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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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gerade aus der Großstadt zurückgekehrt ist. Ein geschwätziges Miststück, da bin ich mir sicher, aber die Hübscheste von allen. Also setzen wir dem Blödsinn ein Ende. Entweder holen Sie das für mich zurück, was Ihr Freund gestohlen hat, oder Sie zahlen den Preis. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht.«
    Meine Hände zittern jetzt, aber ich weiß nicht, ob vor Furcht oder vor Wut. »Sie haben mir immer noch nicht verraten, was er gestohlen hat.«
    »Und das ist auch nicht meine Absicht. Weil es Ihre Aufgabe ist.«
    »Wie kann ich etwas finden, wenn ich nicht weiß, was es ist?«
    Das Messer durchbohrt meine Haut erneut. Ich spanne mich an, und Sands’ Augen blitzen. »Raten Sie mal.«
    »Dokumente? Daten?«
    »Ausgezeichnet. Es ist eine DVD . Jedenfalls war es anfangs eine. Inzwischen könnten die Daten auf etwas anderes kopiert worden sein. USB -Stick, Digitalband, Festplatte, sogar auf einen verdammten iPod. Was für Daten es sind, sage ich Ihnen nicht, aber Sie werden es schon merken, wenn Sie sie vor sich haben.«
    »Wie denn?«
    »Sie sind chiffriert.«
    Die Messerspitze zieht sich einen Millimeter zurück. »Sind Sie ein Glücksspieler, Mr. Cage?«
    »Nein.«
    »Gut. Das ist ein Zeichen von Intelligenz. Ich bin auch keiner, weil die Bank immer gewinnt. Das scheinen die Leute zu vergessen. Aber ich verlasse mich darauf, dass Sie es nicht tun.«
    Wieder das Messer. Ich zucke zusammen und versuche, nicht aufzuschreien.
    »Ich weiß, dass Sie eine Menge zu verarbeiten haben«, fährt Sands fort. »Sie haben heute Nacht einen Freund verloren, und das ist bitter. Aber die Wahrheit ist, dass Sie die Verbindung zu Jessup längst abgebrochen hatten. Und mit Recht. Der Mann war ein Spinner. Herrje, er wurde schon weinerlich, wenn er nur darüber sprach, wie Sie Ihre Kindheit verbrachten und sich zusammen die Mondlandung im Fernsehen angeschaut haben.«
    Die Enthüllung, dass es Tim so viel bedeutet hat, treibt mir fast die Tränen in die Augen. Ich nehme mich zusammen und richte den Blick auf Sands’ Gesicht, um nicht in die Augen des Hundes blicken zu müssen.
    »Hören Sie mir jetzt gut zu«, sagt er. »Lassen Sie Jessups Tod von den Cops untersuchen. Tun Sie alles, was Sie geplant hatten, bevor er starb. Zeigen Sie Mr. Necker bei seinem Besuch die Stadt, geben Sie Interviews, fliegen Sie in Ballons herum. Aber während Sie Ihren Spaß haben, nehmen Sie sich die Zeit, das zu finden, was ich von Ihnen haben will. Wenn ich es zuerst auftreibe, gebe ich Ihnen Bescheid. Denken Sie daran: Ich werde Sie beobachten. Und belauschen.« Blitzschnell reißt er das Messer hoch und piekt in die weiche Haut unter meinem linken Auge. »Treiben Sie keine Spielchen mit mir, Junge. Vergessen Sie die erste Regel nicht: Die Bank gewinnt immer. Und ich bin die Bank.«
    Sands bückt sich und schiebt seine Pistole in ein Knöchelhalfter, dann zieht er meine Waffe hinten aus seinem Hosenbund, entfernt das Magazin, lässt die verbleibende Patrone aus der Kammer fliegen und reicht mir die leere Waffe. Als er mir das Magazin in die vordere Hosentasche schiebt, stößt sein Hund sich von meiner Brust ab, apportiert die ausgeworfene Kugel aus dem Blumenbeet und lässt die Messinghülse in die Hand seines Herrn fallen. Sands reibt den Kopf des Hundes zwischen den gestutzten Ohren und lässt die einzelne Patrone in meine Hosentasche fallen.
    »Noch eins.« Sands kniet sich an die Kante der Veranda, streckt die Hand in den Schatten hinter sich aus und holt eine schwarze Lederaktentasche hervor.
    »Was ist das?«
    »Eine Viertelmillion Dollar.«
    »Warum denn?«
    »Aber das ist doch das Geld, das Sie verlangt hatten.« Sands umarmt mich theatralisch und sagt mit gedämpfter Stimme: »Für die Kameras, Jungchen.« Dann wieder lauter: »Wie Sie ganz richtig betont haben: Ihr Posten ist der wichtigste in der Stadt, deshalb zahlen wir Ihnen die große Kohle.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst!«
    »Lächeln Sie einfach, und sagen Sie danke«, flüstert er. »Damit Ihre Tochter weiter atmen kann.«
    Da ich keine Wahl habe, nehme ich die Brieftasche entgegen. »Vielen Dank«, flüstere ich. Was bleibt mir anderes übrig? Seamus Quinn könnte mit einem Messer im Obergeschoss sein und auf ein Signal von Sands warten.
    Jonathan Sands tätschelt meinen Arm und geht die Stufen hinunter, leichtfüßig wie Fred Astaire. Wieder spüre ich die fließende Effizienz seiner Bewegungen.
    »Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht. Und ich freue mich darauf, von Ihnen

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