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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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da quatschen«, sagt Quinn. »Aber schieben Sie der Kleinen heute Nacht einen für mich rein, ja? Sie ist ein heißer Feger.«
    Caitlin hat die letzte Bemerkung mitgehört und scheint kaum glauben zu können, dass der Mann so etwas sagt.
    »Ich werd’s mir überlegen. Heute schlafe ich in ihrem Haus. Sagen Sie Ihren Schlägern, sie sollen Abstand halten.«
    »Großspurig und herablassend«, sagt Quinn. »Den Typ Frau kenne ich gut. Die wollen es auf die harte Tour. Aber sie sieht ein bisschen jung für Sie aus. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen die Puste ausgeht.«
    Quinn lacht, als ich auf BEENDEN drücke.
    »War das Sands?«, fragt Caitlin.
    »Nein, sein Sicherheitschef. Ein Halsabschneider. Wahrscheinlich ein Ungeheuer. Sands spricht wie der Herzog von York. Jedenfalls bis er die Maske abnimmt. Dann klingt er so wie der, den du gerade gehört hast.«
    »Charmantes Kerlchen.«
    »Versuch nicht, das selbst herauszufinden.« Ich rutsche auf meinem Sitz nach unten, um es mir bequemer zu machen. »Diese Kerle sind Raubtiere. Das darfst du nicht vergessen. Tim hat sie bei unserem ersten Gespräch so beschrieben, aber ich habe es nicht zur Kenntnis genommen. Begehe nicht den gleichen Fehler.«
    Caitlin nickt in der Dunkelheit, doch ihre Augen funkeln. Wie die meisten Menschen ist sie vom Bösen fasziniert. Genau wie ich hat sie durch ihre Arbeit den finsteren Aspekt der menschlichen Natur erforscht. Aber im Gegensatz zu mir hat die Anstrengung sie nicht erschöpft. Während ich in den Schlaf sinke, fällt mir eine Zeile von Oscar Wilde ein: Gebranntes Kind liebt das Feuer.

26
    E s dauert nicht lange, bis sich eine Nutte an Walt heranmacht. Er spielt am Craps-Tisch in großem Stil, als wäre er ein Ölmann mit Geld wie Heu, und nichts zieht die Mädchen stärker an als der Duft von Geld. Diese ist jung und passt zu seiner Rolle: der des alten Knackers auf der Jagd. Sie ist flaschenblond mit dünnen Beinen, hartem Gesicht und festen kleinen Titten, aber sie dürfte höchstens dreißig Jahre alt sein, womit sie sich für seine Zwecke eignet. Walt bevorzugt Dunkelhaarige, doch heute Abend ist er J. B. Gilchrist aus Dallas, Texas, und die Wahl der falschen Frau hilft ihm, sich daran zu erinnern.
    Walt hat sich die Zephyr vorgenommen, nicht die Magnolia Queen . Auf einem so kleinen Markt wie diesem wird sich die Kunde von einem Big Player schnell verbreiten. Sein Ziel ist, so viel von Penns Geld zu verlieren, dass jeder Dealer in der Stadt bis morgen Abend seinen Namen kennt.
    Das Publikum auf der Zephyr ist überwiegend schwarz. Die Mehrzahl der Kunden kann es sich nicht leisten, Geld zu verlieren, aber sie lassen trotzdem Dollars in den Schlitz der Spielautomaten fallen und blicken sehnsüchtig zu den Tischspielen hinüber. Walt hat ein schlechtes Gewissen, als er die bunten Jetons unter ihren aufmerksamen Blicken über den Filz schiebt, doch er hat eine Aufgabe zu erledigen, und es ist nicht sinnvoll, sich Sorgen um etwas zu machen, das man sowieso nicht ändern kann.
    Craps ist das freundschaftlichste Casinospiel, bei dem die Beteiligten einander anfeuern und gegen die Bank vereint sind. Da Walt ein paar hundert Dollar pro Wette einsetzt, wird er zum »Table Captain«, und alle Blicke ruhen auf ihm. Wenn er gewinnt, haben alle anderen das Gefühl, ebenfalls zu gewinnen – zumindest im Geiste.
    Zwei Männer in Wildlederjacken, wie man sie aus Wildwestfilmen kennt, haben sich der Menge angeschlossen und warten auf eine Einsteigmöglichkeit am Tisch. Allem Anschein nach sind es finanzstarke Hinterwäldler; der Ältere trägt einen grauen Backenbart, der andere ist Mitte dreißig und hat Ähnlichkeit mit dem Countrysänger Tim McGraw. Vielleicht sind sie Vater und Sohn.
    »Fünf«, ruft der Stickman. »Kein Feld, fünf.« Er schiebt die Würfel zu dem vom Glück begünstigten Shooter hinüber. »High, Lo, Yo irgendjemand?«
    »Tausend auf die Yo.« Die Menge verstummt, als Walt zwei purpurne Jetons hinwirft. »Einen für mich, einen für die Jungs.«
    »Vielen Dank«, sagt der Stickman und legt die Jetons in die Mitte des Tisches: Der eine repräsentiert Walts Wette, der andere einen Tausend-Dollar-Einsatz für das Personal. Nun kann Walt sich auch der Aufmerksamkeit der Angestellten sicher sein. Wenn er gewinnt, werden sie ein Trinkgeld einstreichen, wie es ihnen nur selten zufällt.
    »Puh«, haucht das Mädchen. »Das ist eine Menge Kohle.«
    Walt grinst. »Das ist das Geheimnis dieses Spiels, Honey. Sobald du eine Strähne

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