Aerzte zum verlieben Band 43
dieses Wochenende, besuchen dann Mums Bruder und sind am nächsten Wochenende wieder hier. Möchtest du nicht morgen Abend mit uns essen?â
Sie wurde noch nervöser. âIch â¦â
âSie würden sich freuen, dich kennenzulernen.â
Er hat ihnen von mir erzählt?
âBitteâ, fügte er hinzu.
Wie könnte sie ihm etwas abschlagen, wenn er sie mit seinen wundervollen dunklen Augen so ansah? âOkay.â
âHervorragend. Meine Mutter kocht, du bekommst also echte Hausmannskost. Passt dir sechs Uhr?â
Früh genug, dass Joey noch mitessen konnte. âJa, gern.â
âWir sollten fahrenâ, sagte er. âSie werden in spätestens einer Stunde hier sein.â Er sah Joey an. âSoll ich dich zum Wagen tragen â im Feuerwehrmannsgriff?â
Die Augen des Jungen leuchteten auf. âAu ja!â
Tom freute sich sichtlich darüber. Er hob seinen Neffen hoch und legte ihn sich quer über die Schulter.
Flora fiel auf, dass Tom dabei zusammenzuckte, und zog sich schnell ihren Mantel über, bevor sie den beiden nach drauÃen folgte. Als Tom den Jungen angeschnallt und die Tür geschlossen hatte, fragte sie ihn: âTut dir der Arm weh?â
âNein.â Aber er wich ihrem Blick aus.
âTom?â
âEs ist nichts. Nur eine Schramme.â
Also nicht der Hundebiss. Dass Tom nicht mit der Sprache herausrückte, machte sie allerdings misstrauisch. âWo denn?â
âAm Rücken.â
âUnd das ist passiert, als du Goldie gerettet hast?â
Mit lässiger Handbewegung wischte er ihre Besorgnis beiseite. âAlles okay, Flora.â
âTomâ, sagte sie warnend.
Seufzend gab er klein bei. âOkay. Wir mussten heute Nachmittag noch zu einem anderen Brand ausrücken. Als ich ein kleines Mädchen aus seinem Schlafzimmer herausholte, stürzte das Dach ein, und einer der Balken hat meine Schulter gestreift.â
Ihre Augen wurden schmal. âDas Dach ist eingestürzt?â
âJa, aber ich habe nichts abbekommen. So gut wie nichts, jedenfalls. Und der Kleinen geht es gut.â
Irgendetwas verschweigt er mir doch. Flora sah ihn an. Tom war ein erfahrener Brandbekämpfer, er konnte abschätzen, wie stabil ein Gebäude war und ob das Dach einzustürzen drohte. Trotzdem war er hineingegangen. Ihr fiel ein, was er ihr erzählt hatte, als sie über Ben sprachen. Ich verliere so gut wie nie jemanden. Ich weià noch, wie sehr seine Eltern getrauert haben, und ich will unbedingt verhindern, dass jemand so etwas durchmacht.
Deshalb scheute er kein Risiko. Tom war für seinen Wagemut bekannt, keiner seiner Kollegen riskierte so viel wie er bei den Einsätzen.
âWar noch jemand bei dir?â
âNein, die anderen haben gelöscht.â
âDas heiÃt, du rennst in ein brennendes Haus, ganz allein? Du hättest sterben können.â
âFlora, es ist mein Jobâ, erklärte er ungeduldig. âWas hätte ich tun sollen? Sie verbrennen lassen?â
âSie war in ihrem Kinderzimmer, du hättest sie über eine Leiter holen können. Du musstest dich nicht in Gefahr bringen.â
âSo ging es schneller.â
Flora nahm all ihren Mut zusammen und widersprach. âAber es war leichtsinnig.â
Tom straffte die breiten Schultern. âDas gehört nun mal dazu, Flora. Ich hole Leute aus dem Feuer.â
âMusst du dabei dein Leben aufs Spiel setzen?â Bebend holte sie Luft. âDu hättest umkommen können. Und was wird dann aus Joey?â
âWas willst du damit sagen? Dass ich meinen Job an den Nagel hängen soll?â
âIch will nicht, dass du unvorsichtig bist, Tom. Das bringt dir Ben nicht zurück. Und auch deine Schwester nicht. Wenn du stirbst, was soll aus Joey werden?â Sie zitterte, so aufgewühlt war sie. Und dann waren die Worte heraus, ehe sie sie zurückhalten konnte: âUnd aus mir?â
Betroffen blickte Tom sie an. âFlora, ich â¦â
âEs hätte auch anders ausgehen könnenâ, unterbrach sie ihn. âDer Balken hätte dich erschlagen können â oder einklemmen. Du wärst verbrannt â¦â Sie schluchzte auf. âUnd das kleine Mädchen auch.â
âIhr geht es gut, und mir auch. Es ist nur ein Kratzer.â
Bestimmt nicht, dachte sie zornig. Aber sie würde Tom nicht dazu bringen, ihn ihr zu zeigen. Nicht an
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