Adam liebt Eve
fassen. Was stellt dieser Mann nur mit mir an? fragte sie sich verzweifelt. Er brauchte sie nur zu berühren, und schon schmolz sie dahin! So etwas war ihr nicht einmal mit Peter passiert!
“Jocelyn”, sagte Dan ernst, als sie zu ihm zurückkehrte. “Lass uns noch einmal von vorn anfangen.”
“Wie weit vorn?”
“Bevor ich dich berührt habe.” Ihre Blicke trafen sich. “Es ist nur zu offensichtlich, dass ich es mir nicht erlauben kann, wenn wir vernünftig bleiben wollen.”
Jocelyn errötete und schenkte schnell Kaffee ein, um ihre Verlegenheit zu überspielen. “Das ist natürlich sehr schmeichelhaft für mich. Und beruhigend.”
“Wieso das?”
“Weil ich nun sicher sein kann, dass ich neulich Nacht nicht völlig den Verstand verloren habe.” Sie reichte ihm eine Kaffeetasse. “Aber es ist natürlich schwierig, unter diesen Umständen ein vernünftiges Gespräch zu führen.”
Dan lachte. “Wenigstens hast du mich nicht gleich vor die Tür gesetzt.”
Jocelyn ließ vielsagend den Blick über ihn gleiten. “Das wäre mir wohl kaum gelungen. Außerdem …” Sie verstummte.
“Außerdem?”
“Habe ich mich ja nicht gerade gewehrt.”
“Du bist wirklich bestechend ehrlich.”
Jocelyn lächelte verlegen. “Auch mein Vater hat mich zur Ehrlichkeit erzogen.”
Dan trank seinen Kaffee aus und stand auf. “Ich fliege morgen früh nach Schottland und komme erst Freitag zurück. Aber am Sonnabend würde ich mich gern für deine Gastfreundschaft revanchieren. Auf neutralem Terrain. Wo würdest du gern essen?”
“Du weißt ja noch nicht einmal, ob ich Sonnabend überhaupt Zeit habe.”
Dan beugte sich vor und zog sie hoch. “Die musst du dir nehmen.”
Im ersten Moment wollte sie widersprechen. Doch dann überlegte sie es sich schnell anders. “Okay.”
“Und wo gehen wir hin?”, fragte er.
“Ich denke darüber nach und faxe dir meine Wahl.”
Dan lachte und küsste ihre Hand. “Das hätte ich mir heute Morgen in Eastlegh nicht träumen lassen.”
“Ich mir auch nicht.”
“Wenn du gewusst hättest, dass du mich dort treffen würdest, hättest du den Termin dann abgesagt?”
“Wo denkst du hin? Ich kann doch meinen Job nicht einfach vernachlässigen.” Sie sah ihn an. “Und du?”
“Niemals! Außerdem hatte ich meinem Vater versprochen, ihn zu besuchen. Ich würde nicht im Traum daran denken, ihn zu enttäuschen.”
Jocelyn lachte und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch Dan ließ sie nicht los.
“Ich möchte dich küssen”, sagte er plötzlich.
“Das ist unvernünftig”, antwortete sie, obwohl sie sich schrecklich nach seinen Küssen sehnte.
“Bist du etwa immer vernünftig?”, fragte er verführerisch.
“Nein. Das weißt du doch.” Weiter kam sie nicht, denn Dan begann, sie verlangend zu küssen.
Jocelyn schmiegte sich an ihn und erwiderte seine Küsse mit tiefer Leidenschaft. Innerhalb kürzester Zeit stand sie in Flammen. Noch nie hatte ein Mann sie so sehr erregt wie Dan. Und dann hörte sie auf zu denken, denn Dan hatte sie aufs Sofa gesetzt und kniete vor ihr, um ihre Bluse aufzuknöpfen. Mit bebenden Händen liebkoste er ihre Brüste, küsste sie und begann, ihre Schenkel zu streicheln. Jocelyn hielt es kaum noch aus. Dieses Mal fragte Dan nicht nach dem Bett. Sie ließen sich auf den Boden gleiten, wobei sie den Kaffeetisch umstießen, was sie in ihrer Hast, einander auszuziehen, nicht einmal bemerkten. Ihre wilden Liebkosungen wurden immer erregender, bis sie sich nicht mehr beherrschen konnten und eins wurden. Es war eine kurze, wilde, magische Begegnung.
Als sie geraume Zeit später wieder zu Atem gekommen waren, hob Dan den Kopf, betrachtete Jocelyns erhitztes Gesicht und küsste ihr die feinen Schweißperlen von der Lippe. “Du bist eine sehr gefährliche Lady. Noch nie zuvor habe ich so die Kontrolle über mich verloren.”
Jocelyn machte ein Auge auf. “’Zuvor’ klingt aber ziemlich taktlos”, fand sie, und Dan lächelte jungenhaft.
“Du hast recht.” Als er aufsah und um sich herum Kleidungsstücke und zerbrochenes Porzellan bemerkte, wurde sein Lächeln noch breiter. “Und so etwas ist mir auch noch nicht passiert.” Amüsiert zeigte er auf das Durcheinander.
“Ach du meine Güte! Was für ein Chaos!” Jocelyn riskierte einen Blick und schüttelte sich. Sie wollte aufstehen, doch Dan beugte sich über sie und sah ihr so tief in die Augen, dass sie keinen weiteren Gedanken ans Aufräumen verschwendete.
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