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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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fuchsienfarbenen Decke ausgestatteten Einhorn stand, wiederholte Neeva jetzt ihre Frage: »Reiten?
    Auf den Ahnen?«

    Acornas normalerweise so ausgeglichene Tante war unverkennbar so fassungslos, dass sie fast schrie, ohne es zu wollen.
    Der fuchsienfarbig gewandete Mann rieb sich die Schläfen und verzog schmerzlich das Gesicht. Ganz langsam und bedächtig, als wäre er es nicht gewöhnt, Worte laut auszusprechen, erklärte er: »Richtig, Visedhaanye Neeva. Es ist der ausdrückliche Wunsch dieser Ahnen, dass Sie und Ihre Mannschaft auf den Rücken dieser Ahnen nach Kubiilikhan reiten. So ist es Brauch.«
    »Brauch? Seit wann? Mir ist nichts davon bekannt, dass wir jemals auf ihren Rücken geritten wären, seit – nun, seit es die Linyaari überhaupt gibt.«
    Der Mann rieb sich nun die Stirn um sein Horn herum, als ob er immer noch gegen Schmerzen ankämpfen musste, und sagte: »Es ist im Laufe der letzten anderthalb Ghaanyi Brauch geworden, Visedhaanye. Seit die Ahnen bemerkt haben, dass wir immer noch keine Schweber haben und unsere Raumfahrer deshalb zu Fuß vom Raumhafen nach Kubiilikhan gehen mussten. Die Ahnen meinen, dies sei würdelos. Sie finden, dass der Anblick einer Horde von zweibeinigen Wesen, die ohne jegliches Zeremoniell einfach nur die Straße zur Hauptstadt hinuntergehen, nicht den gebührend feierlichen und dem Anlass angemessenen Rahmen bietet, der dem Stellenwert unserer Raumfahrer zukommt.«
    »Also, das ist seltsam«, wunderte sich Melireenya. »Daheim auf Vhiliinyar haben die Ahnen nie sonderlich viel von Raumfahrern gehalten. Ihnen sind im Weltraum einfach zu furchtbare Dinge zugestoßen, wie ihr ja wisst.«
    »Im Laufe der Evakuierung haben die Ahnen erkannt, hohe Dame, welch wichtige Aufgaben diejenigen heutzutage für unser Volk leisten, die den Gefahren des Weltraums so tapfer trotzen.«

    »Ich verstehe nicht ganz«, meldete sich Acorna und fühlte sich ein bisschen wie jenes Mädchen, das in einer ziemlich sonderbaren alten Geschichte, die sie an Bord des Prospektorenraumers ihrer Onkel einmal gelesen hatte, in ein tiefes Hasenloch gefallen war. »Diese Ki-lin hier sind unsere Ahnen, und sie wollen, dass wir auf ihnen reiten, weil es hier keine Schweber gibt? Warum gibt es denn hier keine Schweber? Ist es nicht furchtbar mühsam, sich auf diesem Planeten von der Stelle zu bewegen, wenn man nur zu Fuß gehen oder womöglich reiten kann – auf den Ahnen?«
    Aagroni Iirtye, der ebenfalls zu der Gruppe gehörte, die von den Boten zusammengerufen worden war, um zum Domizil der Viizaar geleitet zu werden, ergriff das Wort. Als ob sie schwachsinnig wäre, wollte er von ihr wissen: »Wie viel Platz glauben Sie, gibt es auf einer Raumflotte, die nur eine einzige Chance hat, um das Volk eines ganzen Planeten mit gerade mal dem Allernötigsten zu evakuieren, das ihnen helfen soll, zu überleben? Schweber sind groß. Sie beanspruchen lebenswichtigen Platz, der für andere Fracht besser genutzt ist.
    Und sie sind leicht ersetzbar, Lebewesen hingegen nicht.«
    Acorna konnte nicht anders. Darauf musste sie einfach antworten: »Selbstverständlich müssen die Lebenden an erster Stelle kommen, Aagroni. Aber war es nicht schwierig, diesen Planeten zu besiedeln, ohne über irgendeine Art von einfachem Bodentransportmittel zu verfügen?«
    »Wir hatten Stufen, Rampen und Leitern… und wir hatten Beine, junge Dame!«, wehrte sich der Wissenschaftler. »Und jedes Transportschiff hatte eine Orbitalfährenflottille an Bord, die vollkommen ausreichte, um Personen und Versorgungsgüter zwischen den verschiedenen, rund um den Planeten verteilten Ansiedlungsorten hin und her verfrachten zu können. Unsere jetzigen Wohnbauten und Gerätschaften sind nämlich vernünftigerweise mühelos transportabel, und die komplexeren Maschinerien, die wir in unserer heimischen Umgebung brauchen, hat unser Volk schon seit jeher auf ein Minimum beschränkt. Schweber waren deshalb im Chaos der Evakuierung schlicht ein verzichtbarer Luxus; sie hätten wertvollen Platz vergeudet, den wir brauchten, um die Ahnen auf unsere neue Heimatwelt zu transportieren. Die Ahnen sind schließlich empfindungsfähige, intelligenzbegabte Lebewesen.
    Wir konnten sie wohl kaum der nicht existenten Gnade der Khleevi überlassen.«
    Er schüttelte den Kopf angesichts der Dummheit seiner Artgenossen und ließ sich von einem der Einhornbetreuer zu dem ihm zugewiesenen Ahnen führen.
    »Und später«, ergänzte jemand mit leiser Stimme, »hat sich der

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