Aerzte zum Verlieben Band 41
nahm Bens Hand. „Du hast dein Leben, und ich meins. Wir haben uns nie irgendwelche Versprechungen gemacht. Natürlich wird es schwer sein, Abschied zu nehmen. Aber wir haben immer gewusst, dass unsere Zeit begrenzt ist.“
„Das muss nicht sein“, wandte er ein. „Ich würde dich gerne wiedersehen, wenn ich zurückkomme.“
Doch Maggie schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht die Frau, nach der du suchst. Ich war schon verheiratet, ich habe Kinder. Das alles hast du noch vor dir.“
„Ich will das doch gar nicht.“
„Eines Tages wirst du es verstehen. Du bist fast vierzig. Irgendwann wirst du dich fragen, was der Sinn deines Lebens ist, wofür du so hart gearbeitet hast“, sagte sie. „Und du wirst dich verlieben. Vermutlich in eine Frau, die ganz anders ist als alle deine bisherigen Freundinnen, und wahrscheinlich zehn Jahre jünger als du. Du wirst sie heiraten, weil du möchtest, dass sie die Mutter deiner Kinder wird. Und das ist gut so. Du wärst ein toller Vater, und es würde dich bestimmt glücklich machen.“
Ben wollte sagen, dass er jetzt schon glücklich war, schwieg jedoch.
„Ich würde dich auch gerne wiedersehen“, setzte Maggie hinzu. „Aber es gibt nichts Schlimmeres als Versprechen, die man nicht halten kann. Es ist besser, keine Erwartungen zu haben.“
Er war wie betäubt. Sie wollte es ihm leicht machen, aber er fühlte sich schrecklich dabei.
Verführerisch lächelte sie ihn an. „Was hältst du davon, wenn wir den Nachtisch weglassen und die Zeit, die uns noch bleibt, anders nutzen?“
Ben bezahlte die Rechnung bei Marco und beschloss, das Thema zu Hause noch einmal anzusprechen. Aber darauf ließ Maggie sich nicht ein.
„Nicht mehr reden.“ Sie zog ihm das Jackett aus. „Wir haben noch dreiunddreißig Stunden, und ich habe einiges mit dir vor. Ich hoffe, du hast tatsächlich schon fertig gepackt.“ Nachdem sie sein Hemd geöffnet hatte, strich sie aufreizend mit den Fingerspitzen über seine bloße Haut. „Und ich sollte dich warnen: Es könnte sein, dass du nicht viel Schlaf kriegst.“ Sie machte seinen Gürtel auf und ließ ihre Hand noch weiter nach unten wandern.
Sinnliche Schauer überliefen Ben, als sie ihm zuflüsterte: „Schlafen kannst du im Flugzeug.“
Unverwandt schaute Maggie ihn an, die Lippen halb geöffnet. Heftig riss er sie an sich, um sie zu küssen. Sie war gefährlich, viel zu gefährlich. Schweigend nahm sie ihn schließlich bei der Hand und zog ihn ins Schlafzimmer. Worte waren nicht mehr nötig. Maggie drückte Ben aufs Bett, und innerhalb kürzester Zeit waren beide nackt. Zitternd vor Lust setzte Maggie sich rittlings auf ihn. In letzter Sekunde dachte er noch daran, ein Kondom überzustreifen, ehe sie sich ihrer verzehrenden Leidenschaft hingaben. Drängend, in einem beinahe verzweifelten Verlangen, schneller, immer schneller, bis sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten.
Völlig verausgabt hielten sie einander danach umschlungen, während ihr Herzschlag sich allmählich beruhigte und ihr keuchender Atem sich wieder normalisierte.
Ben wollte Maggie nicht mehr loslassen. Jeder Moment mit ihr war kostbar. Er genoss es, ihr Gewicht auf seinem Körper zu spüren. Ihr Haar lag ausgebreitet auf seiner Brust, und er roch wieder den intensiven Orangenblütenduft ihres Shampoos.
Nein, er war nicht bereit, sie aufzugeben, sich von ihr zu trennen. Doch was blieb ihm anderes übrig? Sie hatte recht, Fernbeziehungen waren nun mal zum Scheitern verurteilt.
Konnte er ihr mehr bieten als das? Auch wenn Ben es sich wünschte, er war nicht mutig genug, diesen Schritt zu wagen. Er würde nach Afrika fahren, und Maggie kehrte nach Sydney zurück. Er musste sie gehen lassen.
Als er am Montagmorgen seinen Flug antrat, der ihn über Sydney und Johannesburg nach Entebbe bringen sollte, hatte er sich von ihr verabschiedet. Es gab nur eine vage Vereinbarung, dass sie sich nach seiner Rückkehr in zwei Monaten vielleicht wiedersehen würden. Je nachdem, wie es ihnen damit ging. Der Abschied von Maggie hatte Bens Freude an seiner Reise nach Afrika getrübt, und am liebsten wäre er gar nicht geflogen.
Zwei Wochen nach Bens Abreise war Maggie nach Sydney zurückgekehrt. Aber sie hatte eine Magen-Darm-Infektion mitgebracht, die einfach nicht besser wurde. Maggie fühlte sich erschöpft, lustlos und ohne Energie. Sobald sie von der Arbeit nach Hause kam, saß sie nur noch müde und abgeschlagen auf dem Sofa. Zum Glück übernahmen ihre Kinder den größten Teil
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