Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
Vom Netzwerk:
anschließen«, meinte ein weiterer weißhäutiger Liinyar mit einem leichten Schaudern. »Eine Reise durch die Schwärze des Weltraums dürfte den meisten von uns für ihr ganzes Leben vollauf genügen. Wie ihr es fertig bringt, den Großteil eures Lebens im Innern einer riesigen Maschine zu fristen, ganz gleich, wie wunderschön sie auch ausgestattet sein mag, ist mir wahrhaftig unbegreiflich.«
    »Ich muss zugeben«, gestand Khaari ein, »dass auch ich mich nach Ghaanyi in einem Raumschiff aufrichtig darauf freue, wieder nach Hause zu kommen – zu dem ländlichen Leben, in dem man nicht in einem Hydroponikbeet, sondern in einem echten Garten grast oder auf einer Wiese mit Käfern und Vögeln und würzigen Leckerbissen in Gestalt von Wildblumen und -kräutern.«
    »Allerdings gibt es hier nicht allzu viele Vögel, hohe Dame«, merkte der olivgrün gekleidete Betreuer des mit einer olivgrünen Schabracke behängten Ahnen, auf dem Khaari ritt, bekümmert an.

    »Der Ehrwürdige Urgroßvater hier vermisst ihren Gesang schmerzlich.«
    »So wie ich«, pflichtete ihm der Aagroni traurig bei. »So wie ich.«

    Vier

    Kisla Manjaris Zorn darüber, dass ihr der Schrotthändler und seine Wildkatze als Opfer durch die Lappen gegangen waren, verflüchtigte sich rasch, als ihr sandalenbeschuhter Fuß schmerzhaft gegen einen harten Gegenstand auf dem Boden prallte. »Autsch!«, entfuhr es ihr. Sie bückte sich, um das, was sie für einen im Weg liegenden Stein hielt, aufzuheben und Becker wütend hinterherzuschleudern. Dann jedoch erkannte sie, was es wirklich war.
    »Zwei Einhorn-Hörner? Das Mädchen hatte doch nur eines, Paps«, wandte sie sich an ihren Vater, eine Gestalt, die nur sie allein wahrzunehmen vermochte. Sie sah ihn so, wie sie ihn inzwischen immer sah, in sein feinstes Festgewand gekleidet, während das Blut gerade erst begann, aus der Wunde in seinem Hals herauszuströmen, so wie es an jenem Tag herausgesprudelt war, als er starb. »Wo ist das andere hergekommen? Der Schrotthändler hat behauptet, er hätte mir das Einzige gegeben. Er hat behauptet, er hätte keine anderen.
    Er hat gelogen, dieser pöbelgeborene Weltraumabschaum.«
    »Du darfst niemals zulassen, dass jemand damit durchkommt, uns anzulügen, Kisla. Du solltest ihn bestrafen«, belehrte ihr Vater sie.
    »Oh ja! Das werde ich tun, Paps, selbstverständlich werde ich das tun. Ich werde es ihm schon zeigen. Aber wenn diese Hörner hier echt sind, welches davon ist dann ihres, was glaubst du?«
    »Kisla, ich glaube, dass das hier eine gewichtige Angelegenheit ist, die du mit deinem Onkel Edacki besprechen solltest. Er wird dich beraten und dir helfen können.«

    »Ja, Paps, genau das werde ich tun«, versprach sie. Sie drehte sich zu ihren Lakaien um. Die Androiden waren Kislas vermeintliche Selbstgespräche gewöhnt und schenkten ihnen daher längst keine Aufmerksamkeit mehr. »Ich will, dass ihr den Lastschweber fertig beladet und danach beim Schiffsregisteramt Halt macht, um den Namen des Schrotthändlers herauszufinden und zu erfahren, wo er seinen Raumer gelandet hat. Wir werden ihm später einen Besuch abstatten. Doch zunächst muss ich meinen Vormund aufsuchen. In der Zwischenzeit bringt ihr die Sachen hier in meinen Privathangar und sorgt dafür, dass die Werftarbeiter unverzüglich anfangen, die brauchbaren Teile in meine Raumschiffe einzubauen. Wartet dort meine weiteren Anweisungen ab.«
    »Wie Sie befehlen, Herrin Kisla«, versicherte das neueste Modell unter ihnen beflissen. Da die meisten von Onkel Edackis menschlichen Bediensteten zu langsam und zu dumm waren, um ihren Ansprüchen zu genügen, hatte er ihr stattdessen vier seiner Humanoidroboter als persönlichen Mitarbeiterstab überlassen. Sie waren gefügig und heulten oder bluteten nicht dauernd, wie es die menschlichen Bediensteten taten.
    Graf Edacki Ganoosh schenkte seinem Mündel ein gemessenes, anerkennendes Lächeln, als er die Kegelhörner, die sie ihm gebracht hatte, eingehend mit den Händen befühlte.
    Kisla Manjari litt zwar an einer schweren psychotischen Störung, gewiss, dennoch war sie keineswegs so schwachsinnig, wie viele Leute annahmen. Und vielleicht würde ihre Verrücktheit ja im Laufe der Zeit wieder nachlassen. Es war schließlich auch nicht anders zu erwarten gewesen, als dass es einem jungen Mädchen einen Schock versetzte, wenn es mit eigenen Augen mit ansehen musste, wie ihr Vater zuerst ihre Mutter und danach sich selbst umbrachte, weil er vor den Augen

Weitere Kostenlose Bücher