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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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konzentriert zu senden. Ich habe dir den Weg zu unserer neuen Welt mitgeteilt, habe dir Fluchtwege vorgeschlagen und zu unseren Beschützern gebetet, dass du irgendwie gerettet werden mögest, dass Vhiliinyar selbst die Eindringlinge vertreiben und meine Söhne retten möge.«
    Aari war verdutzt. »Aber… ich wusste, wie man Narhii-Vhiliinyar findet. Hatte man uns das nicht allen beigebracht?«
    Kaarlye schnaubte leise und schüttelte heftig den Kopf, sodass seine Mähne kurz in Bewegung geriet – ein Aufblitzen von Silber im Lampenlicht. »Selbstverständlich nicht. Ich bin ein starker Sender.«
    Aari wirkte einen Moment lang beschämt, dann trotzig. Er nickte kurz.
    »Aber… ihr hattet doch mich«, warf Maati beinahe jämmerlich ein.
    »Ja, mein Kind«, sagte ihre Mutter und strich ihr mit dem Handrücken über die Wange. »Wir hatten dich. Es war deine Geburt, die dazu geführt hat, dass wir erst so spät abreisten.
    Großmama wollte nicht zulassen, dass ich mich von der Stelle rühre; sie hat mich mit guten Kräutern beruhigt und mir nachts Lieder vorgesungen, und ein ganzer Kreis von Frauen hat mir tagsüber stundenlang die Hörner aufgelegt, bis du sicher auf der Welt warst. Aber dann, Maati, mein Liebes, mussten wir einfach gehen. Nachdem du da warst, um den Klannamen weiterzuführen und wir dich bei Großmama in Sicherheit zurücklassen konnten, mussten wir deinen Bruder suchen. Ich konnte ihn nach deiner Geburt nicht mehr hören. Und dennoch hatte ich seinen Tod nicht gespürt. So schrecklich seine Folter auch gewesen war, ich wusste, was es bedeutete, solange es andauerte. Es sagte mir, dass Aari noch lebte und fühlte, dass ich in Verbindung mit ihm stand. Aber dann war er verschwunden, und ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich konnte ihn nicht mehr spüren, ich konnte nicht – «

    »Mein Horn«, sagte Aari und berührte leicht die Narbe an seiner Stirn. »Sie haben mir das Horn genommen. Es hätte mich beinahe umgebracht. Zweifellos hat der Verlust auch meine Fähigkeit, mich euch mitzuteilen, beeinträchtigt.«
    »Ja«, erwiderte sein Vater. Seine Mutter konnte nicht sprechen, weil ihr die Tränen die Kehle zuschnürten. Acorna wischte sich rasch über die feuchten Wangen. Maati schniefte und schnaufte. Thariinye, der bis dahin seltsam still gewesen war, legte den Arm um sie. Auch Maatis Mutter drückte ihre Tochter an sich. Acorna legte eine Hand auf Miiris Knie und eine auf das von Aari. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie einen Augenblick lang an sein Gesicht, bog den Kopf zur Seite, um die Hand zwischen Kinn und Schulter zu halten. Sein Gesicht war feucht, doch Acorna glaubte, dass es sich um Schweiß und nicht um Tränen handelte. Diese Begegnung war ausgesprochen schmerzlich für ihn, aber sie hoffte, dass es ein guter, ein heilender Schmerz war. Aaris Nervenenden glühten wieder vor Leben.
    »Ein Kind vor der Zeit zu verlieren ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Zu wissen, dass ein Kind absichtlich schrecklich verletzt wird, ist sogar noch schlimmer. Aber als ich die Verbindung zu dir verloren habe, als ich nicht mehr fühlen konnte, wo du warst und was mit dir geschah, zu wissen, dass du dort warst, dich aber nicht zu spüren – das war unerträglich. Wären nicht die Zwillinge und dann Maati gewesen, wären wir schon viel früher losgeflogen, um dich zu finden.«
    Miiri streckte die Hand nach Aari aus, doch er wich vor ihrer Berührung zurück. Sie zog die Hand wieder zurück und legte sie auf ihr Knie. Dann hob sie entschlossen den Kopf und fuhr fort: »Sobald wir konnten, sind wir nach Vhiliinyar zurückgeflogen. Wir haben Funkstille gehalten, damit die Khleevi das Signal nicht verfolgen konnten. Aber unsere alte Heimat war gewaltsam verändert worden, und es schien, als schlüge sie jetzt zurück. Aus einer niedrigen Umlaufbahn konnten wir erkennen, dass das wunderbare Grün, Blau und Lila unserer Welt nun Grau und Schwarz und roten, entzündeten Wunden und Kratern gewichen war. Das Meer war ausgetrocknet, und nur rissiger, trockener Boden war zurückgeblieben. Dort, wo einmal Bäche über Bergwiesen geflossen waren, strömte nun Lava von den verwüsteten Gipfeln in die Bachbetten. Tatsächlich hatten sich viele unserer Berge dem Himmel entgegengeschleudert und waren ausgebrochen. Einer dieser Ausbrüche zerstörte unser Schiff, ehe wir noch die Schilde hochfahren konnten. Er kam wie aus dem Nichts. Das Schiff war schwer beschädigt. Wir wussten, dass es

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