Aengste verstehen und hinter sich lassen
weniger wahrnehmen und sich schlechter von den Erwartungen anderer abgrenzen.
Die Überwindung der konkreten Symptome steht im Vordergrund
Zu der verhaltenstherapeutischen Behandlung von Angststörungen gehören die Überprüfung von bisherigen Einstellungsmustern und Bewertungen sowie die Konfrontation mit den angstauslösenden Reizen. Ist der „Teufelskreis“ bei Angstanfällen klar und sind Fehlinterpretationen korrigiert, werden „Verhaltensexperimente“ durchgeführt, um Befürchtungen zu überprüfen. Ziel ist die Exposition, um korrigierende Erfahrungen mit den gefürchteten Situationen zu machen. Über 70 Prozent der Patientinnen und Patienten, die eine Verhaltenstherapie durchführen, erleben eine sehr deutliche und über viele Jahre anhaltende Verbesserung der Symptomatik.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychoanalyse
Wenn Ihre biografische Entwicklung und die umfassenderen Hintergründe im Hinblick auf die aktuelle Symptomatik mehr im Vordergrund stehen sollen, ist die tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie zu bevorzugen. Doch auch in diesem Fall ist zur Veränderung der Angstsymptome eine Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen nicht verzichtbar. Erkenntnisse und neue Betrachtungen ersetzen Übungen und neue Erfahrungen im Umgang mit den Angstsituationen nicht!
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Psychoanalyse gehen davon aus, dass die (Angst-)Symptome Ausdruck tiefer liegender Konflikte sind. Deshalb geht die Therapie nicht vorrangig auf die beobachtbaren Symptome ein, sondern beschäftigt sich mit deren vermuteten Ursachen. Die Angst wird dabei als ein Versuch gesehen, mit unbewussten Konflikten umzugehen. Wichtig sind frühkindliche und kindliche Bindungserfahrungen, insbesondere zwischen Säugling und Mutter und später zwischen dem Säugling und beiden Eltern, dann mit zunehmend vielen Menschen. Diese haben einen entscheidenden Einfluss auf die erreichte psychische „Reife“. Die Bindungserfahrungen sind wesentlich dafür, wie ein Mensch sich selbst wahrnimmt und anderen Menschen begegnet. Für Angsterkrankungen spielen Beziehungsmuster und deren Dynamik eine besondere Rolle.
So gibt es häufig Autonomie-Abhängigkeits-Konflikte oder Nähe-Distanz-Konflikte. Diese Konflikte sind meist nicht bewusst; damit verbundene Gefühle von Angst, Wut oder Trauer werden nicht zugelassen, sondern „verdrängt“. Natürlich sind die entsprechenden Gefühle deswegen nicht weg, sie zeigen sich womöglich auf andere Weise.
Bei einer Agoraphobie kann sich die unbewusste Angst vor Trennung oder Verlust beispielsweise auf Situationen „verlagern“, die ursprünglich nicht bedrohlich waren. Natürlich führen diese Ängste zu enormen Einschränkungen und machen Leidensdruck. Vielleicht haben sie aber auch die Funktion, sich vor den noch größeren Ängsten, die dahinterstehen können, zu schützen. Wer sich aufgrund einer Angststörung abhängig fühlt, wird eigene Wünsche nach mehr Selbstständigkeit, die unter Umständen das bisherige „Gleichgewicht“ in der Partnerschaft bedrohen könnten, gar nicht mehr spüren. Die Angst übernimmt dann die Funktion, sich mit bestimmten Konflikten nicht auseinandersetzen zu müssen. Andererseits können die Ängste ein Paar auch „zusammenschweißen“ und damit Trennungs- oder Verlustängste reduzieren.
Bearbeitung der tiefer liegenden Konflikte
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bearbeitet das „Hier und Jetzt“ und die aktuellen Symptome vor dem Hintergrund der Konflikte und Beziehungserfahrungen. Die ambulante Therapie umfasst bis zu 80, maximal 120Stunden, und findet pro Woche ein- oder zweimal statt. Die Gegenwarts- und Realitätsorientierung wird auch in der Begegnungsform deutlich: Die Therapie findet im Sitzen statt; Patientin oder Patient und Therapeutin oder Therapeut sitzen einander gegenüber.
Die Psychoanalyse bearbeitet nahezu die gesamte Lebensgeschichte
Die Psychoanalyse stellt die gesamte lebensgeschichtliche Entwicklung in den Mittelpunkt und versucht, die aktuellen Konflikte detailliert aus früheren Erfahrungen abzuleiten. Hierbei werden „Abwehrmechanismen“ berücksichtigt; das Liegen auf der Coach soll durch die Regressionsförderung einen direkteren Zugang zu den intrapsychischen Prozessen fördern. Durch die Deutung von Träumen und scheinbar unbeabsichtigten Äußerungen und Verhaltensweisen sollen ferner kontrollierende Mechanismen umgangen werden. Das
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