Admiral Bolithos Erbe
einzuschiffen.« Sie wandte sich um, als das Boot an der
Benbo
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vorbeischoß, und musterte das Linienschiff bewundernd. »Ich wollte, ich könnte auf ihr zurücksegeln!«
Bolitho mußte lächeln. »Auf einem Kriegsschiff? Der arme Thomas, er könnte kein Auge schließen, wenn er dich an Bord und in seiner Obhut wüßte.«
Sie senkte die Lider. »Ich möchte gern mit dir allein sein. Ich schäme mich, daß ich es ausspreche, aber ich kann gegen dieses Gefühl nicht an.«
Bolitho sah, daß die Augen des Schlagmanns auf einen festen Punkt hinter Belindas Rücken gerichtet waren; hätte er ihre Worte gehört, wäre aus dem Gleichtakt der Riemen ein Chaos geworden.
»Mir geht es genauso«, sagte er, »Sowie ich dich sicher an Land untergebracht habe, werde ich mich um deine Rückfahrt nach England kümmern.« Es verlangte ihn so sehr danach, sie zu berühren, sie in die Arme zu schließen.
»Und wann wirst
d
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nach Hause zurückkehren?«
Die Angst in ihrer Stimme war Bolitho nicht entgangen. »Bald«, sagte er und versuchte, nicht an die Depeschen zu denken, die er mit dem nächsten Postschiff absenden mußte; die
Indo
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itabl
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und
Odi
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herbeirufen würden, um die Streitmacht seines kleinen Geschwaders zu vervollständigen. Aber insgeheim mußte Belinda ahnen, daß ihnen eine längere Trennung bevorstand. Tröstend sagte er deshalb: »Wenn wir uns wiedersehen, bleiben wir zusammen.«
Am Kai wurden sie von zwei Zivilisten, einem Mann und einer Frau, erwartet. Der Mann war ein rotwangiger, jovialer Riese, der sie herzlich empfing. »Bei uns ist sie gut aufgehoben, Admiral«, versicherte er. »Besuchen Sie uns, sooft Sie können. Aber wie man hört, werden Sie bald wieder die Anker lichten.« Er grinste, ohne im geringsten zu merken, was seine Worte bei Belinda anrichteten.
»Schließlich wollen Sie ja dem Franzosen eins auf die freche Nase geben, stimmt’s, Sir?«
Bolitho zog den Hut und murmelte etwas Zustimmendes.
Wieder einmal hielten sie einander bei den Händen und sahen sich in die Augen, ohne ihre Gefühle verbergen zu können.
»Ich besuche dich, Belinda, komme, was wolle.« Abschiednehmend küßte er ihre Hand und sah, daß sie eine Bewegung machte, als wolle sie sein Gesicht streicheln. Da ließ er ihre Finger los und trat zurück.
Weiter draußen an der Pier ging Browne schon ungeduldig auf und ab, während die Barkasse unten wartete. Grüßend tippte der Flaggleutnant an seinen Hut.
»Ein Postschiff hat gerade Anker geworfen, Sir«, meldete er.
»Es hat ein Flaggensignal gehißt, wonach Depeschen für den Admiral an Bord sind.«
Bolitho sah an Browne vorbei auf die Reede hinaus, wo der große Indienfahrer und ein zweites Schiff des Konvois bereits die Anker kurzstag holten und die Segel ausschüttelten. Weiter draußen lag beigedreht eine Fregatte, deren obere Rahen schon im Dunst verschwammen: der Geleitschutz, der sie vor jeder Gefahr, die ihnen auf offener See drohen mochte, abschirmen sollte.
Das Leben ging weiter, und so mußte es ja auch sein. Das hatte Studdart gemeint, als er ihn vor den Konsequenzen eines möglichen Mißerfolgs gewarnt hatte.
Das Postschiff brachte wahrscheinlich neue Befehle für Herrick, denn in England konnte noch niemand von der Vernichtung der
Cere
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und von Bolithos Befreiung gehört haben.
Und was dann? Sollte er auf Studdarts Rat hören und weitere Anweisungen aus London abwarten? Wieder dachte er an
Styx
,
an ihre blutenden und benommenen Schiffbrüchigen auf dem französischen Strand, wo ihn die junge Frau so haßerfüllt angestarrt hatte.
Es gab nun einmal keine einfache Lösung, hatte es nie gegeben. Unten wartete die Barkasse auf ihn. ›Für die Lady des Admirals.‹ Wenn er jetzt untätig blieb, verriet er sich selbst. Schlimmer noch: Auch sie mochte ihn eines Tages verachten, wenn sie seine Entscheidung ohne die Emotionalität ihrer ersten Wiedersehensfreude analysierte.
Allday spürte die Stimmung seines Admirals auch ohne Worte: Also dann, John, machen wir weiter. Er glaubte zu wissen, was Bolitho beschäftigte, und auch, daß er später vielleicht darüber sprechen würde. Mitleidlos grinste er seine Bootscrew an. Auf ein neues, Jungs, dachte er. Sie würden der Fahne folgen und ihre Pflicht tun wie immer, denn dies war das Los der Blaujacken.
Kostbare Stunden
»Machen Sie davon sechs Ausfertigungen und bringen Sie mir alle zum Unterzeichnen.« Bolitho sah Yovell über die Schulter und staunte wieder einmal – wie schon oft –, daß ein so
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