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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Freund übernachtete, aber für so was war er viel zu weichgespült. »Die schaufeln sich mindestens noch zwei Ladungen Salat rein, und wir hocken hier noch stundenlang fest, und dann ist keine Zeit mehr für extratolle Überraschungen.«
    Ich verstand nicht, warum Michael immer noch grinste. »Ich rede doch nicht davon «, sagte er pikiert, als müsste ich ihn für die Erfüllung unseres verruchten kleinen Geheimnisses anbetteln und anflehen und umschmeicheln. »Ich bin etwas früher hierher aufgebrochen, sodass ich noch nach Chinatown fahren, einige Sachen für meinen Vater besorgen und meiner chinesischen Lieblingsbäckerei einen Besuch abstatten konnte.«
    »Oh! Hast du die Brötchen mit der klebrigen roten Paste drin bekommen?«
    »Vielleicht …«
    »Weißt du, wenn ich der Typ Mädchen wäre, das einen richtigen Freund hat, und du wärst mein richtiger Freund, dann wärst du so was wie der Gott der richtigen Freunde, sozusagen der absolut perfekte richtige Freund«, schaffte ich, mir abzuringen, weil es definitiv mal Zeit für eine Anerkennung war. »Tut mir echt leid, dass ich dich in das hier mit reingezogen habe.«
    Michael nickte. »Wenn ich gewusst hätte, dass ich am besten noch meinen Führerschein und meine letzten drei Schulzeugnisse hätte mitbringen sollen, wäre ich wahrscheinlich nicht mitgekommen. Aber andererseits, hey, es gibt eine kostenlose Mahlzeit!« Er runzelte die Stirn. »Ich bin doch eingeladen, oder? Soll ich lieber anbieten, meinen Anteil selbst zu bezahlen?«
    »Nein! Auf keinen Fall! Wir sind ja nicht aus freien Stücken hier, und sollte Roy erwarten, dass wir die Rechnung teilen, dann werde ich für dich bezahlen. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.« Ich warf einen Blick in Richtung Salatbar, wo Roy und Sandra über ihren vollgehäuften Schalen tief ins Gespräch versunken waren. »Weißt du, noch ist es nicht zu spät. Du könntest jetzt einfach abhauen, und ich schustere irgendeine Geschichte zusammen, von wegen du wärst krank oder du musstest zu einem Notfall und euer Kaninchen zum Tierarzt fahren.«
    Jetzt knuffte Michael mich in den Arm. »Lahm. Ganz lahm.«
    »Tja, ich bin echt gestresst und war die ganze Nacht auf den Beinen, um alles sauber zu machen und aufzuräumen. Ich habe noch nicht mal ein bisschen geschlafen, und ich kann nicht so schnell denken, wenn ich überhaupt nicht geschlafen habe.« Alles, was aus meinem Mund kam, war ein gewaltiges Jammern, aber Michael saß immer noch neben mir, sein Knie dicht an meinem. Groß und sicher und ruhig, sodass ich zwinkern und mit dem Kopf schütteln musste, weil ich plötzlich anfing, mich zu fragen, warum genau er da eigentlich neben mir saß.

22
    Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der trauriger aussah als Jeanes Vater Roy. Ich meine nicht traurig im Sinne von armselig, auch wenn er eine wirklich tragische Kombination aus Strickjacke, Hemd und Krawatte trug. Ich meine, er sah so traurig aus, als sei ihm irgendwann einmal etwas sehr, sehr Schlimmes zugestoßen, über das er nie richtig hinweggekommen war.
    Seine Bekannte, Sandra, schien auch irgendwie ein Pechvogel zu sein. Jedes Mal, wenn sie etwas sagte, zuckte und zappelte sie und lächelte entschuldigend. Tatsächlich waren die beiden gar nicht mal so übel, auch wenn sie nicht aufhörten, mich mit Fragen zu bombardieren, aber ich glaube, das lag daran, dass sie nicht wussten, wie sie sonst die Unterhaltung hätten in Gang halten können.
    Jeane war nicht ganz so schnippisch wie üblich. Sie explodierte noch nicht mal, als man ihr sagte, sie solle noch einmal zum Salatbuffet zurückgehen und mehr von dem richtigen Salat in ihre Schüssel füllen statt nur Schinkencroûtons und Ananasstückchen. Sie hatte sich außerdem echt bemüht, nicht allzu sehr wie eine Zumutung auszusehen. Ja, sie trug zwar einen glitzernden Silberpullover mit Strickjacke, aber immerhin passten die beiden Teile zusammen, und die meisten Mädchen hätten zwar vermutlich keinen roten Rock mit gelben Strumpfhosen und schwarz-weißen sportlichen Schnürschuhen dazu getragen (sie bestand darauf, dass man sie Saddle Shoes nannte), aber Jeane war ja auch nicht wie »die meisten Mädchen«.
    Die zweite Runde Drinks kam, und während wir auf unsere Hauptgerichte warteten, fing Sandra an, mir von ihrem Exmann zu erzählen und wie er sie mit einem Riesenberg Schulden und einem Magengeschwür sitzen gelassen hatte. Während Sandra erzählte, beobachtete ich Jeane und Roy.
    Sagte er etwas, antwortete

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