Aerzte zum verlieben Band 39
sie wirklich so lange geschlafen? Gleich nachdem sie sich hingelegt hatte, war sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen und war erst unglaubliche dreizehn Stunden später wieder aufgewacht. Trotzdem fühlte sie sich nicht ausgeruht, sondern spürte noch immer eine innere Anspannung.
Vielleicht lag es am Jetlag. SchlieÃlich hatte sie gestern die längste Reise ihres Lebens unternommen. Oder gab es noch einen anderen Grund?
Sie stand am Anfang eines völlig neuen Lebensabschnitts. Genau aus diesem Grund â um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben â war sie nach Hawaii gekommen. Martyn hatte sie gebeten, ihm beizustehen, und sie hatte sein Angebot angenommen. Doch wenn sie ehrlich war, musste Amber zugeben, dass noch etwas anderes eine Rolle bei ihrer Entscheidung gespielt hatte. Nur zu gern hatte sie die Gelegenheit genutzt, vor ihren Problemen zu Hause davonzulaufen.
Die Vorstellung, dass James und Caitlin sich jeden Tag ein bisschen näherkamen, war mehr, als sie ertragen konnte. Ethan lag gar nicht so falsch mit seinem Verdacht, dass sie nicht ganz ehrlich gewesen war. Im Grunde hatte sie diesen Job aus den falschen Motiven heraus angenommen. Wie war sie nur auf die lächerliche Idee gekommen, dass Martyn nicht ohne sie auskommen würde? Sie hätte in London bleiben und sich ihren Schwierigkeiten stellen müssen. Stattdessen hatte sie sich wie ein Feigling aus dem Staub gemacht.
Amber stellte sich unter die Dusche und hoffte, dass das warme Wasser ihre Zweifel fortspülen würde. War es nicht absurd, dass sie sich mit diesen schwermütigen Gedanken herumquälte, während sie sich in einem wunderschönen Haus mitten in einem tropischen Paradies befand? Sie sollte sich freuen und alles genieÃen! Doch Ethans warnende Worten klangen noch immer in ihrem Kopf nach.
SchlieÃlich kam Amber aus der Dusche und hüllte sich in einen Bademantel, bevor sie in ihr Schlafzimmer ging, um sich die Haare zu fönen.
Als sie einige Minuten später den Haartrockner abschaltete, hörte sie ein leises Klopfen. âAmber, bist du da? Bist du schon wach?â Ethans Stimme hörte sich genervt an. Wie lange stand er wohl schon dort?
Sie zupfte den Bademantel zurecht und eilte zur Tür. âTut mir leidâ, rief sie, noch während sie ihm öffnete. âIch hab dich nicht gehört, weil der Fön so laut war. Hast du schon lange geklopft?â
âEin paar Minuten. Ist nicht weiter schlimm.â Er musterte sie von Kopf bis FuÃ, und seine Augen glitzerten anerkennend, als er erst ihr üppiges Dekolletee und dann ihre schlanken, gebräunten Beine betrachtete. Instinktiv zog Amber den Bademantel enger um sich.
âIch weiÃ, dass es schon viel zu spät istâ, erklärte sie schuldbewusst. âIch muss den Wecker überhört haben. Hoffentlich schaffe ich es noch rechtzeitig zum Frühstück mit Martyn.â Besorgt sah sie Ethan an. âMit Martyn ist doch alles in Ordnung, oder? Ich habe gestern Abend noch mit Molly telefoniert und ihre genau erklärt, welche Medikamente er wann einnehmen muss.â
âEs geht ihm gut, mach dir keine Sorgenâ, beruhigte Ethan sie. âEr hat sich noch nicht so ganz von der anstrengenden Reise erholt und bat mich, dir zu sagen, dass es ein sehr spätes Frühstück wird.â
Er ging an ihr vorbei in die Küche. âWo ich schon einmal hier bin, könnte ich uns ja Kaffee machen. Du siehst aus, als könntest du einen gebrauchen. Dein verklärter Schlafzimmerblick ist zwar ziemlich sexy, doch ich finde, du solltest richtig wach sein, wenn wir gleich unsere Besichtigungstour machen. Wie wäre es, wenn wir einen Abstecher zum Strand machen, während Molly unser Frühstück vorbereitet?â
âHört sich gut anâ, stimmte Amber zu und fühlte sich, als würde sie gerade Urlaub machen. Es war einfach herrlich, dass jemand sich um alles kümmerte â einschlieÃlich der Mahlzeiten. Ethan und Martyn lebten in einer vollkommen anderen Welt als sie. âMacht Molly jeden Morgen Frühstück für dich?â
âJa, immer wenn ich hier bin. Und für Martyn kocht sie immer. Morgens, mittags und abends. Sie ist einfach unschlagbar. Genau wie Ben, ihr Mann. Er kümmert sich um Haus, Garten und sogar um die Autos.â
âWow. Ich bin beeindruckt.â Amber lächelte. âKaffee wäre wunderbar. Es ist mir leider
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