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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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flocht dabei die Geschichte von Maati und Thariinye ein, als hätte er jedes Wort verstanden, das sie je darüber geäußert hatten, oder als wäre er dabei gewesen. Hier und da fügte er noch ein paar Ausschmückungen hinzu und schloss schließlich bescheiden, indem er sagte: »Also hab ich ein Loch in den Käfer gepustet, aber Aari hatte ihn eigentlich schon erledigt.«
    »Wie denn?«, wollte Karina Harakamian wissen.
    »Na, indem er ihn mal ordentlich gedrückt hat. Dem Khleev war all diese Linyaari-Freundlichkeit, die Aari ausstrahlt, weil er einfach ein so hoch entwickeltes Wesen ist, derart peinlich, dass er von all diesen süßen Tönen auf der Stelle einen Zuckerschock kriegte, also hat er sich zusammengerollt und ist gestorben.«
    Karina legte andächtig die rundlichen, beringten Hände an die schwer wogende, amethystverschleierte und amethystbesetzte Brust und seufzte: »Wie aufregend! Und was für ein Triumph des Lichts!« Dann sah sie in die unbewegten Linyaari-Gesichter und in Beckers angestrengt unschuldige Miene. Er gab sich alle Mühe zu verhindern, dass seine Lippen zuckten. »Augenblick mal. Stimmt das auch?«, fragte sie.

    »Kein Wort!«, lachte Becker laut heraus. Karina war genau die Art Zuhörerin, die ihm behagte. So gutgläubig! »Also, das Vieh ist tatsächlich gestorben, und es lag auch an etwas so Klebrigem wie Zucker, aber es war nichts Süßes. Es war dieser Pflanzensaft, den wir auf einem Planeten voller Ranken aufgelesen haben. Aber Sie wären beinahe drauf reingefallen, wie?«
    Nadhari drohte ihm mit dem Finger. »Wie ungezogen, Kapitän!
    Aber ich bin ehrlich beeindruckt. Du und deine Besatzung pazifistischer Krieger haben ohne eine wirkliche Waffe solch Furcht erregende Feinde erfolgreich bekämpft…«
    »Vergiss nicht, dass ich ein katzengroßes Loch in dieses Ding gepustet habe«, meinte Becker, dem es nicht gefiel, mit Pazifisten in einen Topf geworfen zu werden.
    Sie zuckte die Achseln. Es erinnerte ein wenig an einen Panter, der als Vorbereitung eines genüsslichen Räkelns seine Muskeln ein wenig aufwärmt. »Ach, das. Ein Gnadenschuss.
    Aber dein Einfallsreichtum und deine Schlauheit verblüffen mich. Mit brutaler Gewalt oder überlegener Feuerkraft kann jeder siegen. Aber wenn es jemand mithilfe von Strategie und der Fähigkeit schafft, alles, was zur Hand ist, zu einer Waffe zu machen – nun ja, das beeindruckt mich.«
    »Ehrlich?« Zunächst war Becker überrascht, dann erstaunt, schließlich völlig verblüfft. Er hatte sie beeindruckt? Er? Sie war die absolut beeindruckendste Frau, die er in seinem ganzen Leben je gesehen hatte, und sie faszinierte ihn ebenso sehr, wie sie ihn einschüchterte. Er hatte nichts getan, was sie nicht auch noch mit auf den Rücken gefesselten Händen hätte tun können, aber es war trotzdem ein nettes Kompliment.
    »Aber sicher.« Er hätte nicht sagen können, ob sie es war, die da schnurrte, oder SB. Beide betrachteten ihn aus ein wenig zusammengekniffenen Augen.

    »Ganz eindeutig. Du und ich, wir sollten einmal miteinander… über Strategie diskutieren.«
    Er war vollkommen platt. Wenn er ehrlich war, hatte er bei seinen kurzen Besuchen in Freudenhäusern nie sonderlich Gelegenheit gehabt, seine Zeit mit Werben oder Verführen zu verschwenden – es war nicht mehr vorgekommen, seit er viel jünger gewesen und an ein paar Frauen geraten war, die zwar nichts gegen ein wenig Spaß hatten, jedoch ganz bestimmt nicht auf einem Bergungsschiff umherreisen wollten. Nadhari Kando wusste, wo und wie er lebte. Sie war schon auf dem Schiff gewesen. »Ich… also… gerne. Ich muss allerdings noch kurz mit Mac reden – das ist die KEN-640-Einheit –, er repariert gerade das Komgerät in der Khleevi-Fähre, damit wir vielleicht ihren Funkverkehr überwachen können – «
    »Bei den heiligen Schnurrhaaren, du denkst wirklich an alles, wie?« Sie rückte ein Stück näher und bot ihm eine Olive an. Er streckte die Hand aus, doch sie hielt die Olive mit zwei Fingern und dem Daumen und fuchtelte neckend damit herum, bis er den Mund öffnete, dann steckte sie sie hinein. Daran hätte er sich wirklich gewöhnen können. Nadharis Duft war eine Mischung aus Moschus und etwas Zitrusartigem und erinnerte an einen Wald nach dem Regen. Er gefiel ihm. Er griff nach einer Olive, um sie zu füttern.
    »Und ich… äh… ich sollte SB wohl wieder aufs Schiff bringen. Er hat heute noch nicht seine üblichen achtzig Stunden Schlaf gehabt.«
    »Oh?«, meinte sie.

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