Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
Freilassung für irgendeinen Gegenstand auszuhandeln. Aber wofür? Könnte er Ben Lis private Versicherungspolice gefunden haben? In der Nacht hat Linda ihr erzählt, Quinn habe sich mehrmals nach der Bedeutung des Satzes »Die Vögel wissen es« erkundigt. Offenbar hatte Ben Li diese Worte immer wieder geschrien, als er unter Deck auf der Magnolia Queen gefoltert wurde. Vielleicht hat Penn den rätselhaften Code bereits geknackt …
    »Bring sie zurück ins Büro«, befiehlt Sands seinem Sicherheitschef, der sich die Hose anzieht.
    »Was ist mit der anderen?«
    »Schaff sie dahin, wo sie vorher war. Besorg ihr ein paar Medikamente, verflucht noch mal. Für Menschen, nicht für Hunde. Du weißt, woher.«
    Quinn setzt eine verwunderte Miene auf, doch er nickt gehorsam.
    »Ich bringe die Hübsche zurück«, sagt Sands und bedeutet Caitlin, sich der Tür des Lagerraums zu nähern.
    Ihre Tür ist die erste außerhalb des Lagerraums, des einzigen anderen Zimmers mit vier Wänden. Nun hat Caitlin die übrigen Teile des Zwingers vor sich, und sie entsprechen genau Lindas Beschreibung. Es sind zwei Reihen Boxen, mit Maschendraht gesichert, und man hat die Katzen in der Box untergebracht, die dem Eingang am nächsten ist.
    Sands bleibt vor ihrem Verschlag stehen, um sie als Erste eintreten zu lassen.
    Caitlin konzentriert sich auf die Augenlöcher der Sturmhaube. »Würden Sie Linda ihre Kleidung zurückgeben? Bitte.«
    Sands starrt ihr lange in die Augen. Dann ruft er: »Linda kann ihre Sachen zurückhaben!«, bevor er Caitlin in die Zelle stößt.
    Sie geht in die Ecke und kauert sich über ihre blutigen Fußabdrücke, aber sie ist nicht schnell genug. Sands packt ihre Handgelenke und zerrt sie über den Fußboden. Er mustert die Abdrücke und die Wände, bevor er zum Dach hinaufblickt. Ein anerkennendes Lächeln ist durch die Mundöffnung zu sehen.
    »Seamus?«, sagt er mit lauter Stimme.
    »Ja?«
    »Bring die Scheißkatzen raus!«
    »Warum?«
    »Mach schon!«
    »Was soll ich mit ihnen anfangen?«
    »Ist das meine Sorge? Sieh bloß zu, dass sie außerhalb des Zaunes sind, klar?«
    »Okay.«
    Sands nimmt eine von Caitlins Haarsträhnen zwischen die Finger und reibt sie sanft. »Sehr schön«, erklärt er im Tonfall eines Mannes, der ein Tierfell begutachtet.
    Caitlin weicht zurück, achtet aber darauf, keine ruckartige Bewegung zu machen, um nicht ängstlich zu erscheinen.
    Sands lächelt erneut und richtet den Blick wieder auf das zerbeulte Blech des Daches.
    »Kluges Mädchen«, sagt er. »Cage ist ein Glückspilz.«

55
    N achdem ich das Büro des Bezirksstaatsanwalts verlassen habe, fällt mein Blick auf Kelly, der auf der Betonmauer vor dem Gerichtsgebäude im Schatten einer knorrigen Eiche sitzt. Sein gemieteter 4Runner ist am Straßenrand vor ihm geparkt, doch als er darauf zeigt, schüttle ich den Kopf und setze mich neben ihn auf die Mauer.
    »Was gibt’s?«, fragt er.
    »Shad hat den Memorystick, aber er wird ihn nicht rausrücken, solange ich nicht mehr Druck auf ihn ausüben kann.«
    »Hat er zugegeben, dass er ihn hat?«
    »Nein, aber ich bin davon überzeugt. Am liebsten würde ich mit dir wieder zu ihm reingehen und ihm Daumenschrauben anlegen, aber er ist Bezirksstaatsanwalt. Zwei Minuten später wären wir da drin.« Kellys Blick folgt meinem ausgestreckten Finger zu einem hohen Bau aus roten Ziegelsteinen, der mit Fensterschlitzen versehen ist und das Sheriff’s Department auf der anderen Straßenseite überragt. Er nickt. »Okay, wie sieht Plan B aus?«
    »Ich möchte, dass du Shads Haus durchsuchst. Wenn du dort nichts findest, sieh in seinem Büro nach, wenn er Feierabend hat. Kannst du seinen Safe öffnen?«
    »Kein Problem.«
    »Gut. Wir müssen auch Ben Lis Haus überprüfen. Sie haben es niedergebrannt, aber wir sollten den Hof und alles andere durchsuchen. Ich habe Chief Logan gebeten, nach Schließfächern und Ähnlichem zu suchen. Vielleicht haben wir Glück.«
    »Traust du Logan?«, will Kelly wissen, als zwei Frauen die Treppe des Gerichtsgebäudes herunterkommen und in unsere Richtung abbiegen.
    »Mindestens so sehr wie allen anderen in der Stadt.« Eine der Frauen winkt, und ich erwidere die Geste, als würde ich sie erkennen.
    »Was ist mit dir? Was wirst du tun?«
    »Den Bluff meines Lebens wagen.«
    »Und wie?«
    »Ich kann die Chance, dass Caitlin die Nacht überlebt, nur dann erhöhen, wenn ich mit Hull spreche. Ich muss ihm einreden, dass ich seine Pläne auffliegen lasse, sollte

Weitere Kostenlose Bücher