Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
fassen. Er war immer noch nicht sicher, was genau Eva ihm mitteilen wollen hatte. Was hatten seine Brüder mit ihr zu schaffen gehabt? Konnte er damit umgehen? Von seiner Reaktion hing das Glück seines Lebens ab.
Manus räusperte sich am anderen Ende der Leitung. „Was meinst du?“
„Eva!“, blaffte er. „Was heckt ihr aus?“
„Aushecken? Ich verstehe nicht …“
„Ich weiß, dass ihr alle bei ihr in der Wohnung wart. Was habt ihr dort gemacht?“
„Darüber kann ich nicht sprechen.“
Julian schnaubte. „Ich … bin … Der … Älteste !“
„Sie muss dich selbst informieren.“
„Ich glaube, das wollte sie gerade. Sie hat mich aufgesucht, aber in einer … unglücklichen Situation erwischt.“ Seine Stirn runzelte sich. Sie hatte irgendetwas an der Tür abgelegt. Er ging zum Eingang, entdeckte ein Kuvert.
„Warte“, murmelte er und legte das Handy zur Seite, um den Umschlag aufzureißen. Mit spitzen Fingern zog er ein Dokument hervor.
„ Adolescentia Aeterna - Die Analyse einer Gruppierung von Männern, die das Geheimnis eines uralten Buches zu ihren Zwecken nutzen“ las er den Titel in Großbuchstaben auf der ersten Seite.
Sein Atem ging immer schneller, während er die mit einem Schnellhefter zusammengehaltenen Seiten durchblätterte. Die Behauptung, dass die 21 Brüder das Buch und die darin enthaltenen Informationen verwendeten, um Frauen abzuschleppen. Die Lüge, dass die Geschichte um die Ewige Jugend reine Erfindung war. Untermauert mit den Interviews von seinen 20 Brüdern.
Wie konnte sie es wagen, diesen Blödsinn zu Papier zu bringen?! Wie konnten seine Brüder sie dabei unterstützen? Mit einer fahrigen Bewegung nahm er das Handy wieder auf.
„Sie hat unsere Bruderschaft in den Schmutz gezogen und lächerlich gemacht?“ Die Wut ließ seine Stimme zittern. „Und ihr alle habt ihr dabei geholfen?“
„Das siehst du falsch. Sie hat Adolescentia Aeterna geschützt, aber gleichzeitig ihre Arbeit vollendet. Sie hat unser Geheimnis nicht verraten, obwohl du ihr sämtliches Wissen zur Verfügung gestellt hättest, um uns zu vernichten“, gab Manus zu bedenken.
Sein vor Wut leergefegtes Gehirn nahm nur langsam die Arbeit wieder auf. „Bist du sicher, was ihre Absichten betrifft?“
„Eva hat uns um Erlaubnis gefragt, um unsere Geschichte abzuändern. Sie hat gemeinsam mit uns überlegt, wie s ie mit dem Problem umgehen soll, dass die Welt die Wahrheit nicht erfahren darf. Sie hat sogar angeboten, das Thema ihrer Dissertation zu ändern. Vermutlich wird das ohnehin notwendig sein.“
Die Wogen glätteten sich. „Weshalb?“
„Ihr ist klar, dass sie ohne unsere Namen zu verraten zu wenige Quellenangaben hat, um ihren Professor zufriedenzustellen. Sie wollte mit dem Abschluss der Arbeit eher sich selbst etwas beweisen und alles über uns erfahren.“
„Wieso habt ihr offenbar kein Problem damit, dass sie Lügen über Adolescentia Aeterna verbreitet?“
„Wir hatten den Eindruck, dass Eva dir … etwas bedeutet.“ Manus klang unangenehm berührt. „Sie bat uns um Zustimmung, dass sie in deiner Nähe bleiben d arf, auch ohne … mit uns allen … zu schlafen.“ Er sprach langsam, anscheinend darauf bedacht, vorsichtig zu formulieren, was Julian in Rage bringen könnte. „Sie hat uns versichert, dass sie … sich zurückziehen wird, wenn ihre Nähe dich davon abhalten sollte, Die Macht zu erhalten.“
Julians Ohren glühten. Er hatte das Verständnis dieser Frau nicht verdient. Er hatte SIE nicht verdient.
„Danke für die Information“, meinte er brüsk und legte auf, ohne sich von Manus zu verabschieden.
Und dann rang er mit sich und seinem schlechten Gewissen. Und überlegte, wie er seinen Fehler auch nur ansa tzweise wiedergutmachen konnte.
Wenn das überhaupt möglich war.
25. Kapitel
Ihre Wohnung sollte eigentlich ihren persönlichen Rückzugsort darstellen. Als sie jetzt durch die Tür trat, wurde ihr klar, dass das mit sofortiger Wirkung nicht mehr der Fall war.
„Wieso sind Ellen und Mimi hier? Du wolltest doch eigentlich nur deine Sachen zusammensuchen und dann nach Hause gehen“, meinte Eva mit vorwurfsvollem Tonfall zu Marianne.
„Wir möchten gerne wissen, wie es dir geht.“
Eva runzelte die Stirn. „Du willst wissen, wie es mir geht? Gut soweit. Danke der Nachfrage. Kann ich jetzt wie von mir geplant allein sein?“ Sie pfefferte den Haustürschlüssel in die Schüssel neben der Tür.
„Wie läuft das Studium?“, erkundigte
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