Aerzte zum Verlieben Band 41
doch nur, realistisch zu sein.“
Susan ballte die Hände zu Fäusten. „Du suchst krampfhaft nach der richtigen Lösung, aber im Grunde willst du nichts damit zu tun haben.“
„Nun sei nicht unfair. Wir hatten eine kurze Affäre. Keiner von uns hat erwartet, dass sie über die vereinbarte Zeit hinausgeht.“ Leo rieb sich den Nacken. „Ich für meinen Teil bin jedenfalls bereit, uns eine Chance zu geben.“
„Eine Chance?“ Susan hob die Stimme. „Und wenn du glaubst, dass es nicht funktioniert, gehst du einfach wieder. Ein tolles Vertrauen hast du in uns.“
Ihre sarkastischen Worte ärgerten ihn, aber sie hatte nicht so unrecht. „jetzt hör mir mal gut zu, Susan. Ich habe bereits einmal vor dem Traualtar gestanden und geschworen, eine Frau zu lieben, doch ich habe sie im Stich gelassen. Das darf sich nicht noch einmal wiederholen.“
Susan schüttelte den Kopf. „Ich verlange nicht, dass du mich heiratest, Leo.“
Bei der unausgesprochenen Bitte in ihrer Stimme machte sein Herz einen Satz. Das war eine Bitte, die er nicht erfüllen konnte. Susan liebte ihn. Dio mio , er konnte ihr nicht geben, was sie von ihm erhoffte! „Es tut mir leid, Susan. Ich weiß, was du möchtest, aber ich kann dir nichts versprechen“, sagte er rau.
„Weil du Angst hast, zu versagen? Deshalb willst du es erst gar nicht versuchen?“
„Natürlich will ich es versuchen“, gab er ungeduldig zurück. „Immerhin müssen wir erst einmal zusammenleben, bevor wir feststellen können, ob es mit uns klappt oder nicht.“
„Der Versuch ist bereits zum Scheitern verurteilt, weil du dich nicht von der Vergangenheit lösen kannst. Du lässt den halbwüchsigen Jungen, der du damals warst, immer noch die falschen Entscheidungen in deinem Leben treffen.“ Susan stand auf und ging um den Schreibtisch herum, als müsste sie Distanz zwischen sich und ihn legen.
Er versuchte, seine innere Unruhe zu ignorieren. „Du hast keine Ahnung, wovon du redest.“
„Oh, doch. Du hast Christina nur geheiratet, weil sie für dich ein Bindeglied zu deinem verstorbenen Bruder war. Aber Trauer, Schuldgefühle und ein falsch verstandenes Pflichtbewusstsein sind keine guten Grundlagen für eine Ehe. Kein Wunder, dass es gescheitert ist.“
Leo wusste, dass sie die Wahrheit sagte, was ihn noch mehr aufbrachte. Er musste sich beherrschen, um sie nicht anzuschreien. „Zwischen uns wird es vermutlich ebenso wenig funktionieren, aber wir bekommen ein Baby, also müssen wir es zumindest versuchen.“
„Jetzt hast du deine Meinung offen ausgesprochen.“ Schmerz und Enttäuschung flammten in ihren Augen auf. „Es hat also gar keinen Zweck, oder? Ich verzichte darauf, das Opfer deines übermäßigen Pflichtgefühls zu werden, das uns systematisch zerstören wird. Das Unglück mit deinem Bruder tut mir leid, aber es war nicht deine Schuld. Trotzdem verkriechst du dich weiterhin in deine Schuldgefühle, statt dein Leben zu leben.“
„Ich bin ein erfolgreicher Chirurg, zum Teufel!“, rief er aufgebracht.
Sein Ausbruch ließ sie unberührt. „Das ist kein erfülltes Leben, oder?“
Er hätte sie schütteln können. „Und das aus dem Mund einer Frau, die sich vor den Männern versteckt und sich jedes Vergnügen versagt hat!“
Diesmal hatte er sie getroffen. „Bei dir habe ich mich gegen mein besseres Wissen aus purer Lust hinreißen lassen, aber glücklich scheinen wir darüber beide nicht mehr zu sein.“ Sie drehte sich um und umschlang wie zum Schutz mit den Armen ihren Oberkörper, bevor sie wieder zu ihm herumfuhr. „Ich liebe dich, Leo. Aber gegen deine Schuldgefühle habe ich keine Chance“, sagte sie traurig.
Leo wollte nichts von Liebe hören. Er wollte sich auch nicht länger von ihr analysieren lassen. „Tut mir leid, wenn ich dich nicht lieben kann. Vergiss nicht, dass es bei unserer Beziehung ausschließlich um Sex ging.“
Ein schwer zu deutender Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Du hast mich benutzt, um die Vergangenheit zu vergessen, und ich habe mitgespielt“, sagte sie emotionslos.
Es traf ihn wie ein Dolchstoß mitten ins Herz. Susan hatte ihn durchschaut, hatte ihm bis auf den Grund seiner gequälten Seele gesehen, und es machte ihm Angst. Niemandem war das bisher gelungen. Keinem.
„Das alles hat nichts mit dem Baby zu tun“, wischte er ihre Worte mit einer Handbewegung fort.
Ihre Miene wurde noch trauriger. „Du begreifst wirklich nichts.“
„Ich begreife zumindest so viel, dass ich Vater werde und
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