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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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habe gesagt, dass es mir leidtut, und das meine ich auch so.«
    Scarlett schüttelte ihren Kopf. »Meinetwegen«, schaffte sie zu sagen, aber sie sagte es nicht geringschätzig und gleichgültig, sondern eher so, als habe sie noch nie etwas Mutigeres über die Lippen gebracht. Sie war so ein Jammerlappen, dass ich sie am liebsten auswringen wollte.
    »Also, heißt das, du akzeptierst meine Entschuldigung?«, blieb ich standhaft, und Scarlett zuckte mit den Schultern, presste ihre Lippen zusammen und verhielt sich insgesamt so, als durchlitte sie unerträgliche Höllenqualen.
    Dies hier konnte ewig so weitergehen. Aber ich hatte nicht ewig Zeit. Dafür war ich einfach zu beschäftigt. Und was Scarlett in ihrer Blödheit nicht erkannte, war, dass sie absolut die Oberhand hatte. Also musste ich ihr das klarmachen und außerdem auch noch rennen, um mit ihr Schritt zu halten, als sie ganz plötzlich über die Straße raste.
    »Hör zu, Scarlett … wirst du mir bitte mal zuhören?« Ich grapschte nach ihrem Arm, und sie blieb augenblicklich stehen, als ob meine Berührung lähmende Kräfte hätte, was eigentlich ziemlich cool wäre.
    »Okay, ich höre zu«, murmelte sie.
    »Scarlett! Du denkst bestimmt, dass ich nur ein unverfrorenes, lautes, schlecht angezogenes Mädchen bin, das dich bei zwei verschiedenen Gelegenheiten zum Weinen gebracht hat, und dass, wenn ich mich einfach in Luft auflösen würde, dein Leben automatisch einhundert Prozent besser wäre, aber weißt du, was?«
    »Was denn?« Jetzt hatte ich definitiv ihre Aufmerksamkeit.
    »Mein zukünftiges Glück liegt in deinen Händen«, sagte ich ihr und griff dabei nach ebendiesen schlaffen, lilienweißen Händen und schüttelte sie ein bisschen, damit sie die Dringlichkeit der Situation erfasste. »Ich mag Barney und du magst ihn auch.«
    »Also, weißt du, genau darüber …« Sie versuchte, ihre Hände wegzuziehen, aber ich klammerte mich verzweifelt an ihnen fest. »Es ist nicht, wie du …«
    »Wahrscheinlich magst du ihn sehr viel mehr als ich, und er mag dich ganz sicher sehr viel lieber als mich, besonders im Moment, wo er so sauer auf mich ist, aber wir beide waren als Paar eine Katastrophe, also habt ihr meinen Segen.«
    »Oh«, sagte sie. »Oh, okay. Also damit habe ich irgendwie nicht gerechnet.«
    »Ich möchte viel lieber mit Barney befreundet sein, als mit ihm zusammen zu sein, aber das wird nur passieren, wenn das auch für dich in Ordnung ist«, sagte ich ihr, und es war schwer zuzugestehen, dass jemand, der so hohl war wie Scarlett, über mein Schicksal zu entscheiden hatte. Die Worte blieben mir im Halsstecken wie ein Stück trockenes Hähnchen, aber sie war die Art Mensch, dem man alles ganz genau erklären musste. Eigentlich hätte ich Moderationskärtchen vorbereiten sollen, um die ganze Sache noch etwas erniedrigender zu machen, als sie ohnehin schon war.
    »Wenn ihr beide zusammenkommt, wird Barney nicht mehr mit mir rumhängen wollen, außer wenn du sagst, dass das okay ist.« Ich machte eine Pause. »Auch wenn das eigentlich nicht in Ordnung ist, weil Menschen kein persönliches Eigentum sind und machen dürfen sollten, was sie möchten, und befreundet sein sollten, mit wem sie möchten, unabhängig davon, was ihr besonderer Freund oder ihre besondere Freundin darüber denkt, aber nicht jeder ist in dieser Hinsicht so aufgeklärt wie ich.«
    Scarlett jedenfalls war es ganz sicher nicht. Vielleicht war das der Grund, aus dem sie gerade die Stirn runzelte. Man konnte nur schwer erahnen, was sie dachte, wenn sie sich gerade nicht ängstlich zusammenkauerte. »Aber wir sind nicht zusammen, Barney und ich«, sagte sie. »Nicht jetzt im Moment jedenfalls.«
    »Willst du lieber Michael Lee als Barney?«, fragte ich ungläubig, denn jede Person, die mehr als zehn Minuten in Barneys Gesellschaft verbracht hatte und über mehr als zwei aktive Hirnzellen verfügte, würde ihn fraglos Michael Lee vorziehen. »Was zur Hölle sollte das ganze Spielchen dann?«
    »Nein, nein! Du verstehst nicht.« Wir blockierten zwei entnervt stöhnenden Müttern den Weg, die ihre Nervensägen in unsere Richtung schoben. Scarlett seufzte, als ich genau in dem Moment einen Schritt nach rechts machte, in dem die Mütter nach rechts schwenkten, sodass ich mich fast in den Kinderwagenrädern verhedderte. Scarlett zerrte mich auf sicheren Boden,und das Allerallermerkwürdigste passierte: Scarlett und ich saßen plötzlich auf einem Gartenmäuerchen und redeten über

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