weiblichen Linyaari, folgte Acorna und der Botin.
    Acorna fing einen mentalen Wortwechsel zwischen ihrer Tante und Thariinye auf.

    (Thariinye, wo könnte dieses Kind bloß die Idee herhaben, dass Khornya eine Gefangene der Khleevi gewesen wäre?), fragte Neeva.
    (Von mir nicht! Ich habe nur gesagt, dass die Wesen, die Khornyas Rettungskapsel nach dem Tod ihrer Eltern aufgelesen haben, barbarisch und in mancherlei Hinsicht Khleevi-ähnlich sind. Ich habe nie behauptet, dass man sie gefangen gehalten hätte), redete der junge Mann sich heraus.
    Acorna und das Botenmädchen sahen einander an. Acorna selbst konnte die telepathische Kommunikation, die zwischen den Erwachsenen stattfand, nur allzu deutlich mithören. Doch dem zufolge, was Acorna inzwischen gelernt hatte, begann sich die Fähigkeit des Gedankenlesens bei den Kindern der Linyaari erst in der Pubertät zu manifestieren. Und dieses Mädchen hier war unverkennbar noch im vorpubertären Alter.
    »Ich wurde nicht von den Khleevi entführt«, sagte Acorna daher zu der jungen Liinyar. »Ich bin bei Angehörigen einer Fremdspezies aufgewachsen, die sich ›Menschen‹ nennen.
    Meine Adoptivonkel waren sehr nett, genau wie viele der anderen Menschen, denen ich begegnet bin. Ich bin überzeugt, dass auch ihr insbesondere etwa Herrn Li als ausgesprochen…
    Linyaari-ähnlich empfunden hättet. Ist das das richtige Wort?
    Es gab zwar auch ein paar andere Menschen, die ziemlich barbarisch waren, das stimmt. Aber mein Kontakt mit den raueren Seiten der Menschheit hat sich in Grenzen gehalten.«
    Das Mädchen schien hierüber tief enttäuscht zu sein, und für einen Augenblick meinte Acorna schon, der Grund dafür könnte jene Art von Blutrünstigkeit sein, die sie von den Kindern auf Kezdet her kannte.
    »Tut mir Leid, dass ich da etwas missverstanden habe«, entschuldigte sich das Mädchen. »Ich hatte dich nicht kränken wollen. Ich hatte nur gehofft, dass du tatsächlich eine Gefangene der Khleevi gewesen wärst. Ich meine, nicht dass ich dir irgendwas Böses wünschen würde. Aber besonders, als ich bemerkt habe, dass du so unversehrt aussiehst, hatte ich gehofft, dass du die Folterungen durchgestanden und sie überlebt hättest, weil… Na ja, das ist im Augenblick nicht so wichtig. Du hast sie nicht durchmachen müssen, und ich bin froh, dass es dir gut geht. Mein Name ist übrigens Maati. Du bist Khornya, nicht wahr?«
    »In deiner – unserer Sprache, ja. Zu Hause hat man mich Acorna genannt«, erläuterte Acorna und machte den sprunghaften Themenwechsel mit, da das Mädchen angesichts ihres Irrtums offenkundig viel zu verwirrt war, um sich sehr verständlich ausdrücken zu

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