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Aendere dein Leben - erfinde dich neu

Aendere dein Leben - erfinde dich neu

Titel: Aendere dein Leben - erfinde dich neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mario Alonso Puig
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Cortisolspiegel in die Höhe treibt, sondern dass unser aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem uns– wenn wir an einer solchen Frage festhalten– etwas zeigen wird, vielleicht sogar eine Möglichkeit, den Kampf aufzunehmen und wieder gesund zu werden. Ohne die entsprechenden Fragen hätten wir diesen Weg jedoch überhaupt nicht bemerkt.
    Negative Grundhaltungen schädigen das Herzgefäßsystem und den Verdauungsapparat und begünstigen Impotenz und Unfruchtbarkeit.
    An dieser Stelle möchte ich ein brandaktuelles Thema anschneiden, das überraschenderweise eng mit Grundeinstellung und Gesundheit verknüpft ist, obwohl dies im ersten Moment eher unglaubwürdig erscheint. Was würden Sie dazu sagen, lieber Leser oder liebe Leserin, wenn sich herausstellen würde, dass unsere Einstellung sogar unsere Gene beeinflusst?
    Dr. Elisabeth Blackburn zählt in der Telomer-Forschung zu den führenden Autoritäten der Welt und wurde für ihre wissenschaftlichen Arbeiten 2009 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Bekanntlich haben wir bestimmte, x-förmige Strukturen in unseren Zellen, die sogenannten Chromosomen. Diese Chromosomen enthalten unsere Erbinformationen in Form der DNA , deren einzelne Bausteine als »Gene« bezeichnet werden. Jeder hat schon einmal davon gehört, welche Bedeutung die Gene in unserem Leben haben, die schließlich nicht nur unsere Augenfarbe bestimmen, sondern auch die Veranlagung, sich bestimmte Erkrankungen leichter zuzuziehen, andere hingegen nicht. Nun ist aber jedes der vier Enden eines solchen Chromosoms in eine Art »Kapuze« gehüllt, die als Telomer bezeichnet wird. Telomere sollen sicherstellen, dass ein Chromosom nicht »ausfranst«, was seine Lebensdauer verkürzen und den betroffenen Menschen schneller altern lassen würde. Da die Telomere sich mit der Zeit abnutzen, gibt es im Inneren des Zellkerns– dort, wo sich die Chromosomen befinden– ein spezielles Enzym, die Telomerase.
    »Die echte zwischenmenschliche Begegnung ist nicht nur eines der besten Antidepressiva der Welt, sondern verlängert tatsächlich das Leben.«
    Enzyme sind Substanzen, die das Tempo, in dem bestimmte chemische Reaktionen in der Zelle ablaufen, enorm beschleunigen. Das Enzym Telomerase hat die Aufgabe, die Telomere während der Zellteilung zu reparieren. Interessanterweise hat sich herausgestellt, dass der Telomerase-Spiegel bei Menschen, die in ungünstigen Einstellungen gefangen sind, erniedrigt ist. Das bedeutet, dass die angenommene Identität mitunter aktiv eine Einstellung erzeugt, die der Gesundheit abträglich ist, uns schneller altern lässt und uns krankheitsanfälliger macht.
    Menschen, die über ein stabiles soziales Netz verfügen– Menschen, die sie mögen und um sie besorgt sind, Personen, von denen man weiß, dass sie einem im Notfall beistehen werden–, weisen keine solche Verringerung der Telomerase-Menge auf.
    Die echte zwischenmenschliche Begegnung ist also nicht nur eines der besten Antidepressiva der Welt, sondern verlängert tatsächlich das Leben. Vielleicht kann sich die Kommunikation in unserem Leben angesichts solcher Ergebnisse die Rolle zurückerobern, die sie niemals hätte verlieren dürfen.
Zusammenfassung
    Oftmals kommt es nicht darauf an, Kenntnisse zu vermitteln oder Erklärungen zu geben, sondern uns Fragen zu stellen, die uns Dinge erforschen lassen, auf die wir vorher nie gekommen wären.

10 | Worte werden wahr
    »Hinter der Depression steckt die
    Aggression, die sich gegen das
    eigene Selbst richtet.«
    Sigmund Freud
    Es gibt noch einen zweiten Mechanismus, über den die aufgesetzte Identität unsere Befindlichkeit verändern kann, nämlich die Sprache. Sprache beschreibt nicht nur die Realität, sondern erschafft sie zugleich. Wörter öffnen automatisch »emotionale Schubladen«. Welche dieser Schubladen jedoch aufgehen, hängt von den Erfahrungen ab, die wir mit den jeweiligen Wörtern in Verbindung bringen.
    Dass die Sprache Zugang zu unserer höchst persönlichen und individuell einzigartigen Gefühlswelt hat, ist absolut einleuchtend, wenn wir uns klarmachen, dass wir ständig Wörter benutzen, um das zu deuten, was uns widerfährt. Über unsere Deutungen und Bewertungen der Dinge, die uns zustoßen, erzeugen wir unsere Gewissheiten und Überzeugungen, die sich Stück für Stück in unsere Identität, unsere Persönlichkeit verwandeln. Denn genau auf diese im Unterbewusstsein verankerten Überzeugungen verlassen wir uns letztendlich, wenn wir auf

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