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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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rührte einen Löffel Pulverkaffee und etwas Zucker hinein und setzte sich. „Aisha kam schon zu Beginn ihrer Schwangerschaft zu uns, weil sie wusste, dass es eine schwierige Geburt werden könnte. Wir haben alle Möglichkeiten durchgesprochen, auch die eines Kaiserschnitts.“
    Sie blies in den Kaffee, trank vorsichtig einen Schluck und warf ihrem Gegenüber einen Blick zu. „Sie haben sich mit ihr unterhalten. Waren Sie schon einmal in Somalia?“
    â€žIch habe dort einige Jahre in einem Flüchtlingslager gearbeitet.“
    Das hätte sie nicht erwartet. Gemma verschluckte sich an ihrem Kaffee und musste husten.
    â€žMan sollte einen Menschen nicht nach seinem Äußeren beurteilen.“ In seiner Stimme schwang ein tadelnder Unterton mit.
    â€žNatürlich nicht“, versicherte sie, als sie wieder sprechen konnte. „Anscheinend kennen Sie sich mit den dortigen Sitten und Gebräuchen aus. Die Frauen wollen eine große Familie, viele Kinder …“
    â€žUnd sie fürchten, dass sie nach einem Kaiserschnitt nicht mehr so viele Kinder bekommen können, wie es von ihnen erwartet wird, stimmt’s?“
    â€žNicht alle, aber die meisten“, bestätigte Gemma. „Deswegen hat Aisha sich eine ganze Weile nicht mehr hier sehen lassen, denke ich. Das gibt mir das Gefühl, versagt zu haben.“
    â€žSie ist zu Ihnen gekommen, als sie Hilfe brauchte, das spricht doch für Sie“, sagte er nachdrücklich.
    â€žVermutlich.“ Sein energischer Tonfall brachte sie dazu, ihn anzusehen, obwohl sie es bisher vermieden hatte. Schließlich genügte ein Blick in diese obsidianschwarzen Augen, um verwirrende Gefühle in ihr auszulösen.
    â€žNein, ganz sicher“, widersprach er. „Man kann Patienten nicht zwingen, einen Arzt aufzusuchen!“
    â€žSie kennen das?“
    â€žIch bin Chirurg, besser gesagt, ich war Chirurg. Wenn man mit Flüchtlingen arbeitet, versucht man zu helfen, wo und wie man kann, aber sie müssen sich auch helfen lassen.“
    Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. Gemma fragte sich, was er Schreckliches gesehen haben mochte. Aber ihr Instinkt riet ihr, diese Frage unausgesprochen zu lassen.
    â€žHat es etwas mit Ihrer Flüchtlingsarbeit zu tun, dass Sie unser Frauenzentrum so großzügig unterstützen?“
    â€žJa, unter anderem“, erwiderte er bedächtig, in Erinnerungen verloren.
    Glücklicherweise kam Sahra in diesem Moment herein und erlöste Gemma von dem Problem, was sie als Nächstes sagen sollte.
    â€žIch bringe Aisha und ihr Baby zu uns nach Hause. Meine Mutter wird sich um die beiden kümmern. Sollten irgendwelche Probleme auftreten, kann ich sie ins Krankenhaus fahren.“
    â€žWunderbar, vielen Dank“, meinte Gemma erleichtert und wandte sich an ihren Besucher. „Sahra stammt ebenfalls aus Somalia, lebt aber schon länger in Australien. Sie ist hier zur Schule gegangen, hat eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht und anschließend eine Zusatzausbildung zur Hebamme. Für uns ist sie vor allem als Dolmetscherin sehr wichtig.“
    Er stand auf und gab Sahra die Hand.
    â€žScheich Yusef Akkedi“, stellte er sich vor.
    Zu Gemmas Verblüffung machte die sonst schwer zu beeindruckende Sahra einen tiefen Knicks und küsste ihm die Hand. „Verzeihen Sie, Hoheit, dass ich Sie nicht gleich erkannt habe“, sagte sie ehrerbietig, ohne den Kopf zu heben. „Sie tragen keinen Bart mehr. Meine Familie lässt sich Zeitungen aus der Heimat schicken, deshalb weiß ich, dass Sie vor Kurzem Herrscher Ihres Landes geworden sind.“
    Als er sie hochzog, wirkte sie sehr verlegen. „Es ist mir eine Ehre, Sie persönlich kennenzulernen“, murmelte sie und verneigte sich noch einmal, ehe sie zur Tür eilte.
    Gemma war nicht minder verwirrt. Ihr Wohltäter war ein echter Scheich?
    â€žIch sehe kurz nach dem Paar und dem Baby, bin gleich zurück“, entschuldigte sie sich hastig und verschwand nach draußen.
    Sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. Doch dann sagte sie sich, dass es egal war, ob das Geld von einem Scheich kam oder nicht. Hauptsache, das Zentrum konnte seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen.
    Aisha war bereits aufgestanden und wiegte ihr gewickeltes Baby in den Armen. Ihr Mann stand mit strahlendem Gesicht neben ihr, ganz der stolze Vater.
    â€žSind Sie sicher, das

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