Aerzte zum verlieben Band 43
entzündet.â
âDann hast du Onkel Tom gerettetâ, sagte Joey zu Flora.
âUnd Onkel Tom hat Goldie gerettet. So hat jeder seinen Job gemachtâ, meinte sie lächelnd. âIch hatte übrigens noch eine Rettungsaktion. Die kleine Jane Hallet aus der vierten Klasse ist in der Pause ausgerutscht und hat sich den Arm gebrochen. Zum Glück war ich in der Schule und konnte ihr etwas gegen die Schmerzen geben und den Arm mit einer Schlinge ruhigstellen. Morgen will ich sie besuchen, um zu hören, wie es ihr geht.â
âWas hast du heute in der Schule gemacht?â, erkundigte sich Tom.
âIn den sechsten Klassen über gesunde Ernährung gesprochen. Bei einem der Mädchen wurde vor Kurzem Diabetes festgestellt, also haben wir über Zucker geredet und darüber, wie der Körper ihn verarbeitet. Ich hatte ein Quiz mitgebracht, bei dem man schätzen musste, wie viel Zucker die verschiedenen Nahrungsmittel enthalten.â Flora lächelte. âRate mal, wie viele Teelöffel in einer Dose Limonade stecken?â
Tom überlegte. âFünf?â
âMehr. Joey?â
âSieben?â, schlug der Junge vor.
âSchon besser, aber immer noch zu wenig. Es ist kaum zu glauben, aber es sind neun. Neun Teelöffel Zucker!â, sagte sie. âDie armen Zähne leiden am meisten, wenn wir ständig dieses Zeug trinken. Deshalb habe ich mit den Kindern Experimente gemacht und Eierschalen in Gläser mit verschiedenen Softdrinks gegeben.â
âEierschalen sind aus dem gleichen Material wie Zähne?â
âGenau. Als die Kinder sahen, wie sich einige Eierschalen auflösten, kamen sie von selbst auf die Idee, dass es auf jeden Fall gesünder ist, Wasser zu trinken.â Sie lächelte Joey an. âWenn du in Klasse sechs bist, komme ich auch zu euch. Aber das mit den Eierschalen können wir hier schon vorher ausprobieren.â
Joey nickte begeistert.
âDu bist ein kleiner Forscher, was? Sehr schön, dann zeige ich dir ein paar Küchenexperimenteâ, sagte sie. âIch weiÃ, wie man einen Vulkan macht.â
Der Kleine sah sie bewundernd an. âCool.â
âHey, kann ich mitmachen?â Tom grinste. âIch weiÃ, wie man eine Plastikflasche in eine Rakete verwandelt.â
âDas ist was für die Herbstferienâ, erklärte Flora. âVielleicht können wir zu dem neuen naturwissenschaftlichen Museum fahren, von dem mir schon viele Mütter vorgeschwärmt haben.â
âGute Idee. Was meinst du, Jojo?â Der nickte wieder. âAlso, abgemacht. Hast du vielleicht nächste Woche einen Tag frei, Flora?â
âIch kann ja versuchen, meinen Dienst zu tauschen. Da ich in den Ferien nicht in die Schulen muss, könnte es klappen.â
âSuperâ, sagte Joey freudestrahlend.
Freitagmorgen brachte Flora Joey zur Schule und arbeitete den ganzen Vormittag in der Highschool. Während der Mittagspause fuhr sie zum Chyandour-Hof, der auÃerhalb von Penhally Bay lag, um sich nach Jane zu erkundigen.
Als sie das Ende der Zufahrt erreichte, standen zwei Löschfahrzeuge auf dem Gelände. Aus dicken Schläuchen regnete Wasser auf eine Scheune.
Tom kam zu ihr. âDu kommst gerade rechtâ, begrüÃte er sie.
âWas ist passiert?â
âIn der Scheune dort hat es gebrannt. John rief bei uns an und versuchte dann, das Feuer zu löschen. Dabei hat er sich Verbrennungen am Arm geholt. Kannst du es dir mal ansehen?â
âNatürlich.â Sie nahm ihre Schwesterntasche und folgte ihm zu John Hallet.
âIch wollte eigentlich sehen, was Ihre Tochter machtâ, sagte sie, als sie in die Küche gingen. âIch hatte nicht erwartet, dass ich Sie auch behandeln muss.â
âAller guten Dinge sind dreiâ, meinte der Farmer ironisch. âHoffentlich bleibt uns das dritte Unglück erspart.â
Flora untersuchte seinen Arm. âZum Glück sind die Verbrennungen nur oberflächlich, und ich muss Sie nicht ins Krankenhaus schicken.â Behutsam säuberte und verband sie die Stellen. âWie geht es Jane?â
âSie wollte heute wieder in die Schule, aber Marina musste sie ja ins Krankenhaus bringen, weil sie den Gips bekommt. Das wird schon wiederâ, meinte John. âNicola ist auch zu Hause geblieben, sie hatte Kopfschmerzen. Ich hole sie, dann kann sie für alle Tee kochen.â
Nicola Hallet
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