Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
und kletterten auf mir herum.
    »Wir haben uns fein gemacht, falls wir vielleicht zufällig dem Weihnachtsmann begegnen!«
    »Wir haben ihm Muppet-Muffins gebacken!«
    »Warum hast du so weiße Haare? Hat dir jemand einen schrecklichen Schreck versetzt?«
    »Ich hab genau solche Hasenpantoffeln wie du! Ich zieh sie gleich an, dann können wir Pantoffelzwillinge sein!«
    »Weil Weihnachten ist, essen wir Würstchen, Bohnen und Pommes zum Abendessen und wir dürfen vor dem Fernseher essen!«
    » Die Muppets-Weihnachtsgeschichte ! Das ist unser Lieblings-, Lieblings-, Lieblingsfilm!«
    »Außer Toy Story 2 ! Magst du auch Die Muppets-Weihnachtsgeschichte ?«
    So redeten sie durcheinander, ein Ausrufezeichen an das Ende jedes ihrer schrillen Sätze geheftet. Es war lustig und zugleich sehr anstrengend.
    »Natürlich mag ich Die Muppets-Weihnachtsgeschichte «, sagte ich, und – es war nicht zu glauben – Michaels Mutter, die Kartoffeln schälte, suchte meinen Blick und lächelte mich an … »Das ist ein echter Klassiker.«
    Dann diskutierten wir heftigst, welche Muppets unsere Lieblingsfiguren waren, weil sie nicht glücklich damit waren, dass ich mir Gonzo ausgesucht hatte. Ich ließ sie beide ihre Verteidigungsrede für Miss Piggy halten, als Michael und sein Vater zurückkamen und eine Kiste Lagerbier und mehrere klirrende, klingende Einkaufstaschen mitbrachten. Michael nickte mir gelassen zu. »Alles klar bei dir?«
    »Ja«, sagte ich. Seine Mutter und sein Vater machten Scherze darüber, wie lange sie es wohl noch aushalten würden, bis sie den Wein öffneten, und Melly und Alice hatten einen sinnlosen Streit darüber, wie viele Muffins sie wohl essen könnten, bevor sie anfangen würden, sich zu übergeben, und als Michael an seiner Mutter vorbeigriff, um schon einmal das Bier in den Kühlschrank zu tun, streichelte sie seinen Arm; es war nur eine ganz kurze, flüchtige Geste, die er kaum bemerkte, und obwohl ich mein ganzes Leben lang ein Außenseiter gewesen war, hatte ich mich noch nie so außen vor gefühlt wie in diesem Moment.
    »Bleibt Jeane zum Abendessen?«, fragte Melly plötzlich.
    »Ja«, sagte Mrs Lee in bestimmtem Ton. »Sie übernachtet hier.«
    Melly und Alice tauschten ein teuflisches Lächeln aus. »Wenn die Freundin von Katjas Bruder über Nacht bleibt, schläft sie immer mit in seinem Bett«, verkündete Melly, während sie und Alice sich ständig anstießen und kicherten. »Schläft Jeane auch mit in Michae…«
    »Nein!«, platzte ich heraus. »Nicht in einer Million Jahren.«
    »Jeane ist nicht meine Freundin«, blaffte Michael. »Außerdem ist es sehr unhöflich, so persönliche Fragen zu stellen.«
    »Aber ich habe die Frage ja gar nicht zu Ende gestellt, also war ich nicht unhöflich.«
    »Außerdem, ihr wart ja mal Freund und Freundin«, sagte Melly mit einem Seitenblick auf ihre Eltern, die gerade in eine angespannte Unterhaltung über Gänsefett vertieft waren. »Das hat Mum nämlich gesagt, als ihr nach New York abgehauen seid, und dann bekam Michael seine Strafe und er war sehr, sehr, sehr schlecht gelaunt. Er hat gesagt, dass es an seiner Cambridge-Aufnahmeprüfung liegt, aber das war schon Jahre her und er war immer noch sehr, sehr, sehr schlechter Laune.«
    Das war alles … sehr interessant. Ich hatte Michael gar nicht vermisst, oder ich hatte es mir nicht erlaubt, ihn zu vermissen, was vielleicht leichter für mich war, weil ich so viel zu tun hatte und ja nicht mehr zur Schule ging, also musste ich nicht immer seine Wangenknochen ansehen und seine Mandelaugen und seinen Schmollmund, der in diesem Moment eher wie ein Strich in seinem Gesicht wirkte, und ich musste nicht sehen, wie er in seinem geschmeidigen, hoch aufgeschossenen Körper dahinschritt mit seiner lächerlichen Irokesenfrisur. Es war sehr leicht, jemanden nicht zu vermissen, wenn man ihm nicht begegnet; aber vielleicht hatte er mich ja vermisst. Ein kleines bisschen. Oder war er vielleicht noch sauer und gekränkt wegen all der grauenhaften Dinge, die ich in New York zu ihm gesagt hatte? Ich hatte ihn nach der Landung in Heathrow ja auch noch angeschnauzt, er solle sich verpissen, obwohl er nur versucht hatte, mir mit den Koffern und Taschen zu helfen. Es war sicher sehr schwierig, das wieder zu vergessen.
    »Wenn ich sehr, sehr, sehr schlechter Laune war, Melly, lag das vielleicht daran, dass ich zwei sehr, sehr, sehr nervige kleineSchwestern habe«, sagte er und beide schnaubten vor schierer Entrüstung.
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher