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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Thariinye die Condor tatsächlich finden wollten, würden sie dasselbe tun müssen. Thariinye bestätigte Maatis Ahnung, als sie ihn direkt nach dem Kurs fragte.
    Nun starrte er nervös den Eingang des Wurmlochs an, der vor ihnen gähnte; doch dann grinste er und hatte plötzlich ein seltsames Glitzern in den Augen. Er schaltete die Steuerung auf Handbetrieb um. »Schnall dich an, Kleines«, sagte er.
    »Ich bin angeschnallt«, erklärte sie. »Beeil dich gefälligst.«
    »Also gut. Yiihii!«, schrie er ein wenig kindisch. Maati bemerkte eigentlich nicht viel. Es gab nichts zu sehen. Einen Augenblick lang war die Öffnung noch vor ihnen, dann war sie hinter ihnen. Die Sterne waren an anderen Orten. Das war alles.
    Und… noch etwas.
    »Sieh sich einer das an, kleines Mädchen«, sagte Thariinye, der sich umgedreht hatte, um ihr einen kurzen Blick zuzuwerfen. Aus dem kurzen Blick war ein langes Starren geworden. »Jetzt bist du wirklich eine Raumfahrerin im Sternenkleid.«
    Und das war sie! Ihre Haut war ein wenig heller geworden, seit sie den Planeten verlassen hatten, und die hellen Flecken in ihrer Mähne hatten sich gegenüber den schwarzen ausgedehnt, aber nun waren ihre Hände, die aus den Ärmeln des Schiffsanzuges hervorschauten, weiß! Vollständig. So weiß wie die von Thariinye, Khornya oder Aari. Maati wäre am liebsten zur nächsten reflektierenden Oberfläche gerannt, aber sie verhedderte sich in den Sicherheitsgurten und schaffte es kaum, die Verschlüsse zu lösen. Endlich hatte sie sich befreit und war im Stande, sich in der Körperpflegestation zu betrachten. Ihr Gesicht war so bleich wie der zweite Mond, ihre Mähne reines Silber, und ihr Horn war golden, wenn auch immer noch von kindlicher Stummellänge. Sie betrachtete ihr Spiegelbild stirnrunzelnd.

    »Macht diese Farbe mich dick?«, fragte sie Thariinye und bereute ihre Worte schon, kaum dass sie sie ausgesprochen hatte.
    Er lachte. »Selbstverständlich nicht. Und selbst wenn, könntest du auch nichts daran ändern. Jetzt trägst du ein Sternenkleid, Kleines.«
    »Wie konnte das so schnell passieren?«, fragte sie.
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Für gewöhnlich dauert es länger. Vielleicht hat die Lichtveränderung im Wurmloch den Prozess beschleunigt.«
    »Da gab es doch gar kein Licht – oder?«
    »Natürlich gab es dort Licht. Du bringst deine Physiklektionen durcheinander. Das da war ein Wurmloch, kein Schwarzes Loch.«
    »Das weiß ich«, entgegnete sie. »Ich bin nur jung, nicht blöd.
    Aber ich habe kein Licht gesehen, ehe wir auf dieser Seite wieder rausgekommen sind.«
    »Wahrscheinlich bist du ohnmächtig geworden«, sagte er.
    »So was passiert, wenn man große Angst hat. Das erste Mal im Weltraum und so.«
    »Ich bin nicht ohnmächtig geworden«, erklärte sie gereizt.
    »Ich habe bloß kein Licht gesehen. Hast du welches gesehen?
    Sei ehrlich.«
    »Nein, aber ich konnte es vielleicht auch einfach nicht wahrnehmen. Wir waren so schnell, und es – «
    »Bringst du da nicht deine Physiklektionen durcheinander?«, fragte sie zuckersüß.
    »Wohin führt unser Kurs als Nächstes?«
    »Wir durchqueren das Planetensystem von hier«, sie zeigte auf einen beinahe lilafarbenen Planeten, der am weitesten von der Sonne des Systems entfernt war, »bis dorthin«, nun war sie am siebten Planeten von der Sonne aus gesehen angelangt,

    »und dann gibt es dort so eine komische Stelle – wellig, wie gefaltet…«
    »Das kannst du sehen?«, fragte er und starrte Maatis Finger an, als hätte der Augen.
    »Ich habe mir die Simulation angesehen, du Dummkopf.
    Vielleicht solltest du das auch tun. Oh, das hatte ich vergessen.
    Erfahrene Raumfahrer haben so was ja nicht nötig.«
    »Ich werde keine Insubordination durchgehen lassen, Kleines.«
    »Also gut. Du hast gefragt. Ich habe geantwortet.«
    Sie ließ ihn allein auf der Brücke und stapfte in den hydroponischen Bereich hinunter, um in aller Ruhe zu grasen.
    Und zu schmollen, wenn man ehrlich sein wollte. Die Condor war schon sechs Wochen unterwegs gewesen, als die Niikaavri startete, und Maati und Thariinye waren erst zehn Schlafperioden lang im Raum. Maati versuchte, sich zu überlegen, was sie zu ihren Eltern sagen würde, wenn sie sie wieder sah, und wie sie Khornya und Aari überreden würde, sie mitzunehmen und nicht wieder nach Narhii-Vhiliinyar zurückzuschicken. Doch selbst ihre lebhafte Fantasie lieferte ihr nach einiger Zeit keine Ideen mehr. Sie dachte weiter darüber

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