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Aerger im Bellona-Club

Aerger im Bellona-Club

Titel: Aerger im Bellona-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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gesagt haben. Erklärt ... als sie sah, daß es tatsächlich dahin kommen konnte ...«
    »Und die Dorland hat den Besuch in der Harley Street arrangiert ...«
    »Klar wie Kloßbrühe.«
    Hardy mußte lachen.
    »Die werden einen Mordsschrecken bekommen haben, als die Leiche am nächsten Morgen im Bellona-Club auftauchte. Ich nehme an, Sie haben Penberthy das mit der Totenstarre schön unter die Nase gerieben?«
    »Und ob. Er hat sich natürlich auf professionelle Vorsicht herausgeredet.«
    »Im Zeugenstand werden sie's ihm schon geben. Gibt er eigentlich zu, die Frau gekannt zu haben?«
    »Er sagt, er habe sie nur beiläufig gekannt. Aber man muß erst jemanden finden, der die beiden zusammen gesehen hat. Sie erinnern sich an den Fall Thompson. Erst die Unterhaltung in der Teestube hat alles geklärt.«
    »Ich möchte nur wissen«, sagte Wimsey, »warum –«
    »Warum was?«
    »Warum sie keinen Kompromiß schließen wollten.« Es war nicht das, was er eigentlich hatte sagen wollen, aber er fühlte sich geschlagen, und diese Worte beendeten den Satz ebensogut wie andere.
    »Was heißt das?« fragte Hardy schnell.
    Peter erklärte es ihm. »Als die Frage des Überlebens aufkam, waren die Fentimans bereit, einen Kompromiß zu schließen und das Geld zu teilen. Warum war Miss Dorland damit nicht einverstanden? Wenn eure Theorie stimmt, wäre das am sichersten gewesen. Aber sie war es doch, die auf einer Klärung bestand.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte Hardy. Er war verärgert. Heute erfuhr er die schönsten Geschichten, und morgen würde es wahrscheinlich eine Verhaftung geben, und dann konnte er sie nicht mehr ausschlachten.
    »Sie haben sich schließlich zum Kompromiß bereit erklärt«, sagte Parker. »Wann war das?«
    »Nachdem ich Penberthy gesagt hatte, daß eine Exhumierung beantragt sei«, sagte Wimsey, als ob es ihn Überwindung kostete.
    »Bitte sehr! Da sahen sie, daß es gefährlich wurde.«
    »Weißt du noch, wie nervös Penberthy bei der Exhumierung war?« fragte Parker. »Dieser Mann – wie hieß er noch? – sein Witz über Palmer und das umgestoßene Gefäß.«
    »Was war das?« wollte Hardy wieder wissen. Parker erzählte es ihm, und er lauschte zähneknirschend. Wieder was verpaßt! Aber es würde ja alles beim Prozeß herauskommen, und dann war es auch noch eine Schlagzeile wert.
    »Robert Fentiman hätte einen Orden verdient«, meinte Hardy. »Wenn er nicht dazwischengefunkt hätte –«
    »Robert Fentiman?« fragte Parker gedehnt.
    Hardy grinste.
    »Wenn er die Leiche nicht vor den Kamin gesetzt hat, wer dann? Ein bißchen Scharfsinn dürfen Sie uns schon zutrauen.«
    »Ich sage weder ja noch nein«, sagte Parker, »aber –«
    »Aber alle sagen, daß er's war. Lassen wir's dabei. Jemand hat es jedenfalls getan. Und wenn der Jemand nicht dazwischengefunkt hätte, wäre es für die Dorland ein Zuckerlecken gewesen.«
    »Doch, ja. Der alte Fentiman wäre nach Hause gegangen und in aller Stille gestorben – und Penberthy hätte den Totenschein ausgestellt.«
    »Ich möchte wissen, wie viele unbequeme Leute auf diese Weise beseitigt werden. Verdammt – es ist ja so leicht.«
    »Ich frage mich, auf welche Weise Penberthy seinen Anteil bekommen sollte.«
    »Ich nicht«, meinte Hardy. »Schauen Sie – da ist die Frau. Nennt sich Künstlerin. Malt schlechte Bilder. Schön. Dann lernt sie diesen Doktor kennen. Er hat es mit Drüsen. Gescheiter Bursche – weiß, daß mit Drüsen Geld zu machen ist. Jetzt interessiert sie sich für Drüsen. Warum?«
    »Das war vor einem Jahr.«
    »Genau. Penberthy ist nicht reich. Militärarzt außer Dienst, mit einem Messingschild und einem Konsultationszimmer in der Harley Street – das Haus teilt er sich mit anderen notleidenden Messingschildbesitzern. Lebt von ein paar alten Tattergreisen aus dem Bellona-Club. Er hat eine Idee: Wenn er so eine Verjüngungsklinik aufmachen könnte, wäre er bald Millionär. Alle diese närrischen alten Böcke, die wieder mal gern einen draufmachen möchten – bitte, da kann einer mit ein bißchen Anfangskapital und einer gehörigen Portion Frechheit ein Vermögen machen. Dann kommt diese Frau daher – Erbin einer reichen alten Dame – und er macht sich an sie heran. Die Sache wird abgemacht. Er soll für sie das Hindernis auf dem Weg zum Reichtum beseitigen, sie steckt zum Dank das Geld in seine Klinik. Damit es nicht so auffällt, muß sie so tun, als ob sie sich Gott weiß wie für Drüsen interessierte. Also gibt sie die Malerei

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