Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl
zwei Mann, um das FLIR aus einem Hubschrauber einzusetzen. Den Piloten, der die Kiste fliegt und Position hält, und den TFO , der das Gerät lenkt und den Monitor beobachtet. Deshalb haben sie die Hunde verpasst, die uns vor ein paar Tagen angefallen haben. Carl hat keine Übung mit einem FLIR -Schirm. Nur mit Gewehrzielfernrohren. Aber ich habe in einem AH -64 Apache in Afghanistan Erfahrung gesammelt. Dabei musste ich im Dunkeln Sprengvorrichtungen aus zehn Kilometer Entfernung erkennen. Und wir wissen, wie diese Burschen vorgehen. Wo immer Caitlin ist, gibt es Wachhunde.« Kelly stößt mir den Ellbogen in die Seite. »Wenn sie am Fluss ist, finden wir sie.«
Hoffnung steigt in mir auf. »Lass uns zu meinem Vater fahren. Schnell.«
»Kannst du einen Strafzettel annullieren lassen?«
»Dazu reicht meine Macht gerade noch aus.«
Kelly lacht und gibt Vollgas.
James Ervin steht vor der Tür am Haus meines Vaters. Die vertrauten Spürhundaugen des alten Polizisten lassen mich immer wieder lächeln.
»Wie geht’s, Penn?«, fragt er.
»Besser als heute Morgen. Und dir?«
»Nicht schlecht. Drinnen wartet eine kleine Überraschung auf dich.«
Mein Puls schlägt schneller. »Gut oder schlecht?«
»Das Gleiche wie beim letzten Mal.«
Ich trete rasch ein und eile zum Arbeitszimmer meiner Eltern. Dad sitzt in dem Lazyboy, in dem er normalerweise seine medizinischen Aufzeichnungen diktiert. Ihm gegenüber hat sich ein Fremder mit einem Dreiteiler und einer dicken Hornbrille niedergelassen.
»Wer ist das?«, frage ich scharf. Ob es sich um William Hull handelt?
Der Fremde nimmt die Brille ab, und ich schaue in das Gesicht von Walt Garrity, Texas Ranger. »Ich hielt es für an der Zeit, mich zu melden«, sagt Walt. »Eine Schande, dass ich es riskieren muss, aber ich habe ein paar Neuigkeiten.«
»Was für Neuigkeiten?«
Walts Lippen verziehen sich zu einem schmalen Lächeln. »J. B. Gilchrist ist soeben zu einem Hundekampf eingeladen worden. Ich bin im Geschäft, Jungs.«
»Wann findet der Kampf statt?«, will Kelly wissen.
»Das erfahre ich erst in letzter Minute, aber ich nehme an, heute Abend.«
»Wie hast du das gedreht?«
»Hab meine Rolle gespielt und mich nicht davon abbringen lassen. Zuerst habe ich genug von Penns Geld verloren, um mich bemerkbar zu machen, und dann habe ich Sands erklärt, dass ich an richtiger Action interessiert sei.«
»Du bist sicher, dass dir niemand hierher gefolgt ist?«
»Wenn jemand mir gefolgt ist, dann wird er glauben, dass ich noch in der Natchez Mall bin, wo ich meinen Roadtrek geparkt habe. Meine Kleidung ist in einer Abstellkammer in einem Kaufhaus versteckt. Diese Sachen habe ich mir unterwegs zugelegt.«
Dad fragt: »Was meinst du, Penn?«
»Wir müssen euch etwas mitteilen: Caitlin ist gestern Nacht entführt worden.«
Während sie mit wachsender Besorgnis zuhören, berichte ich von den Ereignissen des Morgens. Dad hat noch nicht einmal von Paul Labrys Unfall gehört, wahrscheinlich, weil er früh von der Arbeit nach Hause gekommen ist.
»Wo ist Annie?«, erkundige ich mich. »Ist sie wirklich hier?«
»Sie und Peggy sind hinten und sehen fern. Sie hat Dad tatsächlich wegen Magenschmerzen angerufen, aber nun fühlt sie sich wohl.«
»Jetzt sieht alles etwas anders aus«, sagt Walt. »Ich werde heute Abend Augen und Ohren offenhalten, besonders wenn wir auf dem Fluss sind. Vielleicht höre ich einen Hinweis darauf, wo Caitlin sein könnte.«
»Das bezweifle ich«, meint Kelly. »Wahrscheinlicher ist, dass man Sie einfach auf die Probe stellt. Wir nehmen an, dass die Falle für Po morgen Abend zuschnappen soll. Ich glaube nicht, dass die Kerle jemanden, den sie nicht kennen, an etwas Wichtiges heranlassen, während die Sache ausgeheckt wird.«
»Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, sagt Walt.
»Und?«, frage ich.
»Po. Wahrscheinlich kann dieser chinesische Drecksack fast alles tun, wonach es ihn juckt – wenn nicht in China, dann wahrscheinlich in Russland oder in Thailand. Was hat Sands zu bieten, das den alten Mann dazu bringen könnte, ein Risiko auf sich zu nehmen und den Fuß auf amerikanischen Boden zu setzen?«
»Gute Frage«, werfe ich ein. »Vielleicht eine Orgie mit fünfzig blonden Minderjährigen oder ein Essen mit Barbra Streisand.«
»Dann sind es die Minderjährigen«, kommentiert Kelly.
»Bei vermögenden Leuten kann man nie wissen«, sagt Walt mit schleppender Stimme. »Schon gar nicht bei denen aus dem Orient. Die haben
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