Adairas Erbe
konnte.“
Catriona umarmte sie, als wolle sie sie nie wieder los lassen.
„Geht es dir wieder gut, Mom?“ Sie sah sie besorgt an.
„Lass uns in den Wagen steigen und los fahren, dann erzähle ich dir alles. Es sind genug Autos da, die Gäste kommen alle unter und wir können uns den Luxus einer Privatsphäre leisten.“
Sie ging zu einem Jeep, der in der Nähe stand.
„Auf einen Fahrer habe ich verzichtet, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. Steig ein! Die Bodyguards fahren vor- und hinter uns.“
Caya hatte das Gefühl, als sei eine zentnerschwere Last von ihr gefallen. Schon lange war ihr nicht mehr so leicht ums Herz gewesen. Sie blickte ihre Mutter an, die den Gang einlegte und los fuhr.
„Wie läufts mit dir und Eonan?“
Caya schaute sie verblüfft an.
„Von allen Fragen, die du mir stellen könntest, fragst du ausgerechnet das? Oh, Mom! Du bist wirkl ich wieder die a lte!“ Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte.
Es tat gut, sich so unbeschwert zu fühlen und das Gefühl zu haben, als könne sie ihre Sorgen für eine kurze Zeit vergessen.
Sie gab ihrer Mutter eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse, wobei sie versuchte, einige Dinge , wie die Attacke an Samhain, abzuschwächen. Ihre Mutter sah sie nur an und tätschelte ihr die Wange.
„Wie dein Dad, er wollte mich auch immer schonen. Aber, weißt du was? Die Schonzeit ist vorbei. Lass uns in Zukunft immer offen und ehrlich miteinander reden! Wir haben beide sehr viel verloren und es ist einfach nicht die Zeit und der Ort um Em pfindlichkeiten und d iplomatischen Eiertanz zu pflegen.“
„Ich könnts nicht besser sagen!“, plärrte der Teddybär vom Rücksitz.
„Deine Großmutter ist in den letzten Monaten übrigens zu neuer Hochform aufgelaufen. Durch meinen Ausfall fehlte ihr ein Regulativ und nun stellt sie Winston Churchill in den Schat ten mit ihren Grantel-Anfällen“, seufzte Catriona.
„Ich habs schon von Jenna gehört,“ grinste Caya.
„Der Bienenkorb scheint Fort Knox zu gleichen, was man so hört.“
„Oh, ja! Dagegen ist die Security vom Buckingham Palast eine Karnevalstruppe,- aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass es so ist. Ich möchte, dass du dich wieder sicher fühlen kannst und nicht ständig das Gefühl haben musst, über deine Schulter schauen zu müssen.“
Der Stammsitz der O´Reillys lag nicht allzuweit entfernt von der Anlegestelle. Bevor sie es sich versahen, standen sie vor dem äußeren Tor. War Caya bei ihrem letzten Besuch schon beeindruckt von den Sicherheitsvorkehrungen, so klappte ihr jetzt der Mund auf und zu.
Das ursprünglich schmiedeeiserne Tor war durch ein massives Stahltor ersetzt worden, die Mauer um mindestens einen Meter erhöht und das Personal noch einmal verdoppelt worden. Es lag so viel Magie in der Luft, dass man sie förmlich fühlen konnte, was Caya zum Schluss kommen ließ, dass die gesamte Ummauerung inklusive Tor, mittels Verwandlungsmagie behandelt worden war und irgendein kaum zerstörbares Innenleben enthielt.
Nachdem sie, nach eingehender Prüfung, passieren konnten, registrierte Caya die zahlreichen Sicherheitskräfte, die auf der etwa einen Kilometer langen Strecke bis zum inneren Tor überall patrouillierten. Das innere Tor zeigte die gleichen Veränderungen, wie das äußere. Auch die Mauer hier, die immer noch einen ungeheuer großen Park umschloss, war entsprechend erhöht worden.
Sie fuhren die lange Auffahrt zum Stammsitz hinauf.
Daracha empfing sie, wie immer, auf der großen Freitreppe.
Trotz ihrer steifen Haltung strahlte sie über das ganze Gesicht, als Caya aus dem Wagen hüpfte und ihr um den Hals fiel.
„Ich bin so froh, dass du wieder hier bist! Tausend Tode habe ich ausgestanden in den letzten Wochen.“ Sie drückte ihre Enkelin fest an sich. Amy kam hinter ihr die Treppe herunter gehüpft und fiel ihr ebenfalls um den Hals.
Daracha begrüßte Cayas Freunde, die mittlerweile aus den Autos geklettert waren. Die Eltern lebten schon seit der Samhain Attacke im Bienenkorb . Daracha hatte umgehend reagiert und alle herkommen lassen. Es bedurfte nicht viel Überzeugungsarbeit angesichts der Gewaltausbrüche, die das ganze Land überzogen.
„DeeDee! Brian!“ Die jüngsten Sprösslinge der O´Neals, Patrick und Iain kamen über den Rasen gestürmt.
„Habt ihr mitgekämpft an Samhain? Wie war es? Gab es wirklich Tote? Wie sahen sie aus?“ Iain, mit neun Jahren der jüngste, sah aus wie
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