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Advocatus Diaboli

Titel: Advocatus Diaboli Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romain Sardou Hanna van Laak
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vier Männer hinter ihnen auf; Marteen, dessen Füße starr vor Kälte waren, hatte große Mühe zu folgen. Auf halbem Weg fiel er zu Boden. Doch zu seiner großen Überraschung verzichteten seine Angreifer darauf, ihn weiter zu verfolgen, und machten kehrt.
    »Was haben sie?«, fragte er beunruhigt.
    »Diese Taugenichtse gehören zu einer Stadtviertelbande. Indem wir die Brücke überschreiten, dringen wir in ein neues Revier ein, das von einer anderen Gruppe von Übeltätern beherrscht
wird. Unsere Verfolger würden unter keinen Umständen riskieren, dass man sie auf einem Territorium entdeckt, das nicht das ihre ist.«
    In diesem Moment erkannte Marteen das Gesicht seines Retters wieder: Es handelte sich um einen der Männer, die ihm in der Violetten Puppe zur Feier seiner Abreise aus Rom das Freudenmädchen angeboten hatten!
    »Wie habt Ihr mich gefunden?«
    »Steht auf«, befahl ihm Benedetto Gui. »Wir reden später darüber.«
    Er zog den Flamen auf die andere Flussseite in das Gassenlabyrinth von Trastevere und lotste ihn zu einer großen Glasbläserwerkstatt, die über dem Tiber lag. Durch eine geöffnete Fensterluke unter dem Dach drangen sie ein.
    Das Gute an diesen Werkstätten war, dass das Feuer ihrer Brennöfen nie erlosch, denn man brauchte mehr Holz, um es morgens neu zu entfachen, als es auf geringer Flamme die Nacht über brennen zu lassen. Im Winter herrschte hier eine wohlige Wärme.
    Die zwei Männer drängten sich hinter die Sand- und Bleivorräte und suchten sich eine Stelle aus, an der sie miteinander sprechen konnten, ohne dass der Lehrling sie bemerkte, der von Zeit zu Zeit kam, um die Öfen zu überwachen.
    Marteen versuchte, seine Hände und Füße aufzuwärmen, indem er sie rieb.
    »Wie habt Ihr mich gefunden?«, wiederholte er leise. Benedetto lächelte und sagte: »Ich habe Die Hand der schönen Catherine kurz nach Euch verlassen. Die vier Räuber hatten wohl in der Schänke die Börse gesehen, die Ihr mit einer gewissen Sorglosigkeit geschwenkt habt. Sie haben den passenden Moment und einen günstigen Ort abgepasst, um über Euch herzufallen. Danach habe ich nur mit Hilfe einer Schleuder ihre Aufmerksamkeit abgelenkt.«

    Er zeigte ihm seine beeindruckende normannische Waffe.
    »Ihr habt selbst den wichtigsten Beitrag geleistet, indem Ihr den Schneid hattet, zu fliehen.«
    »Gott segne Euch, mein Freund! Ich will es Euch vergelten, so ich kann. Ich verlasse Rom morgen, wie kann ich Euch die gute Tat lohnen? Wer seid Ihr?«
    Gui schüttelte den Kopf.
    »Sagen wir, dass ich einer jener Männer bin, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie die Neugierde gewisser Leute befriedigen …«
    Marteen lächelte.
    »Ich verstehe. Ein Spitzel. Ich kenne Leute Eurer Art … Rom wäre nichts ohne sein Netz aus Spionen und Zuträgern, das kann ich aus berufenem Munde bestätigen. Fragt, ich werde antworten, so gut ich kann, wenn Ihr damit Euer Glück macht.«
    Benedetto stimmte dem Handel zu.
    »Ich habe gehört, wie Ihr Euch darüber beklagt habt, dass Ihr in die Grafschaft Flandern zu Karen Rasmussen zurückkehren müsst. Ist ihr Bruder, der Kardinal, einem Unfall zum Opfer gefallen, wie die Polizei behauptet? Oder wurde er ermordet, wie es auf den Straßen heißt?«
    Marteen zögerte kurz, sagte sich dann jedoch, dass an diesen Fragen nichts Außergewöhnliches war, weil die ganze Stadt seit zwei Tagen darüber sprach.
    »Er wurde wirklich und wahrhaftig durch einen Schwerthieb getötet«, räumte er ein. »Das ist im Übrigen höchst erstaunlich, denn meines Wissens gab es in ganz Rom keinen Menschen, der sich mehr Sorgen um seine Sicherheit machte, als meinen Herrn Rasmussen. Nicht einmal der Papst. Der Kardinal wusste, dass er von Feinden umringt war, die zu allem bereit waren, um sich seiner zu entledigen. Weder Gift noch Eisen konnten ihm etwas anhaben. Und dennoch … Bevor er starb, hatte er noch die
Kraft, seinen Angreifer zu verletzen: einen schwarz gekleideten Söldner, den man neben seiner Leiche hingestreckt fand.«
    »Hat man eine Ahnung, wer der Auftraggeber ist?«
    Marteen runzelte die Stirn.
    »Als ich die Prozession hoher Würdenträger sah, die zum Palazzo kamen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, war ich überzeugt, dass einer von ihnen für seinen Tod verantwortlich ist. Die Intrigen des Laterans sind abscheulich …«
    Er hob einen Zeigefinger, um seine Worte zu unterstreichen.
    »Rasmussens Schwester ist auch davon überzeugt. Daher die Eile, mit der sie

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