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Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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“Also gut.” Sie ging die Treppe hinauf, die direkt ins neue Wohnzimmer führte.
    “Diese Wohnung gefällt mir besser als die andere”, sagte Dan, nachdem er sich kurz umgesehen hatte. “Eine gute Investition.”
    “Aha. Aus dir spricht der Bauunternehmer.”
    Dan ging zum Fenster und sah auf die Straße hinaus. “Aus deinem Mund klingt das wie ein Schimpfwort.” Er wandte sich zu ihr um. “Francis hat Spaß gemacht. Ich reiße nur unansehnliche Gemäuer ab. Und die Häuser, die ich baue, passen sich ihrer Umgebung an.”
    “Sehr interessant”, antwortete Jocelyn höflich. Sie hoffte, er ahnte nicht, was für eine Wirkung er auf sie ausübte. Sie zeigte auf die Bücherkisten, die noch auf dem Boden standen. “Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, alles einzuräumen. Außerdem habe ich nur das Nötigste gekauft, dieses Sofa zum Beispiel. Aber wenigstens gehört alles mir. Setz dich doch.”
    Dan ging nicht darauf ein, sondern sah sie nur an. “Die Hose steht dir genauso gut wie das sexy schwarze Kleid”, sagte er.
    “Danke”, antwortete sie und schluckte. “Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?”
    “Willst du gar nicht wissen, warum ich dich unbedingt sprechen wollte?”, fragte er und kam näher.
    Jocelyn wich zurück. “Wahrscheinlich um mir wegen meines plötzlichen Verschwindens die Leviten zu lesen.”
    “Das habe ich ja schon im Bauernhaus getan, während Francis sich um den Kaffee gekümmert hat.” Er lächelte unmerklich. “Hast du eine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe, als ich dich plötzlich an seinem Tisch sitzen sah?”
    Sie nickte. “So ähnlich wie ich.”
    “Das wage ich zu bezweifeln.” Wieder kam er näher, doch dieses Mal blieb Jocelyn, wo sie war. “Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Lord Morville und ich kennen uns seit unserer Kindheit. Aber ich war zum ersten Mal drauf und dran, ihm ein Veilchen zu verpassen.”
    “Warum?”, fragte sie, obwohl sie die Antwort ahnte.
    “Weil ich so schockiert darüber war, meine abtrünnige Eve ausgerechnet an seinem Tisch vorzufinden. Ich war außer mir vor Eifersucht. Dieses Gefühl ist mir bisher fremd gewesen.”
    Jocelyn räusperte sich. Das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. “Das hast du aber gut zu verbergen gewusst. Du warst so feindselig, dass mir der Appetit vergangen ist.”
    “Das habe ich bemerkt.” Er lächelte so selbstgefällig, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte. “Ich war sehr zufrieden mit deiner Reaktion.”
    “Wieso denn das?”
    Dan umfasste ihre Hand und zog Jocelyn zum Sofa, das größer war als das alte. “Setz dich, dann werde ich es dir erklären.”
    Sie setzte sich so weit wie möglich von ihm entfernt aufs Sofa und fragte kühl: “Was willst du mir erklären?”
    “Als wir uns kennengelernt haben, warst du gekränkt, weil dein Freund dich verlassen hatte, oder?” Er sah ihr tief in die Augen.
    Jocelyn nickte. “Ja, das weißt du doch. Sonst …”
    Dan nickte. “Sonst hättest du mich nicht zum Essen eingeladen und mich gebeten, dich zu lieben. Nicht, dass du mich hast überreden müssen. Vorher hatte ich mir tatsächlich eingebildet, mich wieder davonstehlen zu können.”
    “Ich weiß. Deshalb war ich ja so schamlos. Ich wollte mein Selbstwertgefühl als Frau zurückbekommen.” Sie hielt seinem Blick stand. “Noch nie zuvor habe ich einen Mann gebeten, mit mir zu schlafen. Und es wird auch das einzige Mal bleiben.”
    Dan nickte ernst. “Ich weiß. Aber überleg doch mal, wie ich mich gefühlt haben muss, als du plötzlich verschwunden warst. Und die neuen Wohnungsbesitzer haben sich geweigert, mir deine neue Adresse zu verraten.”
    “Darum hatte ich sie auch ausdrücklich gebeten.” Jocelyn biss sich auf die Lippe.
    “Ein weiterer Affront!” Er nahm ihre Hand. “Ich hatte mir vorgenommen, dich nach meiner Rückkehr von der Geschäftsreise richtig zu umwerben, so naiv das jetzt auch klingen mag.”
    “Ich finde das gar nicht naiv.”
    “Warum, um alles in der Welt, hast du dich dann vor mir versteckt?”
    “Weil ich sicher war, dass ich vom Regen in die Traufe komme. Du hattest einen völlig falschen Eindruck von mir.” Sie lächelte verlegen. “Mir eilt der Ruf voraus, eine hartgesottene Journalistin zu sein, aber in Wirklichkeit bin ich die Tochter meines Vaters.”
    “Was für ein Mensch war dein Vater?”, fragte Dan interessiert.
    “Gütig, humorvoll, hilfsbereit. Dad war Pastor einer großen Gemeinde in Warwickshire. Er hat mich allein aufgezogen.

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