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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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ja eigentlich völlig unbekannt waren, ehe deine kleine Freundin hier eintraf.«
    »Sie ist keine Freundin von mir«, fauchte Kisla scharf.
    »Gewiss nicht, das weiß ich doch. Ich habe nur einen Scherz gemacht. Als Erstes gilt es natürlich den Schrotthändler zu befragen. Wenn es zwei von diesen Dingern hier gibt, dann könnte es auch noch mehr davon geben, und er wird uns verraten müssen, wo er sie herbekommen hat.«
    »Um den werde ich mich kümmern«, bot Kisla an.
    »Gut, mein Liebes. Aber sei vorsichtig. Wir wollen doch nicht, dass er stirbt, bevor wir alles erfahren haben, was wir wissen müssen. In der Zwischenzeit, denke ich, werden wir wohl oder übel einen dieser Hornkegel opfern müssen, um seine Eigenschaften und seine Zusammensetzung zu ermitteln.
    Ich habe geradezu märchenhafte Dinge über diese Acorna gehört. Dass ihr Horn heilen und reinigen könnte, und sogar –
    nein, jetzt bringe ich Gerüchte und alte Legenden durcheinander.«

    Kisla hatte sich während dieser Worte auf der Kante der Badeliege direkt neben seinem Kopf niedergelassen; jetzt beugte sie sich über ihn und sprach ihm ins Ohr: »Nicht dass du uns missverstehst, Onkel. Wenn man Profit aus diesen Dingern schlagen kann, dann wollen wir das natürlich tun, Paps und ich. Am allermeisten aber wollen wir dieses Mädchen und ihre gesamte Familie und alle ihre Freunde tot sehen, sie auf die gleiche Weise sterben sehen, wie sie meine Familie umgebracht und alle meine Freunde vertrieben hat.«
    Der Graf lächelte zu seinem Mündel hoch. Die Wahrheit war zwar, dass Kisla niemals irgendwelche Freunde gehabt hatte, doch es würde nichts nützen, das zu erwähnen. Oder sie darauf hinzuweisen, dass sie im selben Atemzug einerseits von dem verstorbenen Baron Manjari, ihrem Adoptivvater, gesprochen hatte, als wäre er immer noch am Leben, andererseits jedoch zugleich eingestanden hatte, dass ihre ganze Familie tot war.
    Graf Edacki tätschelte Kislas Hand. »Hab keine Angst, Kind.
    Ich denke, dass man, wenn diese Hörner sich wahrhaftig als so nützlich herausstellen, wie man es von ihnen behauptet, Acorna und ihre Artgenossen schon bald in der ganzen Galaxis jagen wird, so wie man auch auf jede andere Kreatur mit einem eingebauten Schatz Jagd machen würde. Es gibt zwar schon Leute, die nach ihnen suchen. Aber mit denen hier« – er tippte auf eines der Hörner – »und ein paar gründlichen Nachforschungen sowie der geschickten Nutzung von ein paar meiner Verbindungen, denke ich, können wir es so einrichten, dass wir die Ersten sein werden, denen es gelingt, sie zu finden.«

    Nachdem das Mädchen verschwunden war und ihre Handlanger Beckers Lastschweber mit den Waren beladen hatten, die sie gekauft hatte, und dann ebenfalls aufgebrochen waren, kroch SB wieder unter dem Tisch hervor, unter dem er sich versteckt hatte, sprang hinauf und verteilte die dort liegenden Steine so, dass er es sich zwischen ihnen bequem machen konnte.
    Genau dort fand Becker den Kater später, wie er das Streicheln und Tätscheln der Kinder des Mineralienhändlers genoss und träge einen der kleineren und wertvolleren Edelsteine zwischen seinen Vorderpfoten hin und her kugelte.
    Der Stein wechselte glitzernd die Farbe, von Blau über Grün zu Aquamarin und dann wieder zurück zu Blau, wenn der Kater ihn von der einen Pranke zur anderen rollte.
    »Schöne Katze, mein Herr«, meinte ein etwa fünf Jahre alter Junge. »Was woll’n Sie für die haben?«
    Becker zog eine Augenbraue hoch und sah ihn belustigt an.
    »Das ist schon das zweite Angebot, das ich heute bekommen habe.«
    »Du bissja blöd, Deeter«, warf ein Mädchen von ungefähr sieben mit dem gleichen roten Haar und den gleichen Sommersprossen wie der Junge ein. »Man kauft un’ verkauft Katzen wie die hier doch nich’. Kannste denn nich’ seh’n, dass das ‘ne Makahomanische Tempelkatze iss? Die sin’ heilig, weißt du. Die gehört wahrscheinlich zu der Religion von dem Herrn hier. Ich wette, er iss’n Priester oder sowas.«
    »Mindestens Papst«, pflichtete ihr Becker bei. »Er, meine ich. Ich arbeite nur für ihn.«
    Der Inhaber des Verkaufsstandes kramte gerade in einer Kiste herum, und als er sich diesmal wieder aufrichtete, erinnerte sich Becker endlich auch an seinen Namen.
    »Reamer! Du bist Rocky Reamer!«, rief er aus.
    »Hast es erraten, Kumpel«, bestätigte der Mann. Es war unverkennbar, dass er der Vater der Kinder war. Er hatte das gleiche rote Haar und die gleichen Sommersprossen.

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