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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Außenhaut. Obwohl das Großzelt nichts an sich hatte, was es vertraut oder wohnlich hätte aussehen lassen, strahlte es doch eine bezaubernde Wärme und eine heimelige Aura aus.
    Großmama Naadiina machte eine Handbewegung, und weiches Licht drang aus wunderschön gemusterten Glassäulen, welche die Mitte und die Ecken ihres Pavillons stützten. Die Dachklappen des ganz auf der anderen Seite des Pavillons gelegenen Innenbereichs standen offen, sodass auch dort wieder die Monde und alle Sterne sichtbar waren. Naadiina forderte Acorna mit einer Geste auf, ihr zu jener Zeltseite zu folgen, wo drei weiche Betten zu einer Ruheecke angeordnet waren. Auf einem davon lag Maati und schlief tief und fest.
    »Ich wende mein Gesicht beim Schlafen gerne den Sternen zu und meinen Erinnerungen an meinen Lebensgefährten auf der Alten Welt«, raunte Großmama, während sie sich aus ihrem Festgewand schälte und dann unter die Oberdecke ihres Bettes schlüpfte. Dankbar, ihren improvisierten Festputz ebenfalls wieder loswerden zu können, tat Acorna es ihr gleich.
    »Maati lebt auch hier?«, erkundigte sich Acorna leise.
    »Ja«, bestätigte Großmama. »Ich glaube, ihre Eltern dachten seinerzeit, dass ich Hilfe gebrauchen könnte und dankbar für eine kräftige junge Person wäre, die mir meine Besorgungsgänge abnimmt. Als schließlich klar wurde, dass sie nicht mehr zurückkehren würden und Maati somit zur Waise wurde, ist sie ganz bei mir geblieben. Sie kann sich kaum noch an sie erinnern und macht sich inzwischen auch als Botin für Liriili und andere Regierungsmitglieder nützlich.«
    »Das tut mir schrecklich Leid«, meinte Acorna mitfühlend.
    »Was ist denn aus ihren Eltern geworden?«
    »Sie wurden mit dem Verlust ihrer zwei Söhne Aari und Laarye einfach nicht fertig. Sie haben es versucht – sie haben fast zwei Ghaanyi auf dieser Welt gelebt und hatten Zeit, Maati zu zeugen und zu gebären. Aber danach verfiel ihre Mutter in eine tiefe Traurigkeit, und schließlich verkündeten die beiden, dass die einzige Möglichkeit, diese Traurigkeit zu heilen, darin bestünde, auf unsere alte Heimatwelt zurückzukehren und zu versuchen, in Erfahrung zu bringen, was aus ihren Söhnen geworden ist. Seit damals hat man nichts mehr von ihnen gehört. Das könnte durchaus ein gutes Zeichen sein. Die Khleevi haben nämlich nicht versucht, uns mit Vidbildern davon zu unterhalten, wie sie die beiden oder ihre Söhne zu Tode foltern. Maatis Eltern könnten daher auf dem Weg nach Vhiliinyar auf etwas gestoßen sein, was sie von ihrem Kummer abgelenkt hat. Oder womöglich wurden ihre Jungen ja auf irgendeine Art gerettet, und sie sind ihnen immer noch auf der Spur.«

    »Aber – ich dachte, dass alle entkommen wären, als ihr die alte Heimat verlassen habt. Zumindest hat Neeva mir diesen Eindruck vermittelt. Willst du damit etwa sagen, dass ihr Kinder zurückgelassen habt?«
    »Was hätten wir denn tun können? Die Notwendigkeit einer planetenweiten Evakuierung hat sich ziemlich plötzlich ergeben. Und sie waren bereits junge Männer, keine Kinder mehr. Wir haben natürlich schon vorher über die Khleevi Bescheid gewusst und daher längst diesen Planeten hier als Zufluchtswelt ausgesucht und auch unsere Fluchtpläne fertig ausgearbeitet. Aber wir haben es nicht geschafft, ausnahmslos alle rechtzeitig für die Evakuierung zu versammeln. Ein paar –
    sehr wenige, darf ich glücklicherweise hinzufügen – wurden zurückgelassen, um die weit überwiegende Mehrheit zu retten.
    Maatis Eltern sind nicht damit fertig geworden, dass man ihre Söhne bei der Evakuierung nicht hatte finden können. Sie wären sogar zurückgeblieben, um weiter nach ihnen zu suchen.
    Aber das konnten wir natürlich nicht zulassen, zu sehr war es uns zuwider, diesen Ungeheuern auch nur irgendetwas zurückzulassen. Es war ohnehin eine einzige Qual, überhaupt fortzugehen. Ich konnte es selbst kaum ertragen, dass ich das Grab meines Lebensgefährten auf einem Planeten zurücklassen musste, auf dem bald auch die Khleevi sein würden.«
    »Erzählst du mir von deinem Lebensgefährten und davon, wie es auf der alten Welt war?«, bat Acorna.
    »Ja, natürlich. Aber bist du denn nicht müde nach deiner Reise und diesem so genannten Empfang?« Acorna brauchte keine sonderlich gute Gedankenleserin zu sein, um die im Tonfall der alten Dame enthaltene Missbilligung über jene Veranstaltung zu spüren.
    »Nicht wirklich«, antwortete sie. »Aber ich fühlte mich tatsächlich

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