Aerzte zum verlieben Band 43
eine Weile, bis sie sich für eine entscheiden konnte. Sie wollte nichts Kitschiges und nahm schlieÃlich die Fotoklappkarte mit einer schlichten herzförmigen Dose voller hübsch verzierter Pralinenherzen. Im Auto schrieb sie nur Toms Namen hinein und zwei groÃe X für Küsse darunter, schob die Karte in den Umschlag, klebte ihn zu und verstaute ihn in ihrer Handtasche. Sie wollte sie ihm später geben, im richtigen Moment.
Toms Wohnung lag im ersten Stock eines modernen Apartmentgebäudes. Nervös drückte Flora auf den Klingelknopf.
Der Summer ertönte, und sie stieg die Treppe hinauf. Tom wartete bereits, die Tür stand weit offen.
âSchön, dass du da bist, komm rein. Joey sieht sich gerade einen Zeichentrickfilm an. Darf ich dir den Mantel abnehmen?â Er gab ihr zur BegrüÃung einen leichten Kuss auf den Mund, und Flora überlief es heiÃ. âDu siehst fantastisch ausâ, flüsterte er. âDie Farbe steht dir ausgezeichnet.â
Sie trug einen schwarzen Rock und einen petrolfarbenen Pullover. âDankeâ, sagte sie, während ihr die verräterische Wärme in die Wangen kroch. âDu siehst auch nicht schlecht aus.â In der dunklen Hose und dem weiÃen Hemd, das seine breiten Schultern betonte, sah er zum AnbeiÃen aus. Flora hätte ihn am liebsten geküsst, aber so mutig war sie nicht.
âJojo, Flora ist da!â, rief er.
Joey kam aus dem Esszimmer. âWir haben für dich gekocht.â
âDas ist toll. Und ich habe euch etwas mitgebracht.â Sie überreichte ihm die Pralinen. âAber erst nach dem Essen naschen, okay?â
âDanke.â Joey lächelte sie an. âIch hab das in der Schule gemacht.â Er gab ihr einen Umschlag.
âFür mich?â
Er nickte.
Als sie den Umschlag aufschlitzte und hineinsah, hatte sie plötzlich einen dicken Kloà im Hals. Flora zog eine Doppelkarte heraus, auf die ein aus rotem Seidenpapier ausgeschnittenes Herz aufgeklebt war. Auf der Innenseite stand in sorgfältiger Kinderhandschrift:
Für Flora von Joey
XX
âDas ist aber lieb, Joey. Und so wunderschön geschrieben!â
âWir haben in der Schule Karten gebastelt.â Er biss sich auf die Lippe, und Flora ahnte, was er verschwieg â dass alle Kinder sie für ihre Eltern gemacht hatten. âFür Onkel Tom habe ich auch eine.â
Sie warf Tom einen Seitenblick zu und entdeckte einen verräterischen Schimmer in seinen Augen. Flora ging vor Joey in die Hocke. âEs ist die schönste Karte, die ich je bekommen habe. Darf ich dich zum Dank einmal drücken?â
Joey zögerte, und sie dachte schon, er würde Nein sagen. Doch dann nickte er.
Sie umarmte ihn. âDanke. Die bekommt einen Ehrenplatz an meinem Kühlschrank.â
âKann ich weiter fernsehen?â
âFünf Minuten nochâ, antwortete Tom. âDas Essen ist gleich fertig.â
Bald darauf saÃen sie zu dritt um den Küchentisch.
âHühnchen in SpargelsahnesoÃe, ich bin beeindrucktâ, sagte Flora.
Tom lächelte betreten. âIch muss zugeben, die SoÃe ist aus der Packung. Joey, du möchtest wahrscheinlich lieber Ketchup?â
Der kleine Junge nickte.
Zum Nachtisch gab es Himbeereis und knusprige Kekse mit groÃen Schokoladenstückchen. âNicht selbst gebacken, sondern gekauftâ, erklärte Tom. âIch weiÃ, dass du andere Ansprüche stellst.â
âSie sind lecker, vor allem zum Eisâ, beruhigte sie ihn. âUnd ich bestehe darauf, den Abwasch zu machen.â
Tom kochte Kaffee und lieà dann das Badewasser für Joey ein. Flora räumte derweil die Küche auf.
âWarte noch, ich muss erst sehen, ob es nicht zu heià istâ, hörte sie Tom sagen. âOkay, hinein mit dir. Ist das genug Schaum für dich?â Ein geräuschvolles Platschen ertönte, und als Tom kurze Zeit später in der Küche auftauchte, zierten feuchte Flecken Hemd und Hose.
âJoey hatte seinen SpaÃâ, meinte er lakonisch.
Flora lachte auf.
Tom stellte sich hinter sie, legte ihr die Arme um die Taille und küsste sie auf den Nacken. âDu bist wundervoll.â
âDu auch, Tom Nicholson.â Sie drehte sich ein bisschen, um ihm einen Kuss zu geben. âUnd das Essen war hervorragend.â
âHuhn, Ofenkartoffeln und Gemüse? Nichts Besonderes. Kochen ist nicht meine
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