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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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Zurückgehen in frühere Entwicklungsstadien verfolgt das Ziel, Entwicklungsprozesse wieder erfahrbar und vielleicht korrigierbar zu machen. Die Übertragung ist hierbei ein wichtiger Mechanismus, also die Projektion von Wünschen, aggressiven Impulsen und anderen Gefühlen auf die Therapeutin oder den Therapeuten. Hierüber können wichtige Beziehungserfahrungen erlebt und weiter bearbeitet werden.
    Die Psychoanalyse kann bis zu 600 Therapiestunden umfassen und wöchentlich bis zu dreimal stattfinden. Sie eignet sich weniger gut, um in angemessener Zeit zu deutlichen Veränderungen der Symptome zu gelangen, weil meist nicht die aktuellen Symptome im Mittelpunkt der Therapie stehen.
Integrative Psychotherapie
    Sie werden bemerkt haben, dass jede der geschilderten Therapierichtungen wichtige Elemente für das Verständnis und die Behandlung von Angststörungen und anderen Krankheitsbildern enthält. Insbesondere in der deutschsprachigen Psychotherapie ist eine Annäherung der Psychotherapieschulen im Gange mit dem Versuch, die jeweiligen Stärken der Therapierichtungen zu kombinieren und daraus eine einheitliche „Psychologische Therapie“ bzw. eine integrative Therapie zu schaffen.
    In diesem Buch versuchen wir einen möglichst integrativen Ansatz, der die Komplexität der einzelnen Störungen würdigt. Es ist wünschenswert, dass verschiedene Erkenntnisse noch besser integriert werden, ohne dass verschiedene Therapierichtungen wahllos miteinander vermischt und angewendet werden. Für die Angststörungen gilt, dass psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Modelle wichtig für das Verständnis der Krankheitsentstehung und die Aufrechterhaltung sind, während die kognitive Verhaltenstherapie insbesondere für die konkrete, schnelle und anhaltende Behandlung der Symptome wichtig ist.
An wen wende ich mich?
    In Deutschland wird die Psychotherapie bei Erwachsenen durch Fachärztinnen und Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, für Psychiatrie und Psychotherapie, durch Fachärztinnen und Fachärzte anderer Fachrichtungen mit der „Zusatzbezeichnung Psychotherapie“ und durch Psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten durchgeführt.
    Streben Sie gar keine reguläre Psychotherapie an, sondern benötigen schnelle Krisenintervention und eventuell Medikamente, dann ist eine psychiatrische Praxis die richtige Adresse. Dort werden Sie auch kompetent über weitere Behandlungsmöglichkeiten beraten und müssen keine monatelangen Wartezeiten in Kauf nehmen.
    Stationär und teilstationär wird Psychotherapie sowohl in Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie als auch in psychosomatischen Fachkliniken durchgeführt. Die psychosomatischen Fachkliniken führen die Psychotherapie häufig im Rahmen der medizinischen Rehabilitation durch, die bei der zuständigen Rentenversicherung beantragt wird.
    Die alleinige Anwendung von autosuggestiven (z. B. autogenes Training) und fremdsuggestiven (z. B. Hypnose) Verfahren kann kurzfristig entlastend sein, wirkt aber weniger stark und anhaltend.
Ambulant oder stationär?
    Eine psychotherapeutische Behandlung kann ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Bei einer teilstationären Behandlung gehen Sie tagsüber zur Behandlung in die (Tages-)Klinik; die Abende, Nächte und Wochenenden verbringen Sie zu Hause in Ihrem gewohnten Umfeld. Eine vollstationäre Behandlung geht damit einher, dass Sie für einige Zeit aus Ihrem Alltag herausgenommen sind. Eine ambulante Therapie findet in der Regel ein- oder zweimal wöchentlich statt mit einer Sitzungsdauer von 50 Minuten. Es ist natürlich möglich, verschiedene Behandlungsformen zu kombinieren. In der Regel wird der ambulanten Therapie der Vorzug gegeben, weil sie Weiterentwicklungen über einen längeren Zeitraum zulässt und im gewohnten Umfeld stattfindet. Eine Zwischenstellung nimmt die teilstationäre Behandlung ein, die voraussetzt, dass eine entsprechende Klinik relativ heimatnah erreichbar ist. Die betroffene Person verliert nicht den Kontakt zum häuslichen Umfeld, hat aber gleichzeitig die Möglichkeit einer intensiven Therapie mit einem umfassenderen Behandlungskonzept. Eine stationäre Behandlung ist notwendig, wenn eine entsprechende Tagesklinik zu weit entfernt, der Abstand zum Alltag sinnvoll und das Krankheitsbild so schwer ist, dass Fortschritte im bisherigen Umfeld nicht zu erwarten sind und der schützende Rahmen der Klinik notwendig ist.

Die Rolle von Medikamenten
    Die

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