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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Grund dafür, dass Maati das Gefühl hatte, ihr Geruchssinn sei irgendwie abgestumpft. Es bewirkte, dass sie sich seltsam leicht vorkam. Und entsprechend waren auch die Gräser im hydroponischen Garten – viel weniger Arten, als auf dem Planeten wuchsen –
    nicht so schmackhaft wie zu Hause. Oder ihr Geschmack war vielleicht weniger stark. Maati nahm an, sie würde sich schon bald an die Veränderung gewöhnen.
    Da sie nun nicht mehr so gut riechen konnte, schien ihre Sehkraft irgendwie wichtiger geworden zu sein. Die Innenflächen des Schiffs bestanden aus Material, das sich weicher anfühlte als Metall und in hellen Farben gehalten war, und die Quartiere der Besatzung waren wie kleine Reisepavillons gestaltet. Irgendwie gemütlich. Zuerst fehlten Maati der Horizont und der Blick auf die weiten Grasflächen, die Stadt und die Hügel in der Ferne, doch wenn sie auf die Brücke ging und hinaus auf die Sterne schaute, ließ das Heimweh nach. Die Grasfelder konnten sich nicht mit der Schönheit des Weltraums messen. Maati versank in Staunen.
    Die Galaxis glitzerte vor ihr wie ein Schmuckkästchen. Und sie hatte die Freuden der Raumfahrt gerade erst kennen gelernt.
    Wie würde eine Nacht auf einem Planeten mit einem Mond aussehen? Oder wenn der Planet einen Ring hatte – wie würde das vom Boden aus wirken? Wie aufregend, dass sie das alles bald selbst sehen sollte! Bei aller Angst, die sie weiterhin vor den Khleevi verspürte, fühlte sie sich auch zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich frei.
    Und wenn sie schon Abenteuer erleben sollte, dann hatte sie sich das richtige Schiff dafür ausgesucht. Die Niikaavri war nicht nur komfortabel, sondern auch mit sämtlichen neuen Geräten ausgestattet, die Maatis Technokünstlerfreunde entwickelt hatten. Das wusste Maati bereits, weil Thariinye mit dem Schiff geprahlt hatte, als er von seinem ersten kurzen Flug zur Begrüßung der Condor und der vielen Linyaari-Schiffe, die die Raumfahrer aus der Gefangenschaft zurückgebracht hatten, zurückgekehrt war.
    »Hat das Schiff auch Waffen?«, hatte Maati damals wissen wollen.
    »Was weißt du denn schon von Waffen?«, hatte Thariinye in diesem besonderen Tonfall gefragt, bei dem sie sich wie ein Kleinkind fühlte.
    »Großmama hat Khornya erzählt, ihr Vater hätte eine Verteidigungswaffe erfunden, die unsere Feinde vernichten würde, wenn sie versuchten, eines unserer Schiffe zu kapern.
    Großmama sagte, Khornyas Eltern seien auf diese Weise umgekommen – als ihr Schiff sich selbst zerstört und dabei auch die Khleevi getötet hat, die hinter ihnen her waren. Sie glaubte, Khornyas Eltern hätten diese Waffe aktiviert, nachdem Khornyas Kapsel ausgestoßen worden war. Der Druck der Explosion war die einzig mögliche Erklärung dafür, dass Khornya so weit entfernt war, als die Männer, die sie großgezogen haben, sie gefunden haben.« Maati hatte sich damals gefragt, ob ihre Eltern auf dieselbe Weise umgekommen waren, ob sie sich ebenfalls zusammen mit ihren Feinden selbst getötet hatten, bevor die Khleevi sie gefangen nehmen konnten.
    »Ja, die Niikaavri verfügt über dieses Verteidigungssystem«, sagte Thariinye. »Aber nicht über Angriffswaffen. Das wäre ka-Linyaari – es verstieße gegen alles, woran wir glauben.
    Selbstverständlich ist das Schiff mit allen neuen Erfindungen ausgerüstet. Und du stellst zu viele Fragen.«
    Warum musste von all den vielen Leuten, die sie kannte, ausgerechnet er mit ihr auf diesem Schiff sein? Niemand sonst vom Personal des Raumhafens, den Technokünstlern oder den Raumfahrern hatte sie behandelt, als sei sie weniger wert, nur weil sie jünger und kleiner war als sie. Tatsächlich hatten die Raumfahrer sie im Gegensatz zu Liriili und ihren politischen Freunden fast alle respektvoll behandelt.
    Aber nun saß sie hier mit Thariinye, und sie würde wohl das Beste daraus machen müssen, zumindest, wenn sie Khornya und Aari und vielleicht – nur vielleicht – auch ihre Eltern finden wollte. Es fühlte sich seltsam an, zu denken, dass sie vielleicht wirklich noch am Leben waren.
    Wenn Maati sich nicht gerade mit Thariinye stritt, sah sie sich die Unterrichtsvids an, die zu jeder neuen Einrichtung auf dem Schiff gehörten, und arbeitete sich durch eine Simulation von Kapitän Beckers Kurs.
    Die Menschen benutzten ungewöhnliche
    Navigationsmethoden; sie tauchten lieber in unvermessene Wurmlöcher und durch unerforschte Raumfalten, statt den konventionellen Wegen zu folgen. Wenn Maati und

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