Adam liebt Eve
an und griff nach Jocelyns kühler Hand.
“Du liebe Zeit! Ist das wahr?”
Jocelyn riss sich zusammen. “Ich fürchte, ja.”
9. KAPITEL
Francis sah sie forschend an. “Und Dan hat keine Ahnung! Willst du es ihm nicht sagen?”
“Auf gar keinen Fall!” Jocelyn erschauerte bei der Vorstellung.
“Aber du musst es ihm sagen”, bat Sarah eindringlich.
“Nein. Er will keine Kinder haben. Das hat er mir neulich erst gesagt. Außerdem würde er mir nie glauben, dass es sein Kind ist.”
“Wegen des Vorfalls, von dem du gesprochen hast?”, fragte Francis vorsichtig.
“Nein, nicht direkt. Ich hatte mich, erst kurz bevor ich Dan kennengelernt habe, von meinem Freund getrennt. Wie soll ich da von Dan verlangen, mir zu glauben, dass er der Vater meines Kindes ist?”
“Ich finde, er hat ein Recht darauf, Bescheid zu wissen”, sagte Francis. “Würde Sarah ein Kind von mir erwarten, wäre ich außer mir vor Wut, wenn sie es mir verheimlichen würde.”
“Das kannst du doch gar nicht vergleichen, Liebling”, gab Sarah zu bedenken.
“Trotzdem finde ich, dass Dan es erfahren sollte. Entschuldige, Jocelyn, es geht mich natürlich nichts an.”
“Schon gut. Ich bin froh, dass ich es jemandem erzählt habe.” Jocelyn seufzte. “Anna oder ihrer Mutter konnte ich vor der Hochzeit doch nichts sagen.”
“Und was hast du jetzt vor?”, fragte Francis besorgt.
“Ich arbeite so lange wie möglich weiter, nach der Geburt nehme ich mir ein Kindermädchen und nehme meinen Beruf wieder auf. In meinem Job gibt es keinen Mutterschaftsurlaub. Aber andere Mütter ziehen ihre Kinder ja auch allein groß. Ich bin also nicht die erste.” Jocelyn küsste Sarah und Francis spontan. “So, ihr geht jetzt ins Bett. Nutzt es aus, mal allein zu sein.”
“Sehr einfühlsam, meine Liebe”, sagte Francis lachend und umarmte sie. “Sarah besteht darauf, erst zu heiraten, bevor sie zu mir ins Bauernhaus zieht.”
“Wir bleiben in Verbindung”, versprach Sarah. “Du kannst jederzeit zu uns kommen, wenn du Sorgen hast, Jocelyn.”
Sie brachten Jocelyn zurück zu den Herricks, bedankten sich noch einmal für die Einladung zur Hochzeit und gingen dann Arm in Arm davon. Am Tor drehten sie sich noch einmal um und winkten.
“Ein charmantes Paar”, sagte Mrs Herrick lächelnd zu ihrem Mann. “Würdest du uns wohl einen Tee machen, Robert?”, fügte sie hinzu. “Jocelyn und ich würden uns gern über die Hochzeit unterhalten.”
“Schön, dann mache ich den Tee und rauche dann in Ruhe im Garten eine Zigarre. Mal sehen, was vom Rasen noch übrig geblieben ist”, antwortete er augenzwinkernd.
Mrs Herrick verriet Jocelyn, wie viel Freude ihr der schöne Tag gemacht habe, und als ihr Mann den Tee gebracht hatte und im Garten verschwunden war, fügte sie hinzu: “Du kannst jetzt ruhig deine Kostümjacke aufknöpfen, Jocelyn. Im wievielten Monat bist du?”
Jocelyn sah sie entsetzt an. “Sieht man es mir denn schon an? Sarah Wilcox hat mich auch vorhin darauf angesprochen.”
“Ich kenne die Anzeichen, Jocelyn, und habe mir schon die ganze Woche meinen Teil gedacht. Oben herum bist du voller geworden, aber dein Gesicht ist viel schmaler als sonst.” Mrs Herrick lächelte verständnisvoll. “Aber natürlich konntest du Anna vor der Hochzeit nichts sagen.”
“Nein.” Jocelyn legte erleichtert die enge Kostümjacke ab. “Dabei hatte ich die Knöpfe doch schon versetzt. Am liebsten hätte ich mir ja noch schnell ein anderes Kostüm gekauft, aber leider muss ich jetzt sparen.”
“Ist Peter Sadler der Vater?”, fragte Mrs Herrick unverblümt.
“Nein. Es ist ein Mann, den ich auf Annas Verlobungsfeier kennengelernt habe.”
“Weiß er es schon?”
Jocelyn schüttelte den Kopf. “Es ist meine Schuld, dass ich schwanger geworden bin. Ich komme schon allein zurecht.”
“Wenn du es so möchtest, Jocelyn. Jedenfalls werden wir uns um dich kümmern, das habe ich deinem Vater versprochen.”
Annas Mutter hielt Wort. Sie telefonierte regelmäßig mit Jocelyn und stand ihr mit Rat und Tat zur Seite. Auch Sarah und Francis riefen oft an, und nach ihrer Rückkehr von den Seychellen meldete sich auch Anna bei ihr.
Sie kam extra nach London, um sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, Dan zu informieren. Schließlich habe er ein Recht darauf, fand sie. Doch Jocelyn ließ sich nicht umstimmen. Allein der Gedanke, mit Dan darüber zu sprechen, bereitete ihr Albträume.
Schließlich ließ sich die Schwangerschaft
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