Aerzte zum Verlieben Band 41
diesem Baby körperlich nichts verändern können“, erwiderte Maggie. „Kannst du das akzeptieren? Bist du bereit, jede Möglichkeit in Erwägung zu ziehen?“
Wie sollte er ihr beweisen, dass er sich der Herausforderung stellen würde?
Achselzuckend sagte Ben: „Ich bin darauf vorbereitet, dass unsere Hoffnungen möglicherweise von der Realität abweichen. Aber es ist nicht meine Art, mir über theoretische Situationen Sorgen zu machen. Ich befasse mich mit Fakten. Und wie auch immer die Fakten ausfallen, ich werde da sein. Gemeinsam schaffen wir das.“
„Auch wenn wir manche Dinge nicht beeinflussen können?“
„Auch dann.“ Er drehte Maggie zu sich herum, um sich zu vergewissern, dass sie ihm wirklich zuhörte. „Ich bin jetzt für jemanden verantwortlich, und zwar ganz und gar. Ob unser Baby behindert ist oder nicht, ändert nichts an meinen Gefühlen. Falls unser Kind Probleme hat, werden wir das hinkriegen. Das weiß ich.“
Ben nahm ihre Hand und drückte sie an sich. „Hast du überhaupt eine Ahnung davon, wie wunderbar das für mich heute gewesen ist? Unser Baby auf diesem Monitor zu sehen, wie es am Daumen lutschte, und seinen Herzschlag zu beobachten, das war unglaublich. In dem Moment hat sich mein Leben verändert. Für mich ist unser Baby wundervoll, und das wird auch immer so bleiben. Dieses Kind braucht uns beide, und ich will für dich und das Kleine da sein. Egal, was auf uns zukommt, ich werde euch nicht im Stich lassen.“
Eine leichte Brise wehte durch Maggies Haar, und Ben strich ihr eine Strähne aus den Augen. „Ich bin da, in guten wie in schlechten Zeiten.“ Er musste ihr begreiflich machen, wie ernst es ihm war. Entschlossen kniete er sich auf die Terrakotta-Fliesen vor sie hin, ohne ihre Hand loszulassen. „Ich möchte es richtig machen.“
„Nein.“ Maggie wirkte entsetzt. Beinahe, als hätte sie Angst. Sie zerrte an Bens Hand, um ihn wieder hochzuziehen. „Bitte, steh auf. Tu das nicht. Nicht jetzt.“
Ben blieb, wo er war. „Warum nicht?“
„Ich kann nicht.“ Sie hatte Tränen in den Augen.
Er nahm ihre beiden Hände in seine. „Maggie, schau mich an. Ich knie hier vor dir und bitte dich, mir eine Chance zu geben. Ich will dir beweisen, dass ich zu meinem Wort stehe.“
„Ich kann das jetzt aber nicht. Können wir das später machen? Bitte.“
„Auch wenn wir später darüber reden, wird das an den Tatsachen nichts ändern. Wir werden dieses Baby gemeinsam aufziehen“, erklärte Ben. „Ich bin da, und ich werde auch bleiben. Die Einzelheiten können wir ein andermal noch besprechen, solange wir uns über diese beiden Dinge einig sind. Einverstanden?“
Erst als Maggie nickte, stand er wieder auf. „Also gut.“ Er hatte geglaubt, dass sie eine Bestätigung dafür brauchte, wie sehr er sich ihr und dem Baby verbunden fühlte. Vielleicht stimmte das, vielleicht aber auch nicht. Zumindest hatte er den Eindruck, dass er wirklich zu ihr durchgedrungen war. Frauen zu verstehen war nicht leicht. Und Maggies Gedanken konnte er manchmal überhaupt nicht nachvollziehen.
„Ich muss morgen früh nach Melbourne fliegen“, sagte er. „Können wir dann darüber reden, wenn ich wieder zurück bin? Oder möchtest du mitkommen?“
„Nein. Ich bleibe lieber hier. Ich will mit Dr. Bakewell sprechen, um mich noch besser zu informieren“, antwortete sie.
„Wozu die Eile? Warum wartest du nicht, bis alle Untersuchungsergebnisse da sind?“
„Ich muss mir über einige Dinge klar werden.“
„Aber denk dran: Es ist nicht deine Entscheidung, ob ich bleibe oder nicht. Das ist nicht verhandelbar. Ich bleibe“, erwiderte Ben. Maggie sollte wissen, dass er nicht die Absicht hatte zu verschwinden, auch wenn er morgen nach Melbourne flog. Egal, was die Zukunft für sie bereithielt, er wollte sein Leben auf jeden Fall mit ihr teilen.
Auf dem Flughafen war der übliche Werktagsbetrieb. Maggie hielt Bens Hand fest, während sie sich einen Weg durch die Menge bahnten. Schon den ganzen Morgen herrschte zwischen ihnen eine recht unbehagliche Atmosphäre, und sie hatten nur wenig miteinander gesprochen.
Das Ergebnis der Nackenfurchenmessung belastete Maggie sehr. Sie wusste, dass sie keinen vernünftigen Gedanken fassen konnte, bis sie den Befund des Bluttests bekam. Aber auch Ben schien den Kopf voll zu haben.
Irgendwie wurde durch die unausgesprochenen Worte die Mauer zwischen ihnen immer höher. Maggie fragte sich, ob sie wirklich in der Lage sein würden, diese
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