Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
sich Mimi.
„Das wisst ihr doch! Ihr seid bei meinen Fortschritten auf dem Laufenden. … Was ist wirklich los?“
„Können wir uns nicht ganz harmlos mit dir unterhalten?“
Eva hob die Augenbrauen. Das musste als Antwort genügen.
„Jetzt sag es ihr endlich“, zischte Ellen in Mimis Richtung.
Die warf einen verärgerten Blick zu der Verräterin. „Wir wollen eine Intervention abhalten“, verkündete nun Evas ehemals beste Freundin.
Zumindest würde Eva ihr nun die Freundschaft kündigen müssen.
„Weshalb, zur Hölle, sollte das notwendig sein?“ Die drei hatten sich den denkbar schlechtesten Zeitpunkt für eine Strafpredigt ausgesucht.
Mimi erhob sich. „Uns ist aufgefallen, dass du dich verändert hast. “
„Seit du mit diesem Kerl in Kontakt gekommen bist “, setzte Ellen nach. „Er ist offensichtlich nicht gut für dich.“
Sie hatten vermutlich Recht. Doch wie immer im Leben gab es auch bei dieser Angelegenheit mehr als nur Schwarz und Weiß. „Ihr habt kein Recht, mir diese Behauptung an den Kopf zu werfen!“
„ Setz dich erst Mal“, bat Marianne und deutete auf einen Sessel.
Der stand der Couch gegenüber, auf der die Mädels saßen. Der heiße Stuhl also. Eva seufzte und nahm Platz. Gerade noch hatte sie sich nichts anders gewünscht, als sich weinend im Bett zu verkriechen. Nun hoffte sie, die Erde würde sich auftun und alle Personen verschlingen, die ihr auf die Pelle rückten. Im Augenblick waren das eindeutig zu viele!
„Legt los. Ich denke, das könnte amüsant werden.“
Die drei blickten sich mit besorgtem Gesichtsausdruck an. „Du musst dich nicht angegriffen fühlen“, murmelte Marianne.
„Nein, keine Sorge“, antwortete Eva kühl. „Alles in Ordnung. Glaubt nicht, dass ich diese Aktion in den falschen Hals bekomme. Mir ist durchaus bewusst, wie das hier enden wird.“
„Eva …“, setzte Mimi an.
„Bitte nicht! Bitte nicht ausgerechnet du!“ Eva hatte ihr vertraut. Sie hatte Mimi in ihr Geheimnis eingeweiht. Und jetzt fiel sie ihr in den Rücken. „Ich glaube nicht, dass ich einem von euch das hier verzeihen kann.“
Mimi kam auf sie zu. Sie hockte sich neben Eva und ergriff ihre Hand. „Wir machen uns Sorgen um dich. Jeder einzelne von uns. Du lässt dein Studium schleifen und gehst nur mehr selten zur Uni. Du reagierst aggressiv auf harmlose Bemerkungen.“
„Du wirkst unkonzentriert und durcheinander“, fuhr Ellen fort.
Als Eva die Augenbraue hob, schloss Marianne hastig den Mund.
„War es das?“, erkundigte sich Eva. „DESWEGEN regt ihr euch so auf?“
„Gerade ich habe des Recht, beunruhigt zu sein“, sagte Mimi und spielte damit darauf an, dass sie als einzige über den Glauben der Mitglieder von Adolescentia Aeterna informiert war.
Sie zog ihre Hand weg. „Mimi! Ich warne dich!“ Evas Stimme ließ die Gläser auf dem Tisch klirren.
Erschrocken blickten sich Ellen und Marianne an. Doch Mimi fuhr unbeirrt fort: „Nach der Sache mit Tommy kenne ich die Anzeichen.“
Eva schüttelte den Kopf.
„Ich habe mehr Erfahrung auf dem Gebiet als du. Wenn du nicht Acht gibst, wenn du nicht auf Abstand gehst, wirst du dem Dunklen Lord hörig.“
„Noch bist du vielleicht nur fasziniert“, sprang Ellen ein. „… von dem Neuen, dem Gefährlichen, das ihn umgibt. Dich reizt sein Selbstbewusstsein. Dadurch merkst du nicht, dass du auf dem Weg in eine Abhängigkeit bist.“
Marianne nickte. „Und das sehe sogar ich.“
Eva blickte von einer zur anderen . Etwas in ihr begann zu vibrieren.
„Wir machen uns Sorgen um dich“, stellte Ellen klar.
„Wir lieben dich“, meinte Marianne.
„Wir sind eine Familie“, sagte Mimi mit eindringlicher Stimme.
Plötzlich konnte Eva ihnen nicht mehr böse sein. Sie WAREN eine Familie. Sie halfen sich bei Problemen. Und die hatte sie eindeutig.
Sie war süchtig nach Der Macht . Sie liebte den Rausch. Sie wurde dadurch zu einem anderen Menschen. Aber für sie gab es keinen Weg zurück. Sie war ein Groupie. Und sie wollte auch einer sein.
Wie sollte sie das den drei Frauen begreiflich machen?
„Es ist in Ordnung. Wirklich.“ Nun griff sie nach Mimis Hand. „Ich verstehe, dass ihr einen … zweifelhaften Eindruck von der Situation bekommen müsst. Aber es ist nicht so, wie es scheint. Es geht mir gut.“
„Noch “, unterbrach Mimi. „Ihr steht am Anfang. Am Anfang des Kennenlernens. Am Anfang einer Beziehung. Am Anfang der Schwierigkeiten. Vielleicht erscheint er im Moment noch charmant,
Weitere Kostenlose Bücher