Aerzte zum verlieben Band 43
Praxis abgeholt, und sie waren zum Picknicken an den Strand gefahren. Es war zwar kühl, aber trocken und nicht so windig wie sonst.
âNoch nicht.â Sie hielt den Blick auf den Sand gerichtet und tat so, als würde sie Muscheln suchen.
âOkay.â
Sie verstand, dass er sie nicht drängen wollte, aber sie hatte ein schlechtes Gewissen. Das festliche Dinner mit Tanz sollte am nächsten Samstag stattfinden, und bald würden sie vielleicht keine Karten mehr bekommen.
Flora war unsicher. Ein toller Mann wie Tom konnte jede Begleiterin haben, die er wollte. Nahm er sie nur mit, weil er sie wegen Joey brauchte? Selbst nach ihrer wundervollen Liebesnacht hatte er nicht ausdrücklich gesagt, dass er sie liebte.
Erwartete sie zu viel? Sie hatte sich immer gewünscht, dass ein Mann sie um ihrer selbst willen liebte. Was war sie für Tom?
Und warum wurde sie das nagende Gefühl nicht los, dass es nicht gut gehen würde mit ihnen?
Niedergeschlagen saà Flora abends zu Hause, und in der gleichen Stimmung betrat sie am anderen Morgen die Praxis.
Sie hatte sich gerade ihren Kittel angezogen, da kam Kate ins Behandlungszimmer. âAlles in Ordnung, Flora?â
Flora zwang sich zu einem Lächeln. âNatürlichâ, schwindelte sie.
âGlaube ich dir nicht.â Kate stemmte die Hände in die Hüften. âDu hast noch fünf Minuten, bevor der erste Patient da ist, also, heraus mit der Sprache.â
Zuerst wollte sie abwiegeln, doch dann schüttete sie Kate ihr Herz aus. âEr hat mich gefragt, ob ich mit ihm zum Sportlerball geheâ, sagte sie unglücklich. âIch habe keine Ahnung, was ich anziehen soll, ich war noch nie bei so einer festlichen Veranstaltung. AuÃerdem kennt er dort tausend Leute und ich niemanden.â
Kate drückte ihr die Hand. âErstens, du bist hübsch und liebenswert, und genau das sieht Tom in dir. Und zweitens wirst du bestimmt jemanden kennen, weil auch Ãrzte und Pfleger in der Mannschaft mitspielen. Du solltest wirklich hingehen. Fahr doch am Samstagmorgen nach St. Piran und kauf dir ein tolles Kleid, das ihn förmlich umhaut!â, fügte sie augenzwinkernd hinzu.
Flora war sich nicht sicher, ob ihr das gelingen würde. âDanke, Kate, ich werde es versuchen.â
Am Donnerstag fuhr Flora mit Tom und Joey zum Wissenschaftsmuseum.
Sie probierten alles aus, was es an interaktiven Ausstellungsstücken gab â ob nun Joey sich in eine riesige Seifenblase stellte oder sie auf einem gigantischen Keyboard, wo die Noten mit den FüÃen gedrückt wurden, ein Duett spielten. Oder sie machten einen Tornado in der Flasche. Auch das Planetarium und die Bühnenshow, bei der eine Frau Seifenblasen in Brand setzte, begeisterten sie. Und Flora sammelte einen ansehnlichen Stapel Anleitungen für Experimente, die man zu Hause durchführen konnte.
Bei Tom war das Kind im Manne erwacht, und seine Begeisterung war ansteckend. Flora ertappte sich dabei, wie sie ihn verliebt betrachtete, als er beim Mittagessen interessiert die Anleitungsblätter studierte.
âKunststoff aus Milch? He, das müssen wir unbedingt mal machen. Jojo, wusstest du, dass sie im Zweiten Weltkrieg auf diese Weise Flugzeugfenster hergestellt haben?â
âEcht?â, fragte Joey.
âSo stehtâs hier.â
âWow.â Und dann lächelte er. âHeute ist der beste Tag.â
Flora wurde die Kehle eng, als sie sah, wie sich Erleichterung und Freude auf Toms Gesicht abzeichneten.
Tom drückte erst seinen Neffen, dann Flora. âIch finde auch, dass es ein toller Tag ist, und ich möchte niemand anderen dabeihaben als euch zwei.â
Am Abend, als Joey im Bett lag, fragte Tom: âNa, was möchtest du Samstag unternehmen?â
âIch dachte, du wolltest zum Sportlerball?â, fragte sie verwundert.
âNicht ohne dich. Und da du das Thema gemieden hast, dachte ich, du willst nicht hin.â
Sie seufzte. âTom, alle deine Freunde sind da.â
âSchon, aber wenn ich die Wahl habe, entweder hinzugehen oder Zeit mit dir zu verbringen, brauche ich nicht lange zu überlegen.â
Er würde die Veranstaltung wirklich ihretwegen sausen lassen? Flora musste an Kates Worte denken.
Zärtlich strich sie ihm über die Wange. âDu kannst doch auch allein hingehen.â
âMöchte ich aber nicht. Komm mit, Honey.â Er stahl sich einen Kuss. âDu
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