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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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wahrscheinlich bald vollkommen fluguntauglich sein würde, also haben wir uns zum nächsten bewohnbaren Planeten aufgemacht. Als wir uns der Atmosphäre dieser Welt näherten, hatten wir kaum noch Zeit, in die Kapsel zu schlüpfen und sie auszustoßen, bevor das Schiff endgültig auseinander fiel. Wir sind hier gelandet, ganz ähnlich wie Maati und Thariinye vorhin, und die Sensoren der Kapsel haben uns zu einem sicheren Ort geführt. Es gab zu essen und Wasser und atembare Luft. Wir haben überlebt, darauf gewartet, gerettet zu werden, damit wir die Suche nach unserem Sohn fortsetzen konnten.« Miiris Stimme war sehr leise geworden, und nun erstarb sie ganz. Sie öffnete und schloss die Hände unruhig um ihre Knie, senkte den Blick und sah Aari nicht mehr an.
    Acorna hielt immer noch Aaris Hand; mit der anderen nahm sie eine von Miiris Händen und legte sie in die ihres Sohnes.
    Sie umfassten die Hand des anderen nicht, aber sie berührten einander. Miiri blickte wieder auf und schaute Aari an.
    Nun erzählte Kaarlye die Geschichte weiter. »Wir konnten kaum etwas anderes tun als überleben, warten und hoffen, dass du dich irgendwie vor den Khleevi retten konntest. Und nun bist du hier bei uns.«
    Er zauste Maatis Haar. »Und du auch, unsere wunderschöne Tochter, und du bist inzwischen zu einer jungen Dame im Sternenkleid herangewachsen.«
    Aari umklammerte jetzt fest die Hand seiner Mutter, und Acorna schlüpfte hinaus und ließ die Familie allein. Thariinye saß da, beobachtete und war so still, dass man kaum glauben konnte, dass er noch derselbe Thariinye war.
    Acorna ging zu Becker auf die Brücke. Mac hatte sich abgeschaltet, um seine Batterien aufzuladen, und SB putzte sich und wärmte sich den Bauch an den Lichtern des Schaltpults. Die Piiyi- Aufzeichnung, die ununterbrochen über den Schirm geflackert war, war zum Glück endlich abgeschaltet worden.
    Becker drehte sich um, als Acorna auf dem Sessel neben ihm Platz nahm.
    »Familientreffen, wie?«, fragte er.
    Acorna nickte. Sie war glücklich, aber auch ein wenig matt.
    Die Leere, die in Aari bestanden hatte, füllte sich wie ein trockenes Flussbett nach einem Dammbruch, und in geringem Maß geschah dies auch mit Maati. Dies alles erfüllte Acorna mit Sehnsucht, und sie wünschte sich, auch ihre eigenen Eltern wären irgendwie entkommen und könnten zu ihr zurückkehren.
    Aber nein, sie hatte nicht das Gefühl, dass so etwas geschehen würde. Sie hatte sie nicht gekannt, hatte sie als Baby nur so lange vermisst, bis Gill, Calum und Rafik ihre Linyaari-Kindernamen für Mutter und Vater gelernt hatten, und dann hatte sie sich in der liebevollen Obhut ihrer drei »Onkel«
    geborgen gefühlt, die wirklich so etwas wie ihre Väter waren, und in der ihrer anderen neuen Freunde, ihrer neuen Familie.
    Nun hatte sie eine Tante und einen Planeten und so viel mehr, und sie missgönnte es Aari nicht, dass er seine Eltern gefunden und von ihrer unbeirrbaren Liebe zu ihm und Maati erfahren hatte. Und dennoch –
    Becker beugte sich zur Seite und tätschelte ihre Schulter.
    »Macht einen nachdenklich, wie, Prinzessin?«
    »Was?«, fragte sie. Becker konnte besser Gedanken lesen, als sie angenommen hatte.
    »Wie unsere Eltern wohl waren, und wie es gewesen wäre, bei ihnen zu sein. Ich habe meine Mutter ein bisschen gekannt
    – sie hat irgendwo als Wissenschaftlerin gearbeitet, ich bin nicht sicher, wo. Ich war etwa drei, als es eine Menge Explosionen und Schüsse gab und sie hinfiel und überall blutete, und dann hat man mich ins Lager nach Kezdet gebracht. Vielleicht liegt es daran, dass ich damals erst drei war, aber ich erinnere mich vor allem daran, wie langweilig es war, bei meiner Mutter zu sein. Und eins konnte man wirklich über Paps sagen – Vater Becker meine ich: Er hatte nichts Langweiliges an sich. Ich glaube eigentlich nicht, dass mir etwas entgangen ist.« Aber sie sah in seinem Herzen, dass auch in ihm ein Bachbett immer noch ausgetrocknet war und darauf wartete, dass ein Damm brach und es flutete.
    Und sie wusste, dass trotz all ihrer Freunde und Adoptiveltern und ihrer Linyaari-Verwandten ein ähnliches ausgetrocknetes Bachbett auch in ihr selbst wartete. Doch es war sinnlos, sich über solche Dinge Gedanken zu machen.
    Außerdem hatte sie zu tun. Sie schaute hinaus zu den Sternen und fragte: »Wohin jetzt, Kapitän?«

    Zwölf

    Es fiel der Balakiire nicht schwer, dem Signal zu dem blauen Planeten zu folgen. Die Koordinaten waren auf dem Piiyi

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