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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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»Gewiß, Sir.«
    Der Vizeadmiral wartete, bis sein Besucher die Tür erreicht hatte, dann fügte er noch hinzu: »Und übermitteln Sie der Dame bitte meine wärmsten Empfehlungen. Vielleicht hätte sie ja Lust, mit mir zu speisen, ehe sie uns wieder verläßt, he?«
    Nachdem die Tür hinter Bolitho zugefallen war, schritt Studdart zu den Heckfenstern und starrte auf die Schiffe seines Geschwaders hinaus, die in der Runde vor Anker lagen. Er wußte, Bolitho würde seine Ermahnungen in den Wind schlagen. Hoffentlich blieb ihm auch diesmal sein Glück treu. Denn bei einem neuerlichen Mißerfolg erwarteten i hn entweder Tod oder Schande.
    Und obwohl er das alles ganz klar vor sich sah, merkte Studdart zu seiner Überraschung, daß er Bolitho beneidete; An Bord des Ostindienfahrers
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herrschte systematisches Chaos, so daß die Begrüßungszeremonie für den Besucher, Konteradmiral oder nicht, eher nachlässig vonstatten ging.
    Einen grollenden Allday in der Barkasse zurücklassend und dicht gefolgt von Browne, ging Bolitho mit seinem Führer, einem offenbar überforderten Leutnant, nach achtern.
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war ein feines Schiff, das mußte der Neid ihr lassen. Wen wunderte es, wenn Matrosen die gute Heuer und die Bequemlichkeit der Indienfahrt dem Hundeleben auf einem Kriegsschiff vorzogen?
    Längsseits lagen Leichter, zu denen schwingende Flaschenzüge hinabführten, über die mit der Akkuratesse langer Übung Fracht an Bord gehievt wurde; die Kisten und Netzballen verschwanden anschließend durch die Ladeluken unter Deck: Vorräte für die nächste Etappe.
    Besonders befremdlich waren für Bolitho die vielen vergnügt schwatzenden Passagiere, die sich überall drängten, entweder frisch an Bord gekommen oder in Erwartung des Fährboots, das sie zur Garnison an Land bringen sollte. Die meisten waren Angehörige der Offiziere und Beamten jener unsichtbaren Armee, die Gibraltar besetzt hielt, ohne daß man in der Heimat sonderlich Notiz von ihr nahm. Dazu sicherlich die doppelte Anzahl an Händlern und Küpern, Segelmachern und Takelmeistern, Agenten und Glücksrittern, dachte Bolitho.
    »Dort steht der Kapitän, Sir«, sagte der Leutnant.
    Aber Bolitho hörte ihn kaum. Denn drüben an der Reling stand sie und hielt mit einer Hand den Hut so, daß ihr die Sonne nicht in die Augen stach. Das Hutband leuchtete hellblau wie ihr Kleid, und als sie über eine Bemerkung des Kapitäns auflachte, glaubte Bolitho, sein Herz müsse vor Freude einen Schlag aussetzen.
    Sie schien seinen Blick zu spüren und wandte sich um. Ihre braunen Augen ließen seine nicht mehr los, während er auf sie zuschritt. Der Kapitän des Indienfahrers war untersetzt und wirkte zuverlässig. Bolitho erinnerte er ein bißchen an seinen Freund Herrick. »Willkommen an Bord, Sir«, begrüßte er Bolitho. »Ich habe Mrs. Laidlaw gerade versichert, daß ich gern jeden Penny opfern würde, den mir diese Indienfahrt einbringt, wenn ich sie dafür an Bord behalten dürfte.«
    Der Kapitän lachte herzhaft, und sie stimmte mit ein, aber in ihren Augen konnte Bolitho lesen, wie unwichtig ihr das alles war und daß nur er für sie zählte.
    Er küßte ihr die Hand. Als er ihre Haut berührte und ihren frischen Duft roch, wäre es um seine Beherrschung fast geschehen gewesen. Vielleicht hätte er sich vor allen Leuten zum Narren gemacht, wenn… Leise sagte sie: »Um dieses Wiedersehen habe ich mit aller Kraft gebetet, mein Liebster.« Ihre Lippen zitterten, doch mit einem Anflug von Trotz warf sie das Haar in den Nacken. »Trotzdem habe ich keinen Augenblick daran gezweifelt, daß du zurückkommen wirst.«
    Mit einer gemurmelten Entschuldigung, die sie beide gar nicht wahrnahmen, zog sich der Kapitän des Indienfahrers zurück und wandte sich seinen anderen Passagieren zu.
    Belindas Blick fiel auf Browne. »Ich freue mich, Sie in Sicherheit zu wissen, Leutnant«, sagte sie lächelnd. »Und in Freiheit.«
    Dann nahm sie Bolithos Arm und führte ihn beiseite, alle anderen aus ihrem Zwiegespräch ausschließend.
    »Thomas Herrick hat mir eine Nachricht an Bord gesandt, Richard«, erzählte sie. »Von ihm weiß ich, jedenfalls ungefähr, was du erdulden mußtest. Und daß du deinen Freund Neale verloren hast. Du mußt deinen Kummer vor mir nicht verbergen, Liebster. Wirklich nicht.«
    »Ich wollte ihn unbedingt durchbringen«, sagte Bolitho. »Aber vielleicht war dieser Wunsch nur deshalb so stark, weil ich mich verantwortlich fühlte für das,

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