Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
Vom Netzwerk:
war ja als Kind selbst ein Arbeitssklave. Wenn mein Adoptivvater nicht gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich längst krepiert.«
    Reamer zerzauste das rote Haar seiner Sprösslinge. »Ich sag dir was, Kumpel: Zu wissen, dass diese Läden dicht gemacht worden sind, lässt mich wahrhaftig besser schlafen. Jetzt muss ich mir nämlich keine Sorgen mehr machen, dass meine Rangen in die Erzgruben geschickt werden, falls mir irgendetwas zustoßen sollte, oder dass sie etwas noch Schlimmeres erleiden.«
    Becker dachte eine Minute lang nach, dann zog er den Probenbeutel hervor, fischte sorgsam einen der irisierend schillernden Wendelsteine heraus und hielt ihn in der geschlossenen Hand verborgen, die er erst dann ein kleines bisschen öffnete, als er sie Reamer entgegenstreckte, um diesem einen Blick auf den Inhalt zu gewähren. »Wenn ich schon mal dabei bin: Ich glaube, ich habe gerade einen großen Fehler gemacht, als ich einen davon einem Kunden überlassen habe. Das hier stammt zwar nicht von Maganos, aber ich habe trotzdem noch nie irgendwo irgendwas Ähnliches gesehen.
    Weißt du vielleicht, was das sein könnte?«
    »Hei-ei-eiliges Hämatit!«, stieß Reamer hervor und berührte das Ding so behutsam, als hätte er Angst, dass er sich daran verbrennen könnte. »Wo hast du das her, Becker?« Seine Stimme war diesmal nicht sehr freundlich, und seine blauen Augen hatten einen Ausdruck eisiger Kälte angenommen.
    »Kinder, ich möchte, dass ihr die Katze jetzt mal in Ruhe lasst und euch ein paar Süßigkeiten holen geht«, ordnete er an und ließ jedem eine Creditmünze in die Hand fallen.
    »Aber Papa…«
    »Ab mit euch!«
    Sie rannten davon, und SB stieß ein enttäuschtes, für seine Verhältnisse jedoch erstaunlich schicksalsergebenes Miauen aus und schaute seinen neuen Freunden nach, als sie in der Menge verschwanden.
    »Deswegen siehst du also anders aus. Dir hat ein Ohr gefehlt, als ich dich das letzte Mal gesehen habe!«, stellte Rocky fest.
    Es klang wie eine Anschuldigung.
    »Und was willst du damit sagen?«
    »Die Leute erzählen, dass das Horn der Dame heilen kann.
    Und dann tauchst du hier auf, mit einem Horn wie ihrem, und einem völlig wieder hergestellten Ohr – was glaubst du denn, was ich davon halten soll?«
    »Jetzt aber mal halblang, ja? Verdammt! Ich habe es gefunden, mein Wort drauf. Hält deine Dame eigentlich überall den Daumen drauf? Rottet die Kinderarbeit aus, schließt die Freudenhäuser, und jetzt willst du mir an die Gurgel gehen, nur weil sie auch so ein Horn hat wie meines? Na und? Vielleicht hat sie ihres ja am selben Ort gefunden wie ich.«
    »Das glaube ich weniger«, erwiderte Reamer eisig.

    »Nein? Und warum nicht? Könnte doch sein.«
    »Völlig ausgeschlossen. Ihres wächst ihr mitten aus der Stirn.
    Jedenfalls war es noch so, als sie das letzte Mal von irgendwem gesehen wurde, den ich kenne.«

    Fünf

    Die Besatzung der Balakiire und die Würdenträger des Begrüßungskomitees ritten auf den Ahnen mit allem Gepränge und Zeremoniell in Kubiilikhan ein, das diese ihnen irgend zu verleihen vermochten. Wenn es Würde war, mit der die Ahnen jene auszustatten suchten, denen sie auf ihnen zu reiten erlaubten, fürchtete Acorna jedoch, dass dies in ihrem Fall wohl eine ziemlich hoffnungslose Sache war. Ihre langen Beine baumelten so haltlos unter dem Bauch der Ahnin herum, auf der sie ritt, dass ihre Füße fast bis zu den Spalthufen des Einhorns hinunterreichten.
    Die Ahnen zu reiten machte ihre Reise zudem gewiss auch nicht schneller. Sie brauchten vielmehr fast eine Stunde, um die vier oder fünf Kilometer zwischen dem Raumhafen und der Stadt zurückzulegen, die auf den ersten Blick eine reine Zeltsiedlung aus mächtigen, edelsteinfarben getönten, mit Goldborten und prächtigen Quasten verzierten Pavillons in der Größe von Zirkuszelten zu sein schien, wie sie Acorna von den Abbildungen aus den Vids und Büchern ihres Onkels Hafiz her kannte. Auf ihren eigenen Beinen wäre es fraglos sehr viel schneller gegangen. Den Ki-lin aus der Legende sagte man nach, dass sie sehr flink zu Fuß wären. Die Ahnen hingegen beschränkten sich auf ein gemessenes Schreiten.
    Vielleicht liegt es ja an ihrem hohen Alter, dachte Acorna und spürte prompt, wie diese Unterstellung mit einem mentalen Rüffel beantwortet wurde.
    (Wir sind noch genau so rüstig wie immer, du unverschämtes Gör, und könnten dich in einem Wettrennen noch jederzeit und an jedem Ort schlagen – stell uns doch auf die

Weitere Kostenlose Bücher