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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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»Das ist seltsam. Er hat mit mir gesprochen und mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er heute Nacht bei mir bleiben will.«
    »Typisch Katze!«, rief Becker und ließ vor Verdruss über diesen Verrat seines Ersten Maats die Olive wieder auf seinen Teller fallen.

    Nadhari lächelte. Dieses Lächeln erinnerte Becker an SB – er hatte nur bisher nicht begriffen, dass ein Katzenlächeln so aussah. »Was sagst du da?«, fragte sie den Kater, der sich an ihre Wange schmiegte. »Ach so. Er möchte heute Nacht auch bei dir bleiben.«
    »Kann sich wohl nicht entscheiden, wie?«, wollte Becker wissen.
    Nadhari schwang ihre kräftigen, aber sehr wohlgeformten Beine mit einer anmutigen Bewegung vom Diwan, erhob sich und blickte auf Becker hinab. »Wohl kaum. SB ist eine heilige Tempelkatze. Sein Wunsch ist mir Befehl. Wenn er bei mir und bei dir sein möchte…« Sie streckte die Hand aus, schob die Fingerspitzen unter Beckers Kinn und zog ihn mit sanfter Gewalt auf die Beine, »dann kann ich ihm das sicher nicht verwehren. Du etwa?«
    »Meinen alten Kumpel enttäuschen?«, fragte Becker und zog Nadharis Hand in seine Ellenbogenbeuge. »Niemals! Hat er sich schon dazu geäußert, wo er die Nacht mit uns verbringen will?«
    »Auf deinem Schiff«, erwiderte sie, und er bemerkte überrascht, dass sie tatsächlich zu ihm aufblickte. Wie machte sie das? Er hätte schwören können, dass sie größer war als er.
    »In dem Frachtraum, wo du den ersten Khleev verhört hast.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Der heilige Kater ist der Ansicht, diese Umgebung würde auf mich… anregend wirken.«
    »Das Kätzchen weiß es sicher am besten.«

    Vierzehn

    Als die Linyaari davon sprachen, an Bord der Condor zu übernachten, wollte Hafiz nichts davon hören. Acorna war froh darüber, besonders, als sie sah, wie Becker und Nadhari Arm in Arm auf das Schiff zuschlenderten, wobei SB sich immer noch um Nadharis Hals geringelt hatte.
    Ein Trio luxuriös ausgestatteter Pavillons stand in einem Garten- und Grasbereich. Kaarlye und Miiri bezogen einen davon, und obwohl Maati auch bei ihren Eltern hätte bleiben können, bat sie, stattdessen einen Pavillon mit Khornya teilen zu dürfen. Das ließ Thariinye und Aari den dritten.
    Acorna verbrachte den größten Teil des verbleibenden Abends mit ihren Adoptivvätern und -onkeln und erzählte, was alles geschehen war, seit sie einander zum letzten Mal gesehen hatten.
    »Du und dieser Aari«, meinte Gill nachdenklich. »Seid ihr beide…«
    »Wir sind Freunde«, meinte Acorna leichthin.
    »Offensichtlich, wenn er sich deinetwegen sogar mit diesen Käferungeheuern anlegt«, sagte Calum.
    »Wir waren alle in Gefahr.« Acorna war vollkommen sachlich. »Und Aari hat versucht, uns zu retten.«
    »Aber dabei wusste er nicht, dass das Zeug, das er auf dem Hemd hatte, das Biest umbringen würde, oder?«, fragte Gill.
    »Er hat sich einfach in den Kampf gestürzt?«
    »Nun – ja, das hat er getan.«
    »Klingt ziemlich selbstmörderisch«, bemerkte Calum.
    »Ich glaube nicht, dass er das ist – zumindest nicht mehr«, erwiderte Acorna.

    »Aber vorher war er es?«, fragte Gill.
    Acorna war plötzlich unbehaglicher zu Mute als je zuvor in der Gesellschaft dieser Männer, die sie so sehr liebte. »Warum verhört ihr mich hier eigentlich?«, wollte sie wissen.
    »Warum wohl?«, fragte Calum gereizt. »Natürlich, weil wir uns um dich sorgen, und wir haben uns darüber unterhalten, und für uns sieht es so aus, als hättest du ihn gern.«
    »Aber wir wollten es genau wissen«, sagte Rafik, »und uns davon überzeugen, dass du… na ja, um es vereinfacht auszudrücken, dass dir nicht nur einfach jemand Leid tut, der ein guter Gefährte für dich sein könnte.«
    »Du musst zugeben, Kleines, dass wir sicher ein bisschen mehr über Männer wissen als du«, fügte Gill lächelnd hinzu.
    »Über Menschenmänner, ja, aber Aari ist Liinyar«, erwiderte sie. »Und wir sind Freunde. Nicht mehr.«
    »Noch nicht?«, fragte Gill.
    »Nein, und das wird auch nicht geschehen, ehe er…«
    »Ehe er dazu bereit ist, Schätzchen?«, bohrte Gill nach. »Und was ist mit dir? Willst du weiter zur Besatzung eines Bergungsschiffes gehören, bis dieser Bursche sich entschieden hat, ob er es ertragen kann, der Gefährte eines schönen, intelligenten, humorvollen, begabten, warmherzigen und liebevollen Mädchens zu werden? Entschuldige bitte, aber das ist ja wohl eine ziemlich einfache Frage. Und genau das bringt uns dazu, uns nach

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